Neubau der Michael-Ende-Grundschule: Stadt muss noch mehr Geld investieren
Der Grundwasserpegel ist an der Michael-Ende-Schule in Unterschleißheim so hoch wie nie. Spundwände sollen den Bau absichern. Doch die kosten weiteres Geld.
Die Stadt Unterschleißheim plant auf ihrer Baustelle für die Michael-Ende-Grundschule um. Die Pumpen können den historisch hohen Grundwasserpegel nicht ausreichend absenken. Damit der Rohbau noch dieses Jahr beginnen kann, und der Zeitplan eingehalten wird, will man nun mit Spundwänden das Grundwasser zurückhalten.
In seiner Juli-Sitzung hat der Stadtrat einstimmig beschlossen, das Konzept beim „leidigen Thema Wasserhaltung“ zu ändern, wie Bürgermeister Christoph Böck (SPD) sagte: „Wir haben deutlich den höchsten Grundwasserstand, seit 30 Jahren, als wir mit dem Aufzeichnen dieses Werts begonnen haben.“ Die starken Regenfälle führten seit November zu hohen Pegeln. Im Februar zeigte sich bereits, dass die Wasserhaltung von einem Fachbüro zu gering dimensioniert worden war. Die Pumpen in den acht eingebauten Brunnen wurden gegen stärkere Modelle ausgetauscht. Doch im März scheiterten auch diese Pumpen an den Wassermassen. Die Fördermenge war zu gering. Der Rohbau konnte nicht beginnen, die Bodenplatte nicht gegossen werden. Daher errichtete die Rohbaufirma zunächst die Turnhalle.
Starkregen lässt Grundwasser steigen
Nachdem das Wasser im Mai sank und die Höhe des Technikraums im Untergeschoss um 45 Zentimeter reduziert wurde, sollte am 3. Juni das Fundament gegossen werden. Dann setzte am ersten Juniwochenende erneut Starkregen ein, und das Grundwasser stieg innerhalb weniger Tage um 75 Zentimeter an. In den vergangenen Wochen erreichte der Pegel den Höchststand.
Um den Start der Rohbauarbeiten doch noch zu retten, hat das Planungsteam Alternativen gesucht und empfiehlt Spundwände im Bereich des gesamten Untergeschosses einzusetzen, um unabhängig von aktuellen Pegelständen mit den Arbeiten beginnen zu können. Die Baureferenten im Stadtrat wurden in die Beratungen einbezogen. Die Spundwände sollen im August in die Erde gerammt werden und den Baubeginn Mitte September sichern. Allerdings kostet der Spundwandbau 822 000 Euro zusätzlich. Diese Mehrkosten können gedeckt werden, weil die Stadt vor einem Jahr für die Rohbauarbeiten ein Angebot erhalten hat, das deutlich unter der Kostenschätzung lag. „Inzwischen sind die Angebote für den Spundwandbau da, es sieht gut aus“, sagte Bürgermeister Böck. Die Gesamtkosten für das Schulbauprojekt liegen nun bei 69,1 Millionen.
Sporthalle wohl bis September fertig
Die Rohbaufirma wird die Sporthalle voraussichtlich bis Ende September fertigstellen und soll dann mit dem Bau des Schulgebäudes weitermachen. „Sie könnte dann durchgängig weiterarbeiten. Wenn sie ihre Bautrupps erst einmal abziehen müsste, wäre es fraglich, wann es wieder weitergeht“, sagte Böck.
Die Stadt hat laut Böck einen Rechtsanwalt eingeschaltet. „Das Planungsbüro, das für die Wasserhaltung zuständig ist, hat sich verrechnet“, sagte der Bürgermeister. Man hoffe, dass die Versicherung des Büros der Stadt die Kosten erstattet.