Soldaten aus Nordkorea kämpfen wohl im Ukraine-Krieg – Könnten sogar Putins Kampfjets fliegen

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Im Ukraine-Krieg erhält Kreml-Chef Wladimir Putin tatkräftige Unterstützung aus Nordkorea. Offenbar werden neben Infanterie auch Piloten entsendet.

Moskau – Das militärische Bündnis zwischen Russland und Nordkorea im Hintergrund des Ukraine-Krieges vertieft sich immer weiter. Angefangen hatte die Zusammenarbeit mit der Lieferung von Artilleriemunition und Raketen aus Nordkorea, als die Truppen von Wladimir Putin mit einem Munitionsengpass zu kämpfen hatten. Das entlastete die Einheiten des russischen Machthabers erheblich. Nun schickt Nordkorea offenbar auch eigene Soldaten, um an der Seite Russlands zu kämpfen.

Nordkorea-Unterstützung für Putin: Werden auch Piloten geschickt?

Die Soldaten sind dabei offenbar nicht nur auf einfache Fußsoldaten beschränkt. Unter Berufung auf Informationen des südkoreanischen Fernsehsenders Chosun berichtete das US-Magazin Newsweek, Nordkorea habe auch Kampfjet-Piloten nach Russland entsandt. Der Sender wiederum beruft sich auf eine Quelle in der südkoreanischen Regierung.

Offenbar unterstützt Nordkorea Russland im Ukraine-Krieg auch mit Piloten. (Archivbild) © picture alliance/dpa/Russian Defense Ministry Press Service/AP | Uncredited

Demnach könnten die nordkoreanischen Piloten tatsächlich in die Region Wladiwostok entsandt worden sein, um dort an russischen Kampfflugzeugen ausgebildet zu werden. Im Zuge des russischen Angriffskrieges in der Ukraine wurde immer wieder berichtet, dass Russland mit einem Defizit an ausgebildeten und erfahrenen Piloten zu kämpfen hat. Offenbar hängt dies auch damit zusammen, dass unter anderem westliche Sanktionen ein effektives und modernes Training verhindern.

Nordkoreanische Luftwaffe: Unerfahrene Piloten, obsolete Kampfjets

Die nordkoreanische Luftwaffe selbst ist jedenfalls nicht annähernd besser aufgestellt als die Luftstreitkräfte Russlands. Die Luftarmee von Nordkorea operiert rund 570 Flugzeuge, wobei immer noch sowjetische MiG-17-Flugzeuge aus den 1950er Jahren im Einsatz sind. Der am häufigsten eingesetzte Flieger ist die russische MiG-21, die eigentlich schon längst obsolet ist. Zwar operiert die nordkoreanische Luftwaffe auch die im Vergleich zu den restlichen Flugzeugen moderneren MiG-29, allerdings in geringer Stückzahl.

So können Piloten aus des Militärs vom Kim Jong-un nur relativ geringe Erfahrung im Einsatz mit modernen Kampfjets vorweisen. Dementsprechend würde auch die Ausbildung an den neuen und modernen russischen Kampfjets, die heute im Einsatz sind, höchstwahrscheinlich eine längere Zeit in Anspruch nehmen. Hinzu kommt: Die unerfahrenen Piloten müssten gegen die hochwertigen, westlichen F-16-Kampfjets der Ukraine antreten.

Nordkorea weist Ukraine-Berichte zurück: USA warnen vor „gefährlicher“ Entwicklung

Nordkorea hat indes Berichte über eine Entsendung seiner Soldaten nach Russland zum Einsatz in der Ukraine als „unbegründete Gerüchte“ zurückgewiesen. Die von Südkorea erhobenen Anschuldigungen zielten darauf ab, „dem Ansehen der Demokratischen Volksrepublik Korea zu schaden, und die legitimen und freundschaftlichen Beziehungen zwischen zwei souveränen Staaten zu untergraben“, sagte der Vertreter Nordkoreas unter Verwendung des offiziellen Namens seines Landes beim Treffen eines Ausschusses der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York.

Er spielte damit auf die Beziehungen seines Landes zu Russland an, die sich seit dem Ukraine-Krieg vertieft haben. Russland hat Berichte über eine mögliche Entsendung nordkoreanischer Soldaten zur Unterstützung im Ukraine-Krieg ebenfalls nicht bestätigt. Der von Seoul einbestellte russische Botschafter hatte lediglich erklärt, dass die Zusammenarbeit von Russland und Nordkorea sich „nicht gegen südkoreanische Sicherheitsinteressen“ richte.

Weder die Nato noch die USA bestätigten die Berichte, warnten aber davor, dass ein solcher Schritt eine möglicherweise gefährliche Eskalation bedeuten könne. „Wir haben Berichte gesehen, dass die Demokratische Volksrepublik Korea Truppen entsandt hat und sich darauf vorbereitet, weitere Soldaten in die Ukraine zu schicken, um an der Seite Russlands zu kämpfen“, sagte Robert Wood, US-Botschafter bei den Vereinten Nationen, vor dem Sicherheitsrat. „Sollte dies zutreffen, stellt dies eine gefährliche und äußerst besorgniserregende Entwicklung dar“, fügte er hinzu. (bb/AFP)

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