„Vierbeiniger Freund“: Ukraine präsentiert kuriosen Roboterhund gegen Putins Soldaten

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Die Tüftelei kennt im Ukraine-Krieg keine Grenzen. Kiew stellt für den Kampf gegen Wladimir Putins Armee jetzt einen kuriosen Aufklärungsroboter vor.

Kiew - Die Ukraine hat sich im Krieg mit Russland erfinderisch erwiesen, wenn es um die Entwicklung neuer Waffen gegen die Invasionstruppen des Moskau-Regimes von Kreml-Autokrat Wladimir Putin geht.

Gegen Russlands Armee: Ukraine setzt vierbeinigen Aufklärungsroboter ein

Jüngstes Beispiel: der Drohnenbomber „Schwarze Witwe“ der ukrainischen Armee. Derweil laufen auch die Waffen-Lieferungen aus der Nato auf Hochtouren, wie Deutschlands Versprechen über zwölf weitere Panzerhaubitzen 2000 beweist. Und wohl auch ein etwas kurioser Aufklärungsroboter fällt im Ukraine-Krieg unter die westlichen Lieferungen für Kiew.

„Ein vierbeiniger Freund“ diene mit der operativ-strategischen Gruppe Chortyzja, schrieb das ukrainische Verteidigungsministerium in einem Posting beim Kurznachrichtendienst X und veröffentlichte dazu ein Video zu dem Roboter von einer militärischen Übung. Der Roboter schlich bei dieser gut getarnt durch das Gebüsch eines Waldes (siehe Video unten) und der Drohnen-Pilot simulierte eine Aufklärungsmission mit ihm.

Roboterhund im Ukraine-Krieg: Auch beim New York Police Department gesichtet

Die Ukrainer ließen in dem Beitrag unerwähnt, wie sie den Roboter nennen, ob es sich um eine inländische Innovation handelt oder der Roboter ebenfalls aus dem westlichen Ausland für den Verteidigungskampf zur Verfügung gestellt wurde. Es gibt aber einen Hinweis, der für zweitgenanntes Szenario spricht. Konkret: Das New York Police Department (NYPD) aus der gleichnamigen amerikanischen Metropole hatte Anfang 2021 einen mechanischen Helfer auf vier Beinen vorgestellt, der dem abgebildeten ukrainischen Aufklärungsroboter auf Fotos sehr ähnlich sieht.

Dabei handelte es sich um einen mit einer Kamera und Sendetechnik ausgestatteten Roboter, Digidog genannt. Die New York Post veröffentlichte damals ein Foto des Roboters von einem Einsatz aus der Bronx. Laut der Computer Bild kostete der Digidog damals je Exemplar 74.500 US-Dollar, was heute rund 67.450 Euro entspricht. Laut der Fachzeitschrift geht der Digidog der New Yorker Polizeibehörden auf ein 2017 durch das Robotik-Unternehmern Boston Dynamics vorgestelltes Modell mit dem Namen „Spot“ zurück. Besagter Roboterhund Spot ging schon im Juni 2020 in den freien Verkauf.

Mit vier Beinen: der Aufklärungsroboter der ukrainischen Armee.
Mit vier Beinen: der Aufklärungsroboter der ukrainischen Armee. © Screenshot X@DefenceU

Roboterhund der ukrainischen Armee: Militärische Aufklärung gegen Putins Truppen

Praktisch: Den Roboterhund kann man im Vorfeld eines Einsatzes mit dem notwendigen Knowhow für bestimmte Aufgaben programmieren. So soll „Spot“ laut Computer Bild in Neuseeland zum Beispiel schon Schafe gehütet haben. Und während der Corona-Pandemie soll er in einem US-Krankenhaus geholfen haben, Patienten ohne Risiko für das medizinische Personal in Behandlungsräume zu verteilen.

Zusätzliches Zubehör wie Lidar-Sensoren (Light Detection and Ranging) zur Erkennung der Umgebung kosten laut des Berichts einen ordentlichen Aufschlag. Im Fall der ukrainischen Armee-Einheit Chortyzja setzten die Soldaten ebensolche Sensoren ein, die demnach auch eine Wärmebildkamera zur Personenerkennung beinhalten. Die Gruppe Chortyzja war bislang vor allem in der Region Charkiw im Einsatz und dort zum Beispiel an der erfolgreichen Gegenoffensive im Herbst 2022 beteiligt. (pm)

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