Drohnen-Alarm bei Nato: F16-Kampfjets verfolgen Putins Irrläufer
Alarm bei der Nato: In Lettland und Rumänien verirren sich zwei Drohnen aus Russland. Teilweise mussten F16-Jets aufsteigen.
Riga/Bukarest – Es ist nicht das erste Mal, dass russische Flugobjekte den Nato-Luftraum erreichen. Am Samstag war eine russische Drohne in der Gemeinde Rēzekne in der Region Latgale, Lettland, abgestürzt. Das lettische Verteidigungsministerium teilte jetzt mit, dass es sich wahrscheinlich um eine Drohne der Russischen Föderation handelt. Derzeit untersuchen die Behörden, darunter die Staatspolizei, die genauen Umstände des Vorfalls. Auch in Rumänien versetzt eine russische Rakete die F16-Kampfjets in Alarmbereitschaft.
Die lettischen Streitkräfte hätten das Flugobjekt beim Eintritt in den Luftraum entdeckt, die Bewegung verfolgt und dann den Absturzort lokalisiert. Die Ukraine hatte zuvor erneut zahlreiche Drohnenangriffe Russlands gemeldet und auch berichtet, dass einige Flugobjekte in den Luftraum der Republik Belarus eingedrungen seien. Auch Belarus hatte zuletzt wiederholt Luftraumverletzungen beklagt. Es bleibt unklar, ob Lettland tatsächlich das Ziel der Drohne war oder ob der Absturz unbeabsichtigt erfolgte. Lettland informierte umgehend seine Nato-Partner über den Vorfall und betonte, dass die Ermittlungen noch andauern.
Russische Drohnen dringen in Nato-Luftraum: Lettland fordert stärkere Grenzsicherung
Seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs im Februar 2022 gibt es in den baltischen Staaten und Polen wachsende Besorgnis darüber, dass der Konflikt möglicherweise auch auf diese Länder übergreifen könnte. Der russische Präsident Wladimir Putin erklärte jedoch wiederholt, dass er keine Pläne habe, die baltischen Staaten oder Polen anzugreifen. In einem Interview aus dem Februar 2023 mit dem ehemaligen Fox-News-Moderator Tucker Carlson sagte Putin, dass Moskau „kein Interesse daran hat, Polen, Lettland oder andere Staaten anzugreifen“.
Trotz der bisherigen Zusicherungen nutzte der lettische Verteidigungsminister Andris Sprūds den Vorfall, um auf die Notwendigkeit einer stärkeren Sicherung der Ostgrenze hinzuweisen. In einer Erklärung betonte er, dass die laufenden Bemühungen, die Luftverteidigung und die elektronische Kriegsführung zu verbessern, entscheidend seien, um Drohneneinsätze in der Region zu begrenzen.
Beim Nato-Gipfel im Juli in Washington D.C. wurde bereits beschlossen, die Luftverteidigung im Baltikum durch regelmäßige Patrouillen zu verstärken. Lettland stellte klar, dass der Schutz der Landesgrenzen, des Luftraums und der Hoheitsgewässer weiter verbessert wird, besonders durch den Ausbau der Luftverteidigungsanlagen an der Ostgrenze.
Russische Drohne verletzt rumänischen Luftraum – F16-Kampfjets der Nato steigen auf

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Eine russische Drohne überflog in der Nacht zum Sonntag auch rumänisches Territorium, bevor sie erneut in den ukrainischen Luftraum eindrang, teilte das Verteidigungsministerium in Bukarest mit. In den grenznahen Städten Constanta und Tulcea versendete das Militär Warnungen an die Bevölkerung in Form von Text-Botschaften für Mobiltelefone. Zwei rumänische Kampfflugzeuge vom Typ F-16 stiegen auf, um den Flug der Drohne zu beobachten. Das Militär leitete im unbewohnten Gebiet des Grenzortes Periprava eine Suche nach eventuellen Drohnentrümmern ein.
Auch die Nato meldete sich zu Wort. „Die Nato verurteilt die nächtliche russische Luftraumverletzung im rumänischen Luftraum. Zwar liegen uns keine Informationen vor, die auf einen vorsätzlichen Angriff Russlands auf Bündnispartner hindeuten, doch sind diese Handlungen unverantwortlich und potenziell gefährlich“, teilte der stellvertretende Nato-Generalsekretär Mircea Geoana, der selbst Rumäne ist. (jal/dpa)