„Bündnis muss tödlicher werden" : Russische Angriffe nahe Nato-Luftraum - Rutte drängt auf stärkere Verteidigung

Polen hat am Montagmorgen Kampfjets zur Sicherung seines Luftraums eingesetzt, nachdem die benachbarte Westukraine von schweren russischen Angriffen getroffen worden war. Russland traf in der Nacht weit über die Frontlinien hinaus und bombardierte das westliche Gebiet der Ukraine mit Dutzenden von Drohnen und Raketen, wie der „Telegraph" berichtet. „Aufgrund des intensiven Luftangriffs der Russischen Streitkräfte in der Ukraine begannen polnische und alliierte Flugzeuge am Morgen im polnischen Luftraum zu operieren", erklärte Warschaus Einsatzkommando in einer Mitteilung auf Social Media.

Bereits im März des letzten Jahres berichtete das Nato-Mitglied von einer Verletzung seines Luftraums durch einen russische Marschflugkörper und forderte eine Erklärung von Moskau. Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich im Dezember 2023, als eine russische Rakete für mehrere Minuten in den polnischen Luftraum eindrang, bevor sie in die Ukraine zurückkehrte.  

Nato-Generalsekretär Mark Rutte
Nato-Generalsekretär Mark Rutte Omar Havana/AP/dpa

Rutte fordert umfassenden Ausbau der Verteidigungskapazitäten

Nato-Generalsekretär Mark Rutte fordert eine „400-prozentige Steigerung“ der Luft- und Raketenabwehr. Nato-Mitgliedstaaten sollen ihre Verteidigungsausgaben deutlich erhöhen, um die Sicherheit zu gewährleisten und zukünftige Risiken zu minimieren. Rutte möchte zudem, dass mehr in moderne Abwehrtechnologien investiert wird.  „Wir brauchen mehr Truppen und Leistungsfähigkeit, um unsere Verteidigungspläne vollständig umzusetzen. Unsere Streitkräfte benötigen zudem Tausende zusätzliche gepanzerte Fahrzeuge sowie Millionen zusätzliche Artilleriegeschosse. Die Nato muss ein stärkeres, gerechteres und tödlicheres Bündnis werden“, so Rutte.

Donald Trump will Fünf-Prozent-Ziel durchsetzen

US-Präsident Donald Trump übt bereits seit Längerem Druck auf die Bündnismitglieder aus, ihre Verteidigungsausgaben von derzeit zwei Prozent auf fünf Prozent des BIP zu erhöhen. Der amerikanische Verteidigungsminister Pete Hegseth sagte letzte Woche in Brüssel, dass die Verbündeten fast eine Einigung über das Fünf-Prozent-Ziel erreicht haben. Diese soll beim Gipfel in Den Haag offiziell beschlossen werden.