Nordkorea-Soldaten im Ukraine-Krieg: Kim warnt Westen vor „selbstmörderischem“ Krieg mit Putin

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Nordkorea warnt den Westen vor weiteren Ukraine-Hilfen. Ein neuer Vertrag mit Russland könnte die Situation im Ukraine-Krieg verschärfen.

Pjöngjang – Nordkorea hat den Westen deutlich vor weiterer Unterstützung der Ukraine gewarnt. Ansonsten könne es einen zerstörerischen Krieg mit Russland geben, warnte das nordkoreanische Außenministerium am Montag. Ein Vertrag zwischen Russland und Nordkorea, der nun auch von Nordkorea ratifiziert wurde, könnte die Lage im Ukraine-Krieg verkomplizieren.

„Die Anglo-Sachsen beabsichtigen, den europäischen Kontinent in einen direkten bewaffneten Konflikt mit Russland zu treiben, was eine selbstmörderische Handlung darstellt“, gab das Außenministerium Nordkoreas laut Newsweek kürzliche Aussagen von Sergej Lawrow wieder. Der russische Außenminister hatte sie so ähnlich am 4. November auf dem Internationalen Symposium „Inventing the Future“ in Moskau gesagt.

Der russische Präsident Wladimir Putin (l) und der nordkoreanische Staatschef Kim Jong-un.
Das Verteidigungabkommen zwischen Russland und Nordkorea wurde bereits im Juni vereinbart und nun ratifiziert. © picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Kristina Kormilitsyna

Lawrow kritisiert USA und Europa im Ukraine-Krieg – Nato-Länder erwägen Einsatz von Storm-Shadow

In seiner Rede kritisierte Lawrow die westlichen Sanktionen gegen Russland und warf den USA und ihren Verbündeten vor, die Ukraine als Stellvertreter im Kampf gegen Russland zu nutzen. „Wenn wirtschaftlicher Druck nicht ausreicht, um wirklich souveräne Nationen zu beeinflussen, greift der Westen, angeführt von den Vereinigten Staaten, zu Drohungen, Erpressungen und sogar zur Anwendung von Gewalt“, so Lawrow.

Die Nutzung westlicher Waffen für Ziele „tief im russischen Territorium“, so Lawrow weiter, würde die Chancen aller beteiligten Parteien, eine Rolle in der kommenden „multipolaren Zukunft“ zu spielen, erheblich verringern. Moskau hatte bereits zuvor mehrfach klargestellt, dass die Nutzung westlicher Waffen für Langstreckenwaffen für Russland eine direkte Beteiligung am Konflikt bedeute und Vergeltungsmaßnahmen nach sich ziehen würde.

Bislang haben europäische Regierungen und die USA der Ukraine untersagt, ihre Waffen für Langstreckenangriffe auf Russland zu nutzen. Am Sonntag berichtete jedoch The Telegraph, dass der britische Premierminister Keir Starmer und der französische Präsident Emmanuel Macron planen, den US-Präsidenten Joe Biden zu überzeugen, seine Haltung bezüglich des Einsatzes der Storm-Shadow-Raketen zu überdenken. Die britische Regierung bestätigte gegenüber Newsweek, dass das Thema bei einem Treffen am Montag (11. November) angesprochen wurde, aber betonte, dass sich ihre Position nicht geändert habe.

Druck im Ukraine-Krieg: Vertrag zwischen Nordkorea und Russland soll Militär verstärken

Das nordkoreanische Außenministerium griff die Äußerungen von Lawrow in seiner Erklärung auf und betonte, dass „der Westen, insbesondere die Anglo-Amerikaner, sich nicht an dem Krieg stören, den sie in Europa gegen Russland begonnen haben. Die USA ziehen bewusst die militärische Infrastruktur der Nato in den Pazifikraum und verbergen nicht ihre Absicht, den Druck auf China, Nordkorea und Russland zu erhöhen.“

Moskau und Pjöngjang intensivierten ihre militärische Zusammenarbeit kürzlich weiter. Berichten zufolge sollen offenbar nordkoreanische Soldaten an der Seite der russischen Streitkräfte in der Ukraine kämpfen. Auch mit Munition soll Nordkorea Russland versorgen. Am Dienstag gab das nordkoreanische Regierungsorgan Naenara bekannt, dass Kim Jong-un den nordkoreanischen Teil des Vertrags über eine umfassende strategische Partnerschaft ratifiziert habe.

Dieser Vertrag verpflichtet Nordkorea und Russland dazu, bei einem Angriff auf ei5nes der Länder sofort militärische Hilfe zu leisten. Darüber hinaus zielt die Vereinbarung darauf ab, durch gemeinsame Anstrengungen in Bereichen wie Kernenergie, Handel und wirtschaftlicher Entwicklung eine „gerechte und multipolare neue Weltordnung“ zu fördern. (lismah)

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