Trumps Politik könnte Tausende ukrainische Leben kosten: Geheimdienst benennt fatale Folgen
Die Ukraine leidet unter dem Verlust der US-Geheimdienstinformationen und verliert viele Leben. Doch es könnte bald zur Kehrtwende kommen.
Washington/Kiew – Der Paradigmenwechsel der USA hat sofortige und dramatische Folgen für den Ukraine-Krieg. Die Vereinigten Staaten haben nach dem katastrophalen Besuch Wolodymyr Selenskyj in Washington den Informationsfluss an Kiew eingestellt. Dies spielt nach Informationen des Time Magazines dem russischen Vormarsch an einem kritischen Abschnitt der Front in die Karten. Laut Berichten von fünf hochrangigen westlichen und ukrainischen Beamte und Militäroffiziere, die mit der Situation vertraut seien, wurden in den letzten Tagen viele ukrainische Soldaten getötet. Selenskyjs Verhandlungsposition sei außerdem geschwächt.
Hunderte Ukrainer sterben wegen fehlender US-Geheimdienstinformationen
„Infolge dieser Unterbrechung sind Hunderte Ukrainer gestorben“, äußerte einer der Offiziere. „Das größte Problem ist die Moral“, fügte er hinzu, da die Streitkräfte der Ukraine ohne einige ihrer besten Waffensysteme kämpfen müssen, nicht aufgrund russischer Angriffe, sondern aufgrund des Rückzugs der Amerikaner. „Das verschafft dem Feind an der Front wirklich einen Vorteil.“
In den Tagen nach dem Treffen im Weißen Haus setzten die USA die Militärhilfe für die Ukraine aus, darunter eben auch den Informationsfluss. Als Präsident Donald Trumps Sondergesandter für die Ukraine, General Keith Kellogg, am Donnerstag zu dieser Entscheidung befragt wurde, sagte er, die Ukrainer hätten sich das „selbst zuzuschreiben“.
Keine Informationen mehr aus der USA: Gravierende Auswirkungen für Ukraine in Kursk
Am gravierendsten seien die Auswirkungen für die Ukrainer in der russischen Region Kursk am gravierendsten, wo die ukrainischen Streitkräfte darum kämpfen, einen Landstrich zu halten, den sie im vergangenen August erobert hatten. Selenskyj sieht diese Region als entscheidenden Hebel in zukünftigen Friedensgesprächen mit den Russen. Sein Ziel ist es, Teile des Kursk-Gebiets gegen ukrainisches Land einzutauschen, das Russland besetzt hat. „Wir werden ein Gebiet gegen ein anderes tauschen“, sagte Selenskyj dem Guardian.

Durch die jetzt „blinden“ Ukrainer haben die Russen rasche Fortschritte in Kursk gemacht, um die ukrainischen Versorgungslinien in die Region abzuschneiden, wie Militäroffiziere und neue Deep-State-Karten von Kursk zeigen. „Wenn wir nichts tun, wird das enorme Konsequenzen haben“, sagte der Mitbegründer von Deep State, Roman Pogorily, am Dienstag den lokalen Medien. Die Hauptversorgungslinie für ukrainische Truppen, die in Kursk operieren, sei jetzt „unter ständigem Angriff“, fügte er hinzu. „Es ist unmöglich, sich normal entlang dieser Linie zu bewegen.“
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Probleme für die Ukraine auf „gesamten russischem Territorium“
„Nicht nur in Kursk, auf dem gesamten russischen Territorium gibt es jetzt Probleme“, sagte eine Quelle dem Magazin. Die Ukrainer hätten die Fähigkeit verloren, die Annäherung russischer Bomber und anderer Kampfflugzeuge zu erkennen, wenn sie innerhalb Russlands starten. Infolgedessen habe die Ukraine weniger Zeit, Zivilisten und Militärangehörige vor dem Risiko eines nahenden Luftangriffs oder einer Rakete zu warnen. Die Quelle weiter: „Das ist sehr gefährlich für unser Volk.“
Nicht nur die Verteidigung gestaltet sich für die Ukraine schwerer. Der Verlust der US-Geheimdienste hat auch die Fähigkeit der ukrainischen Streitkräfte beeinträchtigt, Lang- und Mittelstreckenangriffe auf russische Ziele durchzuführen. Durch US-Geheimdienstinformationen gelang es der Ukraine immer wieder, Präzisionsschläge gegen russische Kommandozentralen weit hinter den Frontlinien ermöglichten. Auch Maxar Technologies, ein privates Raumfahrtunternehmen mit Hauptsitz in Colorado, hat laut zwei mit der Situation vertrauten ukrainischen Militäroffizieren aufgehört, Bilder von seinen Satelliten an die Ukraine zu senden. Europäische Geheimdienste sollen die entstandene Lücke nun schließen, doch bis es so weit ist, wird es noch dauern.
Kommt es schnell zur Kehrtwende? USA könnte wieder Informationen liefern
Oder aber kommt es ganz schnell zur Kehrtwende? Kiew kann möglicherweise darauf hoffen, künftig wieder Geheimdienstinformationen der USA zu bekommen. Auf die Frage eines Reporters, ob er erwäge, den Ukrainern nach dem vorübergehenden Stopp nun doch wieder Geheimdienstdaten bereitzustellen, antwortete Trump an Bord der Regierungsmaschine Air Force One, man sei kurz davor. Details nannte er jedoch nicht - so dass offen blieb, ab wann wieder Aufklärungsdaten der US-Geheimdienste an die Ukrainer gehen könnten. Auch dazu, wie es mit den ausgesetzten Militärhilfen für die Ukraine weitergehen könnte, sagte der 78-Jährige nichts.
Trump äußerte sich zuversichtlich mit Blick auf die anstehenden Gespräche zwischen Vertretern der USA und der Ukraine in Saudi-Arabien. „Ich denke, wir werden diese Woche große Fortschritte machen“, sagte der Republikaner mit Blick auf das Treffen der Unterhändler in Dschidda diese Woche. Er rechne mit einem „guten Ergebnis“, betonte Trump. „Ich glaube, dass diese Woche einige sehr große Dinge passieren könnten. Ich hoffe es.“ In den vergangenen Tagen habe es wieder viele Kriegstote gegeben. „Wir müssen das beenden.“ Ein Ex-Nato-Chef warnte indes zuletzt vor Putins nächstem möglichen Ziel. Bei russischen Nationalisten stieß währenddessen Putins Nähe zu Trump auf Kritik. (cgsc mit dpa)