Kursk-Offensive der Ukraine: Jetzt setzt Russland zum großen Gegenschlag an

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Russland hat einen Monat gebraucht, um auf die ukrainische Offensive in Kursk zu reagieren. Beide Seiten berichten über einen Gegenschlag.

Kiew – Russland schlägt in Kursk zurück: Die Ukraine marschierte im von Aggressor Russland begonnenen Ukraine-Krieg erstmals mit Bodentruppen großflächig auf russisches Gebiet in Kursk vor. Nun melden beide Parteien einen russischen Gegenschlag in der Region. Laut Quellen aus Moskau und Kiew haben russische Streitkräfte einen konzertierten Vorstoß gegen ukrainische Truppen in der Grenzregion gestartet, mehr als einen Monat nachdem die Ukraine ihren überraschenden Einfall über die Grenze begonnen hatte.

Russland über Kursk: „Zehn Ortschaften befreit“

Das russische Verteidigungsministerium teilte in einer Erklärung mit, russische Einheiten der Nord-Truppen hätten in der Region Kursk „bei Offensiveinsätzen innerhalb von zwei Tagen zehn Ortschaften befreit“. Generalmajor Apti Alaudinow, der Kommandeur der in Kursk stationierten tschetschenischen Spezialeinheiten Achmat, sagte der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Tass am Mittwoch (11. September 2024), die Lage sei „gut“, und fügte hinzu, russische Truppen seien „auf der rechten Flanke“ in Kursk „in die Offensive gegangen“.

Ein russischer Soldat am 7. September 2024 in der Region Kursk. Offenbar hat Russland eine Gegenoffensive in dem russischen Gebiet gestartet.
Ein russischer Soldat am 7. September 2024 in der Region Kursk. Offenbar hat Russland eine Gegenoffensive in dem russischen Gebiet gestartet. © IMAGO/Sergey Bobylev

Seit Dienstag seien insgesamt zehn Siedlungen von Russland zurückerobert worden, sagte Alaudinow. Unabhängig davon teilte Alaudinow auf seinem Telegram-Kanal die Aussage eines russischen Militärbloggers, der einen „Durchbruch“ in Kursk beschrieb, der ukrainische Streitkräfte aus „fast einem Dutzend Dörfern“ vertrieben habe.

Ukraine bestätigt russische Gegenoffensive und kritisiert westliche Restriktionen

Ähnliche Berichte gibt es auf Seiten der Ukraine. Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach ebenfalls über eine Gegenoffensive in der russischen Grenzregion Kursk. Diese Reaktion der russischen Armee „entspricht dem ukrainischen Plan“, sagte Selenskyj bei einer Pressekonferenz in Kiew, ohne nähere Angaben zu machen.

Er kritisierte zudem das Zögern der westlichen Staaten bei der Aufhebung der Restriktionen für den Einsatz von Waffen mit hoher Reichweite gegen Ziele in Russland.

Russland nimmt viele Siedlungen im Gebiet Kursk ein

Die ukrainische Armee hatte am 6. August eine Militäroffensive in der russischen Grenzregion Kursk begonnen. Seitdem hatte sie nach eigenen Angaben rund hundert russische Dörfer und fast 1300 Quadratkilometer eingenommen. Der Vorstoß war der erste dieser Art seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022.

Nun folgt also der Gegenstoß. Der Telegram-Kanal Mash sagte, Russland habe Snagost und Apanasovka sowie mehrere andere Dörfer eingenommen. Moskaus Streitkräfte sollen bis auf 150 Quadratkilometer oder knapp 60 Quadratmeilen vorgerückt seien. Ein anderer bekannter Blogger, Rybar, berichtete von einer russischen Gegenoffensive in der Gegend von Korenevo. Auch die Siedlungen Apanasovka und Byakhovo, südlich von Korenevo, wurden genannt, ebenso wie Snagost und Byakhovo. (cgsc mit dpa)

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