Nach Nordkorea-Soldaten schickt Putin Huthi-Söldner in die Ukraine
Erst aus Nordkorea, dann aus dem Jemen: Russlands Armee setzt Huthi-Soldaten im Ukraine-Krieg ein. Die Söldner sind teilweise unter Zwang an der Front.
Moskau – Angesichts steigender Verluste in der Ukraine greift Russland zunehmend auf ausländische Kämpfer zurück. Einem Medienbericht zufolge hat der Kreml bereits hunderte Soldaten der Huthi-Miliz rekrutiert, um aktuell an der Front in der Ukraine zu kämpfen. Diese Rekrutierung soll im Zuge einer undurchsichtigen Schleuseraktion erfolgt sein. Beobachter sehen diese Entwicklung mit Sorge. Denn Russland könnte so auch in dem Konflikt im Roten Meer an Einfluss gewinnen.
Ukraine-Krieg aktuell: Russland gleicht Verluste mit Huthi-Söldnern aus
Aktuell sollen bereits hunderte Huthi-Söldner im Ukraine-Krieg im Einsatz sein. Das berichtet die Financial Times. Jedoch seien nicht alle Soldaten freiwillig an der Front, hieß es. Die Kämpfer seien teilweise unter falschen Versprechungen nach Russland gelockt worden.
Den jemenitischen Männern wurden demnach hohe Gehälter und die russische Staatsbürgerschaft angeboten. Ein Betroffener, der anonym bleiben möchte, sagte: „Ich habe unterschrieben, weil ich Angst hatte.“ Die Versprechungen erwiesen sich jedoch als trügerisch, da viele der Männer letztlich zwangsweise in die russische Armee aufgenommen wurden. Bei ihrer Ankunft mussten sie Verträge unterschreiben, die sie nicht lesen konnten. „Es war alles eine Lüge“, wurde ein weiterer Betroffener zitiert.
Kampf an der Ukraine-Front: USA wegen Einsatz der Huthi-Miliz besorgt
Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht. Jedoch äußerten sich US-Beamte über die jüngsten Entwicklungen alarmiert. So zeige die Schleuseraktion eine enge Verbindung zwischen Russland und der Huthi-Miliz, erklärte der US-Sondergesandte für den Jemen, Tim Lenderking, dem US-Blatt: „Wir wissen, dass sich russisches Personal in Sanaa befindet, das dabei hilft, diesen Dialog zu vertiefen.“ Offenbar verhandelte die vom Iran unterstütze Terrormiliz im Gegenzug für die Unterstützung mit Soldaten für den Ukraine-Krieg mit Russland über den Austausch von Waffen. Das alles sei „sehr beunruhigend“, hieß es.
Deal mit Russland: Huthis verlangen Waffen für Kampf im Roten Meer
Die Rekrutierung jemenitischer Huthi-Kämpfer wirft damit ein Schlaglicht auf die Annäherung zwischen Russland und Iran, das die Huthi-Miliz unterstützt. Diese Entwicklungen könnten die geopolitische Stabilität im Nahen Osten weiter destabilisieren, insbesondere angesichts der Rolle der Terrormiliz im Nahost-Konflikt.
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Die möglichen Konsequenzen dieser Rekrutierungen für den Ukraine-Konflikt und die regionale Stabilität im Nahen Osten sind jedoch noch unklar. Doch die Einbindung von Söldnern aus Krisenregionen zeigt, wie weit Russland bereit ist zu gehen, um seine Ziele in der Ukraine zu erreichen. Ob die Einbindung von Huthi-Söldner aber die Kehrtwende bringt, bleibt abzuwarten. Denn die Kämpfer sollen den Berichten zufolge eine kurze und mangelhafte Ausbildung erhalten haben.
Verluste im Angriffskrieg: Putin lockt Nordkorea-Soldaten und Huthi-Kämpfer
Aktuell steht die Armee von Präsident Wladimir Putin in seinem Angriffskrieg stark unter Druck. Zwar konnten die Invasoren zuletzt starke Geländegewinne verzeichnen. Jedoch bezahlt Russland dafür einen hohen Blutzoll. Zuletzt nahmen die Verluste an der Front enorm zu, weswegen der Kreml weiter nach Verstärkung bei den letzten verbliebenen Verbündeten sucht. Nordkorea hatte kürzlich für die Kursk-Offensive bereits mehr als 10.000 Soldaten in Marsch gesetzt.
Einsatz im Ukraine-Krieg: Putin verspricht Soldaten einen Schulden-Erlass
Der Ausgleich der Verluste fällt Russland dennoch offenbar immer schwerer. Der Kreml will Russen deshalb den Einsatz im Krieg mit einem neuen Lockangeboten schmackhafter machen. So sollen für einen geleisteten Kriegsdienst Kreditschulden von bis zu zehn Millionen Rubel (rund 91.000 Euro) erlassen werden. Dafür unterzeichnete Putin bereits am Samstag ein neues Gesetz, wie die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf russische Medien berichtete. Damit sollen Anreize für den Dienst an der Front in der Ukraine geschaffen werden.
Wer sich jetzt vertraglich für den Einsatz im Krieg verpflichte, egal ob Rekruten, Wehrpflichtige oder Vertragssoldaten, dem würden Kreditschulden erlassen, hieß es. Auch Frontsoldaten, die bereits im Einsatz stehen, könnten in den Genuss dieses Gesetzes kommen, sofern ihnen aktuell wegen nicht abgezahlter Kredite Zwangsmaßnahmen drohen. Von all dem haben die Huthi-Söldner aber nichts. (jkf)