Trump und Putin telefonieren über Ukraine-Krieg: Was wird aus den Interessen der Ukraine?
Die Ukraine hat einem Waffenstillstand zugestimmt, doch Moskau zögert. Trump und Putin telefonieren nun erneut, um über ein mögliches Ende des Ukraine-Krieges zu sprechen.
Washington – Im Februar nahm US-Präsident Donald Trump erstmals seit Beginn der russischen Invasion in die Ukraine Gespräche mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin wieder auf. Für diese Woche ist ein weiteres Gespräch zwischen den beiden Staatschefs geplant. Doch welche Rolle spielen dabei noch die Interessen der Ukraine?
Friedensverhandlungen mit Hindernissen: Putin bleibt bei Maximalforderungen
Die Verhandlungen zum Ende des Ukraine-Kriegs gestalten sich schwierig: Kiew akzeptierte zuletzt den US-Vorschlag für einen 30-tägigen Waffenstillstand. Moskau hingegen versucht Zeit zu schinden und knüpft seine Zustimmung an Bedingungen. Putin fordert die Entmilitarisierung der Ukraine, den Verzicht auf einen NATO-Beitritt und die Abtretung von fünf durch Russland besetzten Gebieten. Damit gemeint: Die Krim und die 2022 nach Scheinreferenden annektierten Regionen Cherson, Donezk, Luhansk und Saporischschja. Damit beharrte der Kremlchef auf seinen Maximalforderungen, ohne eigene Zugeständnisse zu machen.

Für die Ukraine gibt es drei rote Linien für die Friedensverhandlungen, wie der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha in einem Interview mit RBC Ukraine am Montag (17. März) betonte. Demnach werde Kiew die von Russland besetzten Gebiete nicht anerkennen, keine Kompromisse bei den EU- und NATO-Bestrebungen eingehen und einer militärischen Entmachtung nicht zustimmen. Ein NATO-Beitritt sei „die wirksamste Garantie für die Sicherheit der Ukraine“, sagte der ukrainische Außenminister laut Kyiv Post.
Auf der Plattform X unterstrich Sybiha, dass es nicht der Moment sei „für engstirnige Interessen, kleinliche Erpressung oder trojanische Pferde. Es ist ein existenzieller Moment für Europa.“ sei. Dann sprach er sich in einem weiteren Beitrag dafür aus, alle diplomatischen Mittel einzusetzen, damit Russland den Waffenstillstand akzeptiere. Er fügte hinzu: „Bedingungslos, so wie es die Ukraine getan hat.“ Präsident Wolodymyr Selenskyj brachte zudem die Freilassung von Gefangenen und die Rückkehr entführter ukrainischer Kinder als vertrauensbildende Maßnahmen ins Gespräch.
Spannung vor Telefonat: Trump will mit Putin über Gebiete und Kraftwerke reden
Die Außenminister Russlands und der USA hatten am vergangenen Wochenende telefoniert, um das weitere Vorgehen in den Friedensgesprächen zu erörtern. Diese Woche ist nun erneut ein Telefonat zwischen Trump und Putin geplant. Der Republikaner kündigte bereits an, dass es in dem Gespräch um Gebiete und Kraftwerke gehen werde. Kremlsprecher Dmitri Peskow bestätigte den für Dienstag (18. März) anberaumten Termin, äußerte sich jedoch nicht zu den voraussichtlichen Inhalten.
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Unterdessen dauern die Kämpfe in der Ukraine an. Moskaus Streitkräfte erzielten zuletzt Gebietsgewinne in der russischen Grenzregion Kursk. Präsident Selenskyj warf Putin vor, kein echtes Interesse an einem Kriegsende zu haben. Russland wolle „zuerst seine Situation auf dem Schlachtfeld verbessern“, bevor es einer Waffenruhe zustimme. Diese Einschätzung teilt auch die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW).