Gemeinderat gibt grünes Licht für neues Wohnquartier am Pitzarweg
Der Otterfinger Gemeinderat erteilt sein Einvernehmen für das Wohnquartier auf dem ehemaligen Schrottplatz-Gelände am Pitzarweg. Für die Stichstraße sucht das Gremium noch einen Namen.
Otterfing – Der Weg ist frei für das Wohnquartier mit 34 Einheiten auf dem ehemaligen Schrottplatz-Gelände am Pitzarweg. Nachdem der Otterfinger Gemeinderat im November den Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan Nr. 30 gefasst hatte, stimmte das Gremium nun auch dem Bauantrag zu.
Elf Gebäude auf Schrottplatz-Gelände
Wie berichtet, beantragt der Bauträger Baustolz 32 Wohneinheiten als Wohngebiet sowie ein Mischgebiets-Gebäude mit zwei Wohneinheiten auf dem ehemaligen Schrottplatz zu bauen. Ausgangspunkt der Planungen waren einst 22 Wohneinheiten gewesen. Auf Wunsch des Bauträgers ließ sich die Gemeinde auf eine verdichtete Planung ein, erntete dafür aber Kritik von Seiten der südlich angrenzenden Gewerbebetriebe und einiger Gemeinderäte (wir berichteten). Eine Popularklage dreier benachbarter Handwerksbetriebe vor dem Verwaltungsgerichtshof ist bekanntlich gescheitert.
Den neuerlich überarbeiteten Bauantrag reichte der Bauträger nun bei der Gemeinde ein. Geplant sind elf Gebäude auf dem Gelände, davon einige Doppelhäuser, Drei- und Vierspänner, sowie das Mischgebäude. Im Obergeschoss soll eine Holzverschalung die Gebäude verschönern. Eine Tiefgarage mit Zufahrt über den Pitzarweg, ein Kinderspielplatz und ein Fahrradschuppen sind ebenfalls vorgesehen. Eine zusätzliche Zufahrt soll über eine Stichstraße von Kreuzstraße her geschaffen werden. Dafür ist noch ein Erschließungsvertrag notwendig, erklärte Bauamtsleiter Hubert Zellner.
„Jedes Mal, wenn ich den Namen Baustolz auf der Tagesordnung lese, ist das bei mir ein Gänsehautmoment“, sagte Josef Killer (FW). Er warf dem Bauträger vor, sich nicht an den Bebauungsplan zu halten. Unter anderem könne etwa nicht überprüft werden, ob die Stellplatzverordnung eingehalten wird.
Kritik an dichter Bebauung
Auch die Erschließung der weiteren Zufahrtsstraße sei noch nicht final geklärt. „Es sind noch Fragen offen, die beantwortet werden müssen.“ Für den Bauträger solle es keine Ausnahmen geben.
Bauamtsleiter Zellner widersprach Killer. Aus Sicht der Verwaltung halte sich der Antrag an den Bebauungsplan und sei deshalb zustimmungsfähig. Bezüglich der Stichstraße gelte, dass der Bebauungsplan erst rechtswirksam ist, sobald der Erschließungsvertrag für die dafür nötigen Straßen notariell beurkundet ist – so, wie es der Gemeinderat im November beschlossen hatte (wir berichteten). Laut Zellner stehe die Beurkundung Ende Januar aus. „Dass das nicht dem Bebauungsplan entspricht, stimmt nicht.“ Auf den Einwand, die Gemeinde könne warten, bis der Vertrag vorliegt, erwiderte Zellner, dass man sich an die zweimonatige Frist nach Eingang des Bauantrags halten müsse.
Dass das Quartier nicht bei allen Mitgliedern gut ankommt, erklärte auch Maria Dießl (CSU), der die Bebauung zu massiv ist. Gegen die Stimmen von Georg Schlickenrieder, Robert Schüßlbauer, Maria Dießl (alle CSU), Killer und Roberto Sottanelli (SPD) sprach der Gemeinderat sein Einvernehmen aus.
Meine news
Gemeinderat sucht Straßennamen
Für die geplante Anliegerstraße, die von der Kreuzstraße ins Quartier führen soll, soll nun noch ein Name gefunden werden. Bürgermeister Michael Falkenhahn (SPD) sammelte dazu Vorschläge. Aus dem Gremium kamen bereits die Ideen „Sägewerkweg“ und „Alpenblickweg“. Georg Schlickenrieder (CSU) schlug vor, die Straße „Salmingerweg“ zu nennen, da auf dem Schrottplatz früher eine Familie Salminger gewohnt hatte.
Thomas Hogger (Grüne) warf jedoch ein, dass der Name laut einer Internet-Recherche mit einer nationalsozialistischen Vergangenheit assoziiert wird. Max Ruf (SPD) ergänzte, dass in Otterfing, das damals noch dem Landkreis Wolfratshausen angehörte, zur NS-Zeit Italiener, Russen und Polen beim Sägewerk Salminger Zwangsarbeit verrichten mussten. Damit sei dieser Name keine Option, war sich das Gremium einig. In den kommenden Sitzungen will der Gemeinderat einen Straßennamen festlegen.
sf
(Übrigens: Alles aus der Region gibt‘s jetzt auch in unserem regelmäßigen Holzkirchen-Newsletter.)