Ende im Ukraine-Krieg in Sicht: Putin wohl offen für Gespräche mit Trump
Ende des Ukraine-Kriegs? Putin wohl offen für Gespräche mit Trump – Details sickern durch
Der Ukraine-Krieg droht nach dem Einsatz US-amerikanischer ATACMS-Raketen zu eskalieren. Jetzt zeigt sich Putin plötzlich bereit für Gespräche – mit Trump.
Moskau – Könnte Donald Trump sein Versprechen wahrmachen und den Ukraine-Krieg beenden? Zumindest zeigt sich Russlands Präsident Wladimir Putin plötzlich bereit für Gespräche mit dem designierten US-Präsidenten. Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf zwei mit den Überlegungen des Kremls vertraute Quellen berichtet, sei der russische Machthaber bereit, mit dem Republikaner in den Dialog um einen Waffenstillstand zu treten – die Forderungen, die Putin dabei an Trump herantragen will, dürften aber auf massiven Gegenwind aus der Ukraine stoßen.
Verhandlung um Ende vom Ukraine-Krieg: Putin fordert nach ATACMS-Beschuss weiterhin Nato-Verzicht
Eine Feuerpause in dem mehr als 1000 Tage andauernden Krieg könnte für die Ukraine jedoch einige Nachteile mit sich bringen. Laut Reuters besteht Putin darauf, dass die von Russland besetzten ukrainischen Gebiete weiter unter der Herrschaft des Kremls bleiben. Das betreffe die Regionen Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson. Es bestehe jedoch ein gewisser Verhandlungsspielraum, wie drei der anonymen Quellen mitteilten.
Eine weitere Forderung betreffe die Bestrebungen der Ukraine, in das Nato-Verteidigungsbündnis einzutreten. Diese müsse das Land für einen Frieden im Abwehrkampf gegen Russlands Invasionstruppen aufgeben. Stattdessen wolle Russland Gespräche über Sicherheitsgarantien für die Ukraine aufnehmen.
Friedensplan mit Russland im Ukraine-Krieg: Selenskyj bereit für zeitweise Gebietsabtritte
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lehnte Gebietsabtritte, wie sie Russland jetzt fordert, bislang kategorisch ab. Doch diese Meinung scheint er nun zumindest teilweise geändert zu haben. Zwar will er formaljuristische Gebietsabtretungen weiter nicht akzeptieren – die zeitweise Kontrolle einzelner Regionen durch Russland sei aber durchaus denkbar.
„Vielleicht muss die Ukraine jemanden in Moskau überleben, um ihre Ziele zu erreichen und das gesamte Staatsgebiet wieder herzustellen“, sagte Selenskyj im Parlament in Kiew. In Bezug zu dem geforderten Aus des Nato-Beitritts der Ukraine sagte Selenskyj bereits Anfang November, dass ein Waffenstillstand ohne Sicherheitsgarantien „Nonsens“ sei. „Ein Waffenstillstand wird dann kommen, wenn der Staat, der im Krieg ist, besonders das Opfer, weiß, dass es Sicherheitsgarantien haben wird“, sagte Selenskyj auf einer Pressekonferenz in Budapest.
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ATACMS-Angriffe auf Russland: USA fährt neue Strategie im Ukraine-Krieg – Kreml droht
Die Zusage Putins zu Gesprächen mit Trump kommt kurz nachdem US-Präsident Joe Biden der Ukraine Angriffe mit weitreichenderen ATACMS-Raketen auf russisches Staatsgebiet erlaubt hat. Wie die Armee der Ukraine inzwischen mitgeteilt hat, sei der erste Angriff mit den US-Waffen gegen Russland bereits durchgeführt worden. Dies bestätigte auch Russlands Verteidigungsministerium, wie die staatliche russische Nachrichtenseite Ria Novosti berichtete.
Dass sich Russland nach dem Angriff bereit für Gespräche zeigt, scheint gerade in der Diskussion um die US-Waffen überraschend. Als die Ukraine Russland mit den ATACMS-Raketen angriff, unterzeichnete der russische Präsident Wladimir Putin einen Erlass, der den Einsatz von Atomwaffen gegen Nicht-Atomstaaten erlaubt, sollten diese von einem atomar bewaffneten Land unterstützt werden. Bedingung für die Umsetzung der neuen Doktrin ist der Einsatz „massiver“ Luftangriffe des verfeindeten Landes, wie die Nachrichtenagentur AFP aus dem Erlass zitiert. Zudem warnte Russlands Außenminister Sergej Lawrow davor, dass man „entsprechend“ auf den Angriff reagieren werde.
Ob sich mit den Gesprächen zwischen Trump und Putin tatsächlich ein – wenn auch zeitlich begrenztes – Ende im Ukraine-Krieg erreichen lässt, bleibt abzuwarten. Trumps erklärtes Ziel während seines Wahlkampfes war es, die Kämpfe in 24 Stunden nach Amtsantritt zu beenden. (nhi)