Putin schickt wohl Nordkorea-Soldaten in den „Fleischwolf“ – Südkorea könnte jetzt nachziehen
Tausende Soldaten aus Nordkorea verstärken wohl Putins Angriffe auf die Ukraine. Deserteure werden anscheinend mit gefährlichen Missionen bestraft.
Moskau – Bei den monatelangen, blutigen Zusammenstößen in der ostukrainischen Stadt Bachmut zwischen russischen und ukrainischen Truppen wurde vor allem ein Begriff geprägt wie bei keiner anderen Schlacht im Ukraine-Krieg: der „Fleischwolf“. Seither taucht die Bezeichnung immer wieder auf. Damit bezeichnen die Ukrainer Angriffsoperationen der Soldaten von Kreml-Chef Wladimir Putin, die mit einer besonders hohen Verlustzahl enden. Bei solchen Missionen könnten jetzt auch nordkoreanische Soldaten ganz vorne mit dabei sein.
Deserteure unter Nordkorea-Soldaten: Russland will sie in den „Fleischwolf“ schicken
Denn offenbar sollen vom Kampfgeschehen fliehende Soldaten aus Nordkorea mit diesen Missionen regelrecht bestraft werden. Dies berichtete das osteuropäische Nachrichtenportal Nexta. Demnach wären einige nordkoreanische Soldaten, die an die Front geschickt wurden, aus ihren Positionen geflohen. So sei es auch in der russischen Grenzregion Kursk passiert, wo die Ukraine derzeit ein kleines Gebiet unter Kontrolle hält.
Dort seien 40 nordkoreanische Soldaten ohne Provision oder weiteren Befehlen in einem Waldgebiet abgelassen worden. Daraufhin hätten jedoch 18 Soldaten ohne Erlaubnis ihre Position verlassen, um ihre russischen Kommandeure zu finden. Auf dem Weg hätten russische Truppen sie allerdings entdeckt und festgenommen.
„Russland könnte die 18 nordkoreanischen Soldaten, die zuvor aus ihren Positionen fliehen wollten, aber von den Russen festgenommen wurden, in den Fleischwolf werfen“, schreibt das Portal Nexta. Sollte dies tatsächlich geschehen, ist die Überlebenschance der Soldaten gering. Bei diesen Missionen versucht Russland, die feindlichen Positionen mit einem Sturm von einer Überzahl an Soldaten zu überwältigen. Oft – und auch bei Erfolg – endet es mit schweren Verlusten.
Nach Entsendung von Nordkorea-Soldaten in den Ukraine-Krieg: Südkorea könnte eigene Maßnahme treffen
Indes könnte es im Ukraine-Krieg jetzt noch heikler werden, denn nachdem Nordkorea Soldaten entsendet hat, könnte Südkorea nun nachziehen. Das US-Magazin Newsweek berichtete unter Berufung auf Berichte in südkoreanischen Medien, das Land erwäge die mögliche Entsendung von einer „geeigneten Anzahl an Personal, darunter auch Geheimdienstexperten und Experten in feindlicher Taktik“.
Die südkoreanischen Fachleute, die spezialisiert auf Nordkorea seien, würden gefangengenommene nordkoreanische Soldaten verhören oder bei Übersetzungen behilflich sein. Zudem würden sie ihre ukrainischen Kollegen über die Taktiken, die Doktrin und Operationen des Nachbars im Norden aufklären, hieß es.
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Nordkorea unterstützt Putin mit Soldaten: „Vier Brigaden mit 12.000 Soldaten“
Der südkoreanische Geheimdienst hatte am vergangenen Freitag (18. Oktober) berichtet, dass 1500 nordkoreanische Soldaten nach Russland verlegt worden seien. Demnach absolvieren sie ein Training im Osten Russlands und sollen anschließend an die Front in die Ukraine geschickt werden. Später hatte auch der US-Sender CNN Aufnahmen der Soldaten in Russland verbreitet.
Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap hatte zuvor unter Berufung auf den Geheimdienst berichtet, Pjöngjang wolle insgesamt „vier Brigaden mit 12.000 Soldaten, unter ihnen auch Spezialkräfte“ an die Front in der Ukraine schicken. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte auf dem EU-Gipfel in Brüssel davon gesprochen. (bb/dpa)