Zum Jahrestag des Ukraine-Kriegs: Putin droht „größter“ Sanktionshammer gegen Russlands Wirtschaft
Nach mehreren Jahren wird noch immer um ein Ende des Ukraine-Kriegs gerungen. Zum Jahrestag setzt Großbritannien ein starkes Zeichen gegen Russlands Wirtschaft.
London – Je länger der Ukraine-Krieg andauert, desto mehr leidet auch die russische Wirtschaft. Zum dritten Jahrestag droht Wladimir Putin ein neuer Paukenschlag: Großbritannien kündigt zum 24.02.2025 die Bekanntgabe umfassender Sanktionen gegen Russlands Wirtschaft an.
Sanktionen gegen Russlands Wirtschaft zum dritten Jahrestag – auch Zeichen gegen Trump?
„Morgen habe ich vor, das größte Sanktionspaket gegen Russland seit den ersten Tagen des Krieges anzukündigen – das ihre Militärmaschinerie schwächen und die Einnahmen reduzieren wird, was das Feuer der Zerstörung in der Ukraine weiter anfacht“, sagte Außenminister David Lammy am Sonntag, 23. Februar 2025, am selben Tag der Bundestagswahl. Es sei Zeit, den Druck auf Russland zu erhöhen.
„Die ist ein entscheidender Moment in der Geschichte der Ukraine, Großbritanniens und ganz Europas … jetzt ist es für Europa an der Zeit, seine Unterstützung für die Ukraine zu verdoppeln“, führte Lammy weiter aus. Besonders vor dem Hintergrund, dass US-Präsident Donald Trump durch sein jüngstes Vorpreschen bei den Ukraine-Verhandlungen, möchte Großbritannien offenbar noch ein Zeichen setzen. Die USA hatten die Friedensgespräche mit Russland bisher ohne die Europäer und der Ukraine geführt.
Großbritannien kündigt größtes Sanktionspaket gegen Russlands Wirtschaft an
In seiner Erklärung bekräftigte Lammy die militärische Unterstützung Großbritanniens. Dazu gehört die Zusage, Kiew jährlich drei Milliarden Pfund (3,78 Milliarden Dollar) bereitzustellen und „bereit und willens zu sein, britische Truppen als Teil der Friedenstruppen bereitzustellen, falls nötig“.
„Abseits des Schlachtfeldes werden wir mit den USA und unseren europäischen Partnern zusammenarbeiten, um einen nachhaltigen, gerechten Frieden zu erreichen“, fügte Lammy hinzu.
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Der Premierminister Keir Starmer hatte jüngst mit der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, gesprochen. Vor dem dritten Jahrestag des Ukraine-Kriegs diskutierten sie über die Notwendigkeit eines gerechten und dauerhaften Friedens in der Ukraine und stimmten darin überein, dass Europa im Interesse der kollektiven europäischen Sicherheit stärker werden müsse. Der britische Premierminister reist kommende Woche zu Gesprächen mit Trump nach Washington. In einem Interview mit Fox News am Freitag warf Trump Starmer und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron außerdem vor, nichts zur Beendigung des Krieges zu unternehmen.
Westliche Sanktionen gegen Russlands Wirtschaft sollen Putins Öl-Einnahmen drosseln
London hat seit Kriegsbeginn bis Januar 2025 bereits Sanktionen gegen 1.900 Personen und Organisationen mit Verbindungen zu Putins Regierung verhängt. Wie andere Ukraine-Verbündete im Westen hat Großbritannien auch Sanktionen gegen die russische Energieinfrastruktur verhängt, um Putins Einnahmen für die Kriegskasse einzudämmen. So haben Großbritannien und die USA im Januar direkte Sanktionen gegen Gazprom Neft und PJSC Surgutneftegas, zwei russische Ölgiganten, erlassen. Diese Energieunternehmen produzieren zusammen über 1 Million Barrel Öl pro Tag – was bei aktuellen Preisen etwa 23 Milliarden Dollar pro Jahr entspricht, mehr als das BIP Jamaikas.
Zudem hatte Großbritannien im November 2024 dreißig Schiffe der sogenannten russischen Schattenflotte auf die Sanktionsliste gesetzt. Die Hälfte der betroffenen Schiffe transportierte allein im letzten Jahr Öl und Ölprodukte wie Benzin im Wert von über 4,3 Milliarden Dollar. Es handelt sich um das größte britische Sanktionspaket dieser Art. Schiffe der sogenannten Schattenflotte sind dafür berüchtigt, das westliche Ölembargo zu umgehen. (bohy)