Nach 25 Jahren als Schongaus Stadtkämmerer: Neue Aufgabe für Werner Hefele

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Werner Hefele verwies in seiner langen Zeit als Stadtkämmerer gerne darauf, dass er keine Glaskugel habe. Jetzt hat er eine – dafür sorgten die Kollegen im Rathaus anlässlich seiner beruflichen Veränderung. © Schorer

Schongau - Geht es um die Nachbetrachtung eines beruflichen Wirkens, ist manchmal vorschnell von einer Ära die Rede – doch was sonst waren jene fast 25 Jahre, in denen Werner Hefele als Schongaus Stadtkämmerer arbeitete? Jetzt wechselt er den Posten: Zum neuen Jahr übernimmt der 60-Jährige die Leitung der Stadtwerke, die künftig als Kommunalunternehmen firmieren. Neuer Kämmerer wird sein bisheriger Stellvertreter Kurt Konrad.

So stellt man sich einen Stadtkämmerer vor: Mit schwäbischem Zungenschlag ergriff Werner Hefele das Wort, wenn es unter anderem im Stadtrat ums Thema Zahlen ging. Dass es nun etwas Fantasie braucht, um sich jemand anderen in dieser Funktion vorzustellen, liegt auch daran, wie lang Hefele seinen Posten bekleidete.

Im Alter von 36 Jahren hatte er zum 1. Mai 1999 übernommen, zehn Jahre war er da bei der Stadt. Einen Computer suchte man seinerzeit in der Stube des Stadtkämmerers noch vergeblich – nur ein Beleg dafür, wie viel sich seitdem getan hat.

Allein das Haushaltsvolumen habe sich verdoppelt, seit Hefele als „Dagobert Duck“ der Stadtverwaltung übernahm, schaute Rathaus-Geschäftsleiterin Bettina Schade zurück – sie überreichte ihm jene Glaskugel, die er in all den Jahren stets zu vermissen angab.

Hefele zeigte sich „sprachlos und überrascht“ angesichts der Aufmerksamkeit, die ihn da bei der Weihnachtssitzung des Stadtrats in den Mittelpunkt rückte. „Ich verlasse die Stadt ja nicht, sondern wechsle nur das Aufgabengebiet.“

„Hat Spaß gemacht“

Als Mann der Zahlen habe er aber anlässlich dieser Veränderung schon mal Rückschau gehalten, so Hefele. 24 Jahre, 24 Haushalte – in Summe fassten diese rund 760 Millionen Euro. „Zuzüglich der 260 Millionen Euro der Stadtwerke ging eine gute Milliarde über meinen Schreibtisch.“ An 400 Grundstückserwerben und -verkäufen war er im Dienste der Stadt beteiligt, saß in über 300 Stadtratssitzungen.

Die Welt habe sich zwischenzeitlich sehr verändert, sei schnelllebiger geworden, so Hefele. „Danke für das entgegengebrachte Vertrauen, es hat mir immer Spaß gemacht.“

Auch mal Widerworte

Menschlich und fachlich, samt Widerworte, schätze er Hefele ganz immens, lobte Bürgermeister Falk Sluyterman. Wenngleich ein „ganz toller Nachfolger“ übernehme – jemanden wie Hefele verliere man als Kämmerer nur ungern.

Er freue sich auf die neuen Aufgaben bei den Stadtwerken, so Hefele. Es gehe darum, diese gemeinsam zum Wohle der Stadt zu erledigen. Dem neuen Stadtkämmerer Kurt Konrad wünsche er viel Erfolg dabei, Situationen immer richtig einzuschätzen – das werde durch die Herausforderungen dieser Tage immer schwieriger. Was dabei helfen könnte? Na klar, der richtige Blick in die Glaskugel.

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