Über dem Schwarzen Meer: Russischer Kampfjet kracht vom Himmel
Bei einem Gefecht am Schwarzen Meer soll ein russischer Kampfjet verschwunden sein. Die Ukraine spricht von Abschuss, Russland schweigt.
Kiew/Moskau – Um die strategisch wichtigen Öl- und Gasplattformen im Norden des Schwarzen Meeres, gelegen zwischen der Krim und dem ukrainischen Festland, liefern sich Russland und die Ukraine immer wieder Gefechte. Die Plattformen dienen beiden Seiten im Ukraine-Krieg nicht nur als wirtschaftlich bedeutende Stützpunkte, sondern vor allem als wichtige Späh- und Aufklärungsposten.
Am 11. September kam es im Norden des Schwarzen Meeres, Berichten zufolge, zu einem See- und Luftgefecht zwischen Russland und der Ukraine. Während dieses Gefechts verschwand ein russischer Kampfjet des Typs Su-30 spurlos vom Radar.
Laut Berichten des Telegram-Kanals Crimean Wind, der auf russische Medienquellen verweist, hatte das Flugzeug Raketen in Richtung Ukraine abgefeuert, bevor es verschwand. Newsweek berichtet, dass es sich um eine routinemäßige Militäroperation handelte. In Reaktion auf das Verschwinden des Jets leitete die russische Schwarzmeerflotte eine umfassende Such- und Rettungsaktion ein.
Russischer Kampfjet durch ukrainische Flugabwehr abgeschossen
Auch der ukrainische Militärgeheimdienst meldete am Mittwoch, dass bei einem nächtlichen Spezialeinsatz im Schwarzen Meer ein russischer Kampfjet des Typs Su-30 von einer tragbaren Flugabwehrwaffe abgeschossen wurde. Details zum Einsatz wurden seitens der ukrainischen Behörden nicht weitergegeben.
„Die Invasoren verloren am 11. September 2024 gegen 5 Uhr morgens den Kontakt zu ihrem Kampfflugzeug. Etwa drei Stunden später starteten die Russen eine Such- und Rettungsaktion, an der ein Flugzeug vom Typ An-26 sowie Hubschrauber vom Typ Mi-8 und Ka-27 beteiligt waren“, so der Verteidigungsnachrichtendienst der Ukraine.
Kein russischer Bericht zu abgestürztem Kampfjet: Militärblog bestätigt Verlust
In den russischen Berichten wurde zunächst nicht auf den Verlust eines Kampfjets hingewiesen. Sie berichteten von einem gescheiterten Angriff der Ukraine auf eine russische Bohrplattform im Schwarzen Meer. Demnach hätten ukrainische Motorboote versucht, die Plattform anzugreifen. Von 14 Booten seien acht abgeschossen und versenkt worden. Die verbleibenden Boote hätten den Angriff abgebrochen. Für diese Details gab es keine Bestätigung.
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Erst der russische Militärblog Rybar, der dem Verteidigungsministerium nahe steht, bestätigte später den Verlust einer Su-30, die beim Abwehren des ukrainischen Angriffs abgeschossen wurde. Diese Maschine sei vom russischen Militärflugplatz Saki auf der Halbinsel Krim gestartet.
Ukraine-Krieg: Erhebliche Erfolge gegen russische Luftwaffe
Die ukrainischen Streitkräfte konnten in diesem Jahr schon erhebliche Erfolge gegen die russische Luftwaffe erzielen. Im Juni veröffentlichte das ukrainische Militär eine Karte, die zeigt, wo im Jahr 2024 über 30 russische Flugzeuge beschädigt oder zerstört wurden. „Die Streitkräfte der Ukraine zerstören weiterhin effektiv russische Kampfflugzeuge, auch unter Einsatz westlicher Waffen“, hieß es in dem dazugehörigen Telegram-Beitrag vom Zentrum für strategische Kommunikation der ukrainischen Streitkräfte (StratCom). (dpa/lw)