Für ein Ende des Ukraine-Kriegs: Putin pocht auf Sturz von Selenskyj – und riskiert Ärger mit Trump
Moskau drängt auf einen Führungswechsel in der Ukraine, während Trump seine Geduld verliert – die Konsequenzen für Putin könnten gravierend sein.
Moskau/Washington, D.C – Der Kreml verstärkt seine Forderung nach einem Regimewechsel in der Ukraine, um Präsident Wolodymyr Selenskyj durch eine „fügsamere Führung“ zu ersetzen. Doch der Versuch, Friedensgespräche hinauszuzögern, könnte Russland die Unterstützung von US-Präsident Donald Trump kosten – und damit ein entscheidendes Zeitfenster für eine mögliche Einigung mit Washington.
Ukraine-Krieg: Putin pocht auf Sturz von Selenskyj – und riskiert Ärger mit Trump
Laut fünf anonymen Insidern, die mit der Kreml-Strategie vertraut sind und sich nun gegenüber der Moscow Times geäußert haben, verfolgt Moskau zwei Szenarien im anhaltenden Ukraine-Krieg: die vollständige Kapitulation Kiews mit anschließender Umgestaltung der Ukraine zu einem belarusähnlichen Satellitenstaat oder die dauerhafte Kontrolle der vier besetzten Regionen bei gleichzeitiger Einschränkung ukrainischer Souveränität.
Beide Pläne gelten jedoch als schwer umsetzbar, da Selenskyj territoriale Zugeständnisse ablehnt und weiterhin auf westliche Unterstützung setzt.
Putins Kampf gegen Selenskyj – und Trumps Warnung
Der Kreml konzentriere sich nun auf eine dritte Option: Selenskyj vor Trump zu diskreditieren, um Wahlen in der Ukraine zu erzwingen. „Wenn man mit der aktuellen Führung verhandelt, kann man sie nicht gleichzeitig als ‚Nazi-Regime‘ bezeichnen“, erklärte ein russischer Diplomat gegenüber der Moscow Times. Präsident Wladimir Putin forderte vergangene Woche bei einem Besuch des Atom-U-Boots Arkhangelsk in Murmansk „demokratische Wahlen unter externer Verwaltung der UN und der USA“ – ein Vorstoß ohne historisches Vorbild.
Doch Trumps Geduld scheint zu schwinden. In einem NBC-Interview am Sonntag reagierte der US-Präsident wütend auf Putins Angriffe gegen Selenskyj: „Ich war sehr wütend, richtig sauer, als Putin anfing, an Selenskyjs Glaubwürdigkeit zu zweifeln“, sagte Trump und drohte mit „sekundären Zöllen von 25 % bis 50 % auf russisches Öl“, falls Moskau ein Abkommen scheitern lasse. Der Kreml sei sich des Risikos bewusst, wie eine Quelle der Moscow Times betont: „Verpassen wir dieses Zeitfenster, wird Trump nicht nur das Interesse verlieren – er könnte explodieren.“
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Ukraine-Krieg: Selenskyj bleibt hart – Putin setzt auf Eskalation
Selenskyj zeigt keine Kompromissbereitschaft gegenüber dem Aggressor aus Russland. „Putin wird bei Friedensgesprächen nichts zu sagen haben“, erklärte der ukrainische Präsident dem Kyiv Independent und verwies auf die fortgesetzten russischen Angriffe trotz angekündigter Waffenruhen. Laut The Defense Post ordnete Putin zudem an, ukrainische Truppen „fertigzumachen“, um die militärische Überlegenheit auszunutzen.
Unterdessen versucht der Kreml, die eigene Position zu rechtfertigen. Russlands Außenministerium beschuldigte Kiew, die teilweise vorherrschende Waffenruhe gebrochen zu haben – ein Vorwurf, den die Ukraine zurückweist. Der russische Senator Wladimir Dschabarow, ein Ex-KGB-Offizier, warnte derweil gar vor einem „Chaos bis hin zum Bürgerkrieg“ in der Ukraine, sollte Selenskyj an der Macht bleiben, schreibt die Moscow Times.
Lässt Putin die Ukraine-Verhandlungen scheitern?
Die Sturheit des Kremls könnte jedoch nach hinten losgehen. Sollte Moskau die Verhandlungen scheitern lassen, droht nicht nur Trumps Zorn, sondern auch eine erneute Einigung des Westens gegen Russland. „Dann wird Biden im Vergleich zum wütenden Trump wie ein netter Weihnachtsmann wirken“, warnt eine Kreml-nahe Quelle in der Moscow Times.
Während Selenskyj auf eine starke Antwort der Verbündeten pocht, bleibt unklar, ob Putin bereit ist, sein maximalistisches Kriegsziel zugunsten eines Deals mit Trump aufzugeben.