Kein Geld für Ausbau: Soll die Stadt ihre Rohbau-Wohnungen verkaufen?

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Eingehüllt: Die neuen Stockwerke der städtischen Wohnhäuser an der Sigmundstraße sind als Rohbau fertig. Die Stadt hat momentan aber kein Geld, die Wohnungen fertigzustellen. © Wolfgang Schörner

Seit Ende 2024 sind die neuen Stockwerke der städtischen Wohnhäuser an der Sigmundstraße im Rohbau fertig. Doch der Stadt fehlt das Geld, um die 15 Wohnungen fertigzustellen. Die PM-Fraktion schlägt nun vor, sie als Ausbauwohnungen zu verkaufen und mit den Einnahmen andere Wohnungen zu sanieren.

In der Bürgerversammlung im vergangenen November hatte die Stadt, wie berichtet, kein Datum für eine Fertigstellung der 15 Wohnungen in den Rohbau-Stockwerken an der Sigmundstraße genannt. Dies sei von der finanziellen Lage abhängig, hieß es. Tatsächlich sieht der jüngste Finanzplan in den nächsten drei Jahren dafür kein Geld vor.

PM-Fraktion schlägt Verkauf vor

Die Fraktion von „Penzberg miteinander“ (PM) hat nun im Rathaus einen Antrag für den Stadtrat eingereicht. Ihr Vorschlag lautet, die 15 unfertigen Wohnungen zu verkaufen. Mit dem Geld, heißt es, sollen die darunter liegenden zehn Wohnungen saniert werden, die momentan wegen dieser fehlender Sanierung nicht genutzt werden können. Sie begründet den Antrag damit, dass das Projekt anhängig ist, seit vor sechs Jahren festgestellt wurde, dass eine Sanierung erforderlich ist. Der notwendige Teil, das Dach abzudichten, sei immerhin erledigt. Jetzt gehe es darum, so die PM-Fraktion, trotz Finanzknappheit das Maximale gegen „die Wohnungsnot gerade der wachsenden älteren Bevölkerung aus dem aktuellen Stand des Projekts herauszuholen“.

Neue Stockwerke wegen Finanzlage nur im Rohbau

Sogar sieben Jahre ist es her, dass bei der Stadt Penzberg der Plan reifte, bei den städtischen Wohnhäusern an der Sigmundstraße 7, 7a und 9 nicht nur die undichten Dächer zu sanieren, was dringend notwendig war, sondern zusätzliche Stockwerke (insgesamt fünf) mit 15 neuen Wohnungen auf die Gebäude zu setzen. Nach einigen Verzögerungen begannen die Arbeiten im Jahr 2023. Allerdings hieß es schon vor zwei Jahren, dass wegen der Finanzlage die neuen Stockwerke zunächst nur im Rohbau entstehen werden. Die Kosten für das gesamte Projekt mit Aufstockung und Wohnungsausbau hatte die Stadt damals auf zwölf Millionen Euro geschätzt.

Mit Geld andere Wohnungen sanieren

An den Entscheidungen übt die PM-Fraktion keine Kritik. Die Sanierung sei wegen undichter Dächer nötig und die Entscheidung, dabei gleich aufzustocken, sinnvoll gewesen, teilte sie mit. Und dass das Vorhaben im Laufe des Entwicklungs- und Bauprozesses aus finanziellen Gründen eingefroren werden musste, sei nicht absehbar gewesen. Allerdings bedeutet dies, so die PM-Stadtratsmitglieder, dass 15 neue Wohnungen auf unabsehbare Zeit unfertig bleiben und zehn darunter liegende Wohnungen mangels Sanierung nicht belegt werden können.

In ihrem Antrag nennt die PM-Fraktion einen fehlenden Betrag von zehn Millionen Euro. Mit einer raschen Erwirtschaftung dieser Summe sei nicht zu rechnen, schreibt sie. Bei einem Verkauf der Rohbau-Wohnungen wäre nach ihrer Ansicht aber Geld verfügbar, die darunter liegenden Seniorenwohnungen wieder nutzbar zu machen. „Besser allemal, als auf unbestimmte Zeit auf das Angebot dieses Raums zu verzichten“, heißt es in dem Antrag.

Nach Wunsch der PM-Fraktion soll der Stadtrat die Verwaltung beauftragen, zu untersuchen, ob es in rechtlicher und baulicher Hinsicht möglich ist, die unfertigen Wohnungen in den Rohbau-Stockwerken abzukoppeln. Außerdem soll die Verwaltung aufzeigen, inwieweit durch den Verkauf die Sanierung der darunter liegenden städtischen Wohnungen möglich wäre.

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