News zum Ukraine-Krieg - Nordkoreanische Soldaten in der Ukraine gesichtet
Nordkoreanische Soldaten in der Ukraine gesichtet
Montag, 14. Oktober 2024: In den Reihen der russischen Besatzungstruppen finden sich nach Angaben der ukrainischen Staatsführung auch Soldaten aus Nordkorea. Es gebe eine gestärkte Allianz zwischen Moskau und Regimen wie jenem von Machthaber Kim Jong Un in Pjöngjang, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. "Es geht jetzt nicht mehr nur um Waffenlieferungen, sondern um die Eingliederung von Nordkoreanern in die Besatzungstruppen."
In den vergangenen Tagen hatte es Berichte über den Einsatz nordkoreanischer Soldaten im Osten der Ukraine gegeben. Allerdings ließ sich bislang nicht abschließend klären, ob es sich bei den Getöteten nicht doch um Angehörige regulärer russischer Truppen handelte. Die militärische US-Denkfabrik ISW (Institute for the Study of War) hatte kürzlich berichtet, dass mehrere tausend nordkoreanische Soldaten in Russland eingetroffen seien und auf ihren Einsatz in der Ukraine vorbereitet würden.
Pjöngjang unterstützt den im Februar 2022 begonnenen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine bereits massiv mit Waffen und Munition. Einem Bericht des südkoreanischen Geheimdienstes zufolge liefert das international weitgehend isolierte Land vor allem Artilleriegeschosse und Kurzstreckenraketen.
Ukraine wehrt russischen Großangriff ab
20.13 Uhr: Ukrainische Fallschirmjäger haben bei Kurachowe in der Ostukraine nach eigener Darstellung einen Großangriff der russischen Streitkräfte abgewehrt. Eine russische Kolonne von etwa 25 Schützenpanzern und fünf Kampfpanzern sei bereits beim Anmarsch von der Luftaufklärung entdeckt worden, teilte das Oberkommando der Fallschirmjäger auf Facebook mit.
Der russische Truppenaufmarsch sei daraufhin von der ukrainischen Artillerie und mit Kamikaze-Drohnen zerschlagen worden. Dabei seien sieben Schützenpanzer sowie zwei Panzer zerstört worden, hieß es. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.
Insgesamt wurden an den Frontabschnitten in Osten der Ukraine im Tagesverlauf rund 80 russische Vorstöße registriert, wie der Generalstab in Kiew in seinem abendlichen Lagebericht mitteilte. Die größten Brennpunkte lagen demnach bei Pokrowsk und Kurachowe. Die russischen Angriffe, die alle abgeschlagen worden seien, wurden demnach auch von Kampfflugzeugen unterstützt.
Russische Einheiten versuchen seit Monaten, ihre Geländegewinne rund um den Donbass auszuweiten. Dabei erleiden sie hohe Verluste an Soldaten und Material, während sie nur geringe Erfolge erzielen.
Plant Putin böse Oktober-Überraschung? Fünf Szenarien, die den Westen beunruhigen
08.15 Uhr: Wladimir Putin könnte eine Eskalation planen. Westliche Geheimdienstler beobachten Wladimir Putin in einem „ungewöhnlichen Spannungszustand“ und spekulieren über mögliche Eskalationen vor den US-Präsidentschaftswahlen. Das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (RND) berichtet, dass intensive Diskussionen innerhalb der 32 Nato-Staaten geführt werden. Fünf Szenarien machen die Runde, die westliche Geheimdienste in Alarmbereitschaft versetzen:
- Russische Drohnen über Nato-Staaten: Bereits im September verletzten russische Drohnen den Luftraum von Rumänien und Lettland. Die „Bukarest 9“ fordern eine härtere Gangart und den möglichen Abschuss russischer Drohnen, was die Gefahr einer Konfrontation erhöhen könnte. Dies könnte innerhalb der Nato-Bündnisses für Streit sorgen.
- Islamistischer Terror: Der britische Geheimdienst MI5 vermutet, dass Russland Terrorgruppen im Nahen Osten unterstützt, um Chaos im Westen zu stiften. "Der russische Geheimdienst arbeitet daran, anhaltendes Chaos auf den Straßen Großbritanniens und Europas zu stiften“, sagt MI5-Direktor Ken McCallum.
- Eskalation mit Chemiewaffen: Russische Truppen könnten Chemiewaffen wie Chloropicrin in der Ukraine einsetzen, was Angst und Schrecken verbreiten und als Test für taktische Atomwaffen wirken könnte.
- Störung westlicher Kommunikation: Die Aktivitäten russischer Schiffe in der Nähe von Seekabeln haben die Sorge um Internetverbindungen zwischen der EU und den USA verstärkt. Eine Störung der Satellitenkommunikation könnte erhebliche psychologische Auswirkungen haben.
- Einmischung in Moldau und Georgien: Bei den bevorstehenden Wahlen in Moldau und Georgien könnte Russland Desinformationskampagnen nutzen, um pro-russische Parteien zu unterstützen und den westlichen Demokratisierungskurs zu bremsen.
Nato-Sprecherin Farah Dakhlallah bestätigt eine Zunahme russischer Sabotage- und Cyberoperationen seit Beginn des Ukraine-Kriegs. Besonders die Bedrohung für die unterseeische Infrastruktur sei gestiegen. Der Nato-Rat hat klargestellt, dass Angriffe auf kritische Infrastrukturen mit einer entschlossenen Reaktion beantwortet werden.
F-16 schießt Kampfjet der Russen ab, die verzweifeln: „Wird mehr solcher Verluste geben“
Sonntag, 13. Oktobver, 07.51 Uhr: Mehrere militärnahe russische Blogger melden, dass ein russisches Sukhoi Su-34 Kampfflugzeug über der Ukraine abgeschossen wurde. Einem Blogger zufolge wurde das Flugzeug von einer F-16 der ukrainischen Luftwaffe zum Absturz gebracht. Der prorussische Telegram-Kanal VDV sprach eine Warnung aus: „Bald wird es mehr solcher Verluste geben.“
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs hat die Ukraine intensiv bei ihren Verbündeten für die Lieferung moderner US-Jets geworben. Bereits jetzt haben Länder wie Norwegen, Belgien, Dänemark und die Niederlande insgesamt 85 Maschinen zugesagt. Der aktuelle Einsatzstatus dieser Jets in der Ukraine bleibt jedoch unklar.
Selenskyj beendet europäische Werbetour für „Siegesplan“
Samstag, 12. Oktober, 09.17 Uhr: Nach seiner dreitägigen Europatour hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seinen Landsleuten weitere internationale Unterstützung für den Krieg gegen Russland in Aussicht gestellt. Es sei bereits das dritte Jahr dieses Krieges mit der Ukraine, die Millionen Ukrainer verdienten diese Unterstützung, sagte der Staatschef in seiner täglichen Videobotschaft vor seinem Abflug aus Berlin.
Er habe dabei in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Italien seinen „Siegesplan“ vorgestellt. „Alle Details unserer Strategie zum Näherbringen des Friedens - geopolitische, militärische, ökonomische“, sagte Selenskyj, ohne konkreter zu werden.
Der Plan ist bisher öffentlich nicht bekannt. Klar ist nur, dass die Ukraine etwa die Freigabe von Langstreckenwaffen für Schläge gegen militärische Ziele tief im russischen Hinterland und eine offizielle Einladung zur Mitgliedschaft in die Nato verlangt. Die ukrainische Führung hatte immer wieder erklärt, dass es Ziel sein müsse, Russland militärisch zu zerstören, damit es nie wieder einen Krieg beginnen könne.
Selenskyj-Besuch in Deutschland: Scholz sichert Ukraine weitere Militärhilfen zu
20.29 Uhr: Beim Berlin-Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ihm weitere Militärhilfen zugesichert und sich gegen einen von Russland aufgezwungenen „Diktatfrieden“ gewandt. „Deutschland ist der stärkste militärische Unterstützer der Ukraine in Europa, der zweitstärkste in der Welt - und dabei wird es bleiben“, sagte Scholz am Freitag bei seinem Treffen mit Selenskyj im Kanzleramt. Es war bereits der vierte Deutschland-Besuch des ukrainischen Staatschefs in diesem Jahr.
Zentral bei der deutschen Unterstützung der Ukraine bleibe die Luftverteidigung, sagte Scholz. Erst kürzlich sei ein umfangreiches militärisches Unterstützungspaket im Umfang von 600 Millionen Euro an die Ukraine ausgeliefert worden.
Bis zum Jahresende werde zudem mit Unterstützung der Partner Belgien, Dänemark und Norwegen ein Paket im Wert von rund 1,4 Milliarden Euro geliefert, sagte Scholz. Darin enthalten seien unter anderem weitere Luftverteidigungssysteme vom Typ Iris-T und Skynex sowie Panzer, Kampfdrohnen und Artilleriemunition.
Angesichts des bevorstehenden dritten Kriegswinters sicherte der Kanzler dem ukrainischen Präsidenten zudem kurzfristig weitere 170 Millionen Euro zur Reparatur der schlimmsten Schäden an der ukrainischen Energieinfrastruktur und zur Wiederherstellung der Wärmeversorgung zu.
Scholz betonte, die Unterstützung der Ukraine durch Deutschland und andere europäische Partner sende eine klare Botschaft an Kreml-Chef Wladimir Putin: „Ein Krieg auf Zeit wird nicht funktionieren.“ Deutschland werde sich weiter für einen „gerechten und dauerhaften Frieden“ in der Ukraine auf Grundlage des Völkerrechts einsetzen. Einen „Diktatfrieden“ Russlands werde nicht akzeptiert.
Meloni: Italien wird Wiederaufbau-Konferenz für Ukraine ausrichten
Freitag, 11. Oktober, 00.54 Uhr: Italien will im Juli 2025 eine Wiederaufbau-Konferenz für die Ukraine ausrichten. Die Konferenz werde am 10. und 11. Juli 2025 stattfinden, sagte die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni am Donnerstag. Der ukrainische Staatschef hatte zuvor den britischen Regierungschef Keir Starmer und den neuen Nato-Generalsekretär Mark Rutte in London getroffen. Es sei „sehr wichtig, dass wir unsere anhaltende Verpflichtung zur Unterstützung der Ukraine“ zeigen können, sagte Starmer. Rutte betonte, es gehe nicht nur um die Ukraine, sondern auch um „die Verteidigung des Westens und darum, wie wir sicher bleiben“.
„Die Ukraine ist nicht allein, und wir werden ihr zur Seite stehen, solange es nötig ist“, sagte Meloni in Rom weiter. Italiens Unterstützung solle die Ukraine in die „bestmögliche Lage versetzen, einen Verhandlungstisch für den Frieden zu schaffen, einen Frieden, (...) der keine Kapitulation sein kann“, fuhr sie fort.