Putins Kampfjets fangen Nato-Bomber ab – Neue Details zu brisanter Aktion
Bei einer Nato-Übung im internationalen Luftraum über der Ostsee kam es zu einem Zwischenfall zwischen US-Bombern und russischen Kampfjets.
Washington D.C./ Helsinki – Die USA haben zwei Bomber nach Finnland geschickt, um dort den Einsatz für den Notfall zu proben, nachdem Moskau Überschallraketen auf die Ukraine abgefeuert hatte. Die B-52H Langstreckenbomber waren seit dem 8. November in Großbritannien stationiert, um den „Abwurf von Waffen“ zu simulieren, wie die US-Luftwaffe am Dienstag in einem Statement mitteilte.
General James Hecker, Kommandeur der amerikanischen Luftwaffen in Europa kommentierte die Übung: „Diese Mission der Bomber Task-Force ist ein Beispiel für unser unermüdliches Engagement für unsere europäischen Verbündeten und Partner. Gemeinsam bauen wir stärkere, strategische Beziehungen auf, die die Sicherheit und Stabilität in der gesamten Region stärken.“
Russland benutzt Mittelstreckenrakete gegen Kiew im Ukraine-Krieg
Vergangene Woche hatte Russland laut ukrainischen Angaben zum ersten Mal eine Interkontinentalrakete mit einer Reichweite von bis zu 5000 Kilometern gegen die Ukraine eingesetzt. Die USA klassifizierten die Rakete als ballistische Mittelstreckenrakete. Ein Nato-Sprecher äußerte sich ebenfalls, dass es sich bei der Rakete um eine experimentelle ballistische Mittelstreckenrakete gehandelt haben soll. Ein ukrainischer Militärangehöriger sagte gegenüber der Financial Times, es habe sich um das Model RS-26 „Rubesch“, mit einer Reichweite von bis zu 6000 Kilometern gehandelt. Die Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh bestätigte die Angabe. Dabei kann die Rakete neben konventionellen Sprengköpfen auch mit nuklearem Sprengsatz ausgestattet werden.
Mittlerweile ist bekannt, dass es sich bei der Rakete wohl um eine Weiterentwicklung der Rubesch handelt. Die Oreschnik beruht technisch größtenteils auf ihrem Vorgängermodell und hat mutmaßlich eine ähnliche Reichweite und Schlagkraft, schreibt Militärexperte Fabian Hoffmann in seinem Blog.
US-Bomber auf Übung mit Nato-Partnern: Proben für den Ernstfall
Die amerikanischen Bomber führten die Trainingsmission mit finnischen F/A-18C Hornets und schwedischen Gripen Kampfjets durch. Dabei soll die Trainingsmission auch ein deutliches Signal an Moskau sein, dass die Nato im Ernstfall kampfbereit wäre. Die Übung sei ein weiterer Meilenstein, die Verteidigungskapazitäten der Nato unter Beweis zu stellen, hieß es in einem Statement der US-Luftwaffe weiter. Die amerikanischen Bomber trainieren bereits seit Juli mit der finnischen Luftwaffe, um den nördlichen Luftraum der Nato zu überwachen.
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Und die B-52H Stratofortress Bomber der Amerikaner haben es in sich. Das von Boeing bereits 1955 eingeführte achtstrahlige Flugzeug ist verlässlicher Bestandteil der US Air Force. Über die Jahre wurde der Bomber immer wieder verbessert und angepasst. Der B-52 hat eine Reichweite von ungefähr 14.200 Kilometern und kann neben konventionellen Bomben auch Atomwaffen abwerfen.
Nato-Beitritt Finnlands und Übungen im internationalen Luftraum
Dabei war es während der Übung zu einem Zwischenfall im Luftraum über der Ostsee gekommen. Zwei russische SU-27-Kampfjets hatten die zwei amerikanischen B-52-Bomber nahe der russischen Ostsee-Exklave Kaliningrad abgefangen. Eine Begegnung zwischen Nato-Flugzeugen und Jets, sowie russischen Kampfflugzeugen im internationalen Luftraum wie über der Ostsee ist jedoch nichts Ungewöhnliches. Immer wieder fangen Nato-Jets russische Kampfflugzeuge ab, die sich an den Nato-Luftraum heranwagen und umgekehrt.
Für Finnland sind solche Übungen jedoch neu. Der skandinavische Staat an der Ostsee war erst im April 2023 der Nato offiziell beigetreten als Reaktion auf Russlands völkerrechtswidrige Invasion der Ukraine. Da der kleine Staat eine ungefähr 1300 Kilometer lange Grenze mit Russland teilt, ist man in Finnland über den Ukraine-Krieg und einer möglichen Eskalation besonders besorgt. (sischr)