Wohnraum statt Bierflaschen: Neues Viertel soll entstehen – Das ist der Plan

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Auf dem Gelände einer ehemaligen Brauerei, das schon seit Jahren brach liegt, soll sozialer Wohnungsbau entstehen. Das Projekt geht in die nächste Phase.

Bamberg – Früher flossen hier literweise Bier. Nun soll neuer Wohnraum für mehr als 1000 Menschen entstehen, mitten in Bamberg. Das Gelände der ehemaligen Maisel-Brauerei steht schon seit Jahren leer. Im Stadtrat sprach man von der insgesamt 2,45 Hektar großen Fläche von einer „innerörtlichen Gewerbebrache“. Jetzt ist das große Bauprojekt, das das Gelände umwandeln soll, einen Schritt näher an der Verwirklichung.

Gebäude der Brauerei Gebr Maisel Gebäude der Brauerei Gebr Maisel in Bayreuth 19 5 2017
Das verlassene Brauereigelände soll wieder belebt werden: Wohnraum und Förderschule in Planung. © IMAGO/ecomedia/robert fishman

Neues Viertel im Südosten: Stadtrat stimmt für Fortschritt bei Bauprojekt

Das ehemalige Maisel-Gelände liegt nach Angaben des Stadtrat-Beschlusses im Südosten der Stadt, genauer zwischen der Moosstraße, Kloster-Langheim-Straße und Oberer Schildstraße. Nachdem der Bau- und Werkssenat Anfang Februar 2025 eine Empfehlung aussprach, hat der Stadtrat nun unverändert eine Teiländerung des Flächennutzungsplans beschlossen. Geplant sind für die seit 2008 brach liegende Fläche Wohnungen, eine Förder- und Erziehungshilfeschule für Kinder, eine Sozialstation mit Tagespflege, eine Kindertagesstätte und auch gewerbliche Einrichtungen. In anderen Worten möchte es der Stadtrat in ein „gemischtes, urbanes Quartier realisieren“.

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Bayernweites Pilotprojekt mit Ziel: „spürbar unter marktüblichen Preisen“

Unter anderem sollen 13 Reihenhäuser durch das kirchliche Wohnungsunternehmen Joseph-Stiftung gebaut werden, die Teil eines bayernweiten Pilotprojekts sind. Beim sogenannten „Gebäudetyp-E“ kann es beim Bau große Ersparnisse von Material und Arbeitszeit geben, weswegen dieser insgesamt kostengünstiger ist. „Ziel ist es, die Reihenhäuser spürbar unter den marktüblichen Preisen anzubieten und so Familien mit mittleren Einkommen eine Kapitalbildung zu ermöglichen“, teilt Andreas Heipp, Vorstandssprecher der Joseph-Stiftung, mit.

Pläne das eine, Geld das andere: Staat muss sozialen Wohnungsbau fördern

Die meisten Menschen sollen ihr neues Zuhause jedoch nicht in den Reihenhäusern, sondern in den weiteren 200 Wohneinheiten finden. Diese sollen laut Angaben der Joseph-Stiftung rund um die denkmalgeschützten Brauereigebäude entstehen. Letztere wiederum sollen von Büros genutzt werden. Doch neben den Plänen braucht es auch Fördermittel. Wie Heipp dem Bayerischen Rundfunk berichtet, hoffe er auf entsprechende Bewilligungen im nächsten Jahr. Denn der soziale Wohnungsbau lasse sich nicht ohne staatliche Förderung bezahlen.

Immer steigende Mieten: Über dem bayernweiten Schnitt

Günstigerer Wohnraum ist in Bamberg ein wichtiges Thema. Nach Angaben der Plattform Immoscout24 ist der durchschnittliche Mietpreis pro Quadratmeter in Bamberg von 2020 auf 2024 um knapp 18 Prozent gestiegen. Mit einem Mittelwert von 10,34 Euro pro Quadratmeter im letzten Quartal 2024 liegt Bamberg außerdem um 0,26 Euro über dem bayernweiten Schnitt.

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