Ukraine-Krieg: Selenskyjs Armee findet Mittel gegen Putins „Wunderwaffe“

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Seit Monaten bombardiert Russland Ziele in der Ukraine mit Gleitbomben. Nun soll Putins Waffe deutlich an Effektivität verloren haben.

Kiew – Über Monate hatten sie die ukrainische Armee vor enorme Probleme gestellt: die russischen Gleitbomben. Nun soll ihr Einsatz deutlich weniger effektiv sein, berichteten überstimmend internationale Medien wie die US-Magazine Forbes und Newsweek. Die Streitkräfte des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selensykj sollen herausgefunden haben, wie sie die Satellitennavigation der Waffen vom Typ UMPK stören.

„Die goldene Ära der ‚göttlichen‘ UMPK erwies sich als kurzlebig“, zitierte Forbes den bekannten prorussischen Telegram-Kanal Fighterbomber. Ihm werden Verbindungen zur russischen Luftwaffe nachgesagt. Zwar setze die Luftwaffe des russischen Präsidenten Wladimir Putin die Gleitbomben weiterhin im Ukraine-Krieg ein, allerdings unter erschwerten Bedingungen. Denn: Die Störsender der Ukraine seien so effektiv und zahlreich geworden, dass die Geräte die „Frontlinie übersättigen“, so Fighterbomber.

Gleitbomben im Ukraine-Krieg: Russland arbeitet an neuer Strategie

Alle wichtigen Ziele „werden garantiert“ durch elektronische Kriegsführung abgedeckt. Als Reaktion könnten russischen Truppen ihre Taktik ändern und ab sofort acht bis 16 Gleitbomben auf ukrainische Ziele abwerfen. „Aber wie Sie sich vorstellen können, würde dies bedeuten, dass von 16 Bomben nur eine tatsächlich ein Ziel getroffen hat. Vielleicht“, hieß es im Telegram-Beitrag von Fighterbomber.

Diese Einschätzung teilte die Wissenschaftlerin Marina Miron gegenüber Newsweek. Die Ukraine scheine einen Weg gefunden zu haben, die Satellitennavigation der an diesen Bomben befestigten Lenksysteme durch elektronische Kriegsführung zu stören, sagte die Expertin vom britischen King‘s College. Ein ähnliches Kunststück sei Russland bei der Abwehr der US-amerikanischen Himars-Raketen gelungen. Nun müsse die russische Armee, die enorme Verluste durch ukrainische Fallschirmjäger erleidet, ihre Lenksysteme anpassen, damit der Einsatz der Gleitbomben im Ukraine-Krieg wieder effektiver wird.

Ukraine-Krieg: Russlands Gleitbomben haben höhere Reichweite – Selenskyj in den USA erwartet

Der Ex-Offizier des ukrainischen SBU-Inlandsgeheimdienstes, Iwan Stupak, erklärte gegenüber Newsweek: Die ukrainischen Soldatinnen und Soldaten hätten eine beträchtliche Anzahl von Systemen der elektronischen Kriegsführung an der Front stationiert. Konkrete Details nannte Stupak nicht – aus Geheimhaltungsgründen.

Die Nahaufnahme einer Gleitbombe unter der Tragfläche einer Su-34 während eines Bombenfluges.
Seit Monaten terrorisiert Russland die zivile Bevölkerung in der Ukraine mit Gleitbomben. © IMAGO / Russian Defence Ministry / TASS

Bei den Gleitbomben handelt es sich um frei fallende Waffen, die durch modernere Bausätze gleitfähig gemacht werden. Durch diese Modifikation erhöht sich die Reichweite auf mehr als 50 Kilometer, schrieb n-tv. Mithilfe einer satellitengesteuerten Kurskorrektur können Ziele besser getroffen werden. Im Vergleich zu ballistischen Raketen sind Gleitbomben in der Produktion deutlich günstiger. Derweil hat die Ukraine auch Schwachstellen der russischen Panzer entdeckt.

Am heutigen Freitag (28. Februar) wird Selenskyj in den USA erwartet. Dort wolle er ein Abkommen über Seltene Erden mit der US-Regierung unterzeichnen. Zudem soll ein Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Putin bevorstehen. Der Kremlchef habe von den Gesprächen mit den USA geschwärmt – und gleichzeitig ein Problem benannt. (Jan-Frederik Wendt)

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