Neues Nato-Hauptquartier in Rostock: Russland bestellt deutschen Botschafter ein

  1. Startseite
  2. Politik

Kommentare

Russland bestellt den deutschen Botschafter ein. Es geht wohl um das neue maritime Nato-Hauptquartier in Rostock, das Pistorius eingeweiht hat.

Rostock – Russland hat den deutschen Botschafter ins Außenministerium nach Moskau einbestellt – aus Protest gegen die Eröffnung des maritimen Nato-Hauptquartiers in Rostock. Darüber berichtet die Nachrichtenagentur AFP in einer aktuellen Meldung und beruft sich auf Informationen aus dem russischen Außenministerium.

„Der Botschafter Deutschlands in Moskau ist ins russische Außenministerium einbestellt worden, wo ihm entschiedener Protest übermittelt wurde“, heißt es demnach in einer Erklärung des russischen Außenministeriums unter Sergej Lawrow. Die „Ausweitung militärischer Nato-Infrastruktur im ehemaligen Ostdeutschland wird die negativsten Folgen haben.“

Bei der Einweihung des neuen taktischen Hauptquartiers der Nato sprach Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD).
Bei der Einweihung des neuen taktischen Hauptquartiers der Nato in Rostock sprach Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD). © Imago

Pistorius hat neues Nato-Hauptquartier in Rostock eröffnet – Lawrow droht mit Folgen

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hatte am Montag (21. Oktober) in Rostock das maritime taktische Hauptquartier der Nato für den Ostseeraum eingeweiht. Pistorius betonte dabei die Bedeutung des Hauptquartiers zum Schutz der Nato-Staaten und die wachsende Bedrohung durch Wladimir Putins Aggressionen.

Mit der neuen Zentrale übernimmt die Marine Aufgaben der Nato, die dadurch ihre Verteidigungsbereitschaft in der Ostsee-Region stärken will. Bereits zum 1. Oktober übernahm Deutschland die regionale Führungsrolle.

Deutschland in der Nato mit größter Marine in der Ostsee

Deutschland stellt im Nato-Bündnis die größte Marine in der Ostsee. Dabei machte Pistorius ausdrücklich klar, dass es sich mit der Zentrale in Rostock nicht um ein neues Nato-Hauptquartier, sondern um ein nationales Hauptquartier mit Beteiligung anderer Staaten handele, wo keine Nato-Truppen stationiert seien. Es sei damit kein Verstoß gegen den Zwei-plus-Vier-Vertrag. Deutschland arbeite mit der Nato zusammen, und das sei selbstverständlich, zitierte ihn die Zeit.

Die Aufgaben des neuen Hauptquartiers sind laut Pistorius, maritime Operationen und Übungsvorhaben zu planen sowie von der Nato zugeteilte Seestreitkräfte in Frieden, Krise und Krieg zu führen. (smu)

Auch interessant

Kommentare