Selenskyj reist in die USA: Nur Macron-Eingriff verhinderte wohl Absage – Trump macht vorab auf vergesslich
Trumps Regierung könnte die Ukraine-Hilfe stark einschränken. Selenskyj reist nach Washington, um das zu verhindern. Der News-Ticker.
Das Wichtigste in
diesem News-Ticker
- Trump will Friedensplan: Ein Anzeichen für Veränderung? – Besuch von Wolodymyr Selenskyj könnte entscheidend für den Ukraine-Krieg sein
- Selenskyj trifft den US-Präsidenten in Washington – Zukunft der Ukraine-Hilfe bleibt trotz des Besuchs bei Donald Trump weiter ungewiss
Update, 22.35 Uhr: US-Präsident Donald Trump mäßigt nach Beschimpfungen seinen Ton gegenüber seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj. „Wir werden sehr gut miteinander auskommen“, sagte Trump mit Blick auf ein Treffen mit Selenskyj am Freitag. Dieses werde um 11.00 Uhr (Ortszeit/17.00 Uhr deutscher Zeit) stattfinden. Es gebe viel gegenseitigen Respekt.
Die Ukraine habe sich im russischen Angriffskrieg „sehr tapfer“ verteidigt. Der Frage eines Journalisten, ob er sich bei Selenskyj dafür entschuldigen wolle, ihn einen Diktator genannt zu haben, wich der Republikaner aus.
Vor Treffen mit Selenskyj: Trump leugnet „Diktator“-Aussage
Update, 21.45 Uhr: US-Präsident Donald Trump will sich an seine Diktator-Aussage über den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nicht erinnern können. „Habe ich das gesagt? Ich kann nicht glauben, dass ich das gesagt habe. Nächste Frage“, antworte Trump auf eine entsprechende Nachfrage, ob er immer noch glaube, dass Selenskyj ein „Diktator“ sei.
Trump hatte am 19. Februar im Zuge der Diskussion über Verhandlungen mit Russland über einen Frieden in der von den Russen angegriffenen Ukraine seinem Online-Sprachrohr Truth Social geschrieben: „Als Diktator ohne Wahlen sollte Selenskyj besser schnell handeln, sonst wird er kein Land mehr haben.“ Die Aussage war in der Folge international scharf kritisiert worden.
Bundeskanzler Olaf Scholz hatte es als „schlicht falsch und gefährlich“ bezeichnet, Selenskyj die demokratische Legitimation abzusprechen. Auch der britische Premierminister Keir Starmer, den Trump am Donnerstag empfing, hatte zuletzt mehrfach bekräftigt, Selenskyj sei das demokratisch gewählte Staatsoberhaupt der Ukraine.
Update, 20.35 Uhr: Das für Freitag angesetzte Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wäre wohl beinahe abgesagt worden, wie der französische Nachrichtensender BFMTV unter Berufung auf Regierungskreise berichtet. Demnach erhielt Selenskyj am Mittwochabend die Nachricht, er solle nicht ins Weiße Haus kommen. Daraufhin habe Selenskyj den französischen Staatschef Emmanuel Macron angerufen, der sich mit Trump in Verbindung gesetzt und ihn dazu überredet habe, den ukrainischen Präsidenten zu empfangen.
Meine News
Erstmeldung vom 27. Februar: Washington, D.C. – Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump treffen sich erstmals, seit Trump erneut das Amt des US-Präsidenten übernommen hat. Die Themenliste ist lang: Der Ukraine-Krieg dauert bereits drei Jahre an und weder ein konkretes Friedensabkommen noch ein Waffenstillstand sind derzeit auf dem Tisch.
Selenskyj trifft Trump in Washington: Zukunft der US-Hilfe im Ukraine-Krieg bleibt weiter ungewiss
Die Ukraine kann seit dem Angriff der russischen Truppen unter Präsident Wladimir Putin weiterhin Widerstand leisten, was vor allem der westlichen Militärhilfe zu verdanken ist, die Selenskyj und sein Land seit 2022 erhalten haben. Finanzielle Unterstützung, Munition und moderne Waffensysteme ermöglichen es den ukrainischen Soldaten, sich gegen den zahlenmäßig überlegenen Gegner zu verteidigen und der russischen Armee erhebliche Verluste zuzufügen.
Trump will Friedensplan: Ein Anzeichen für Veränderung?
Donald Trump hatte jedoch bereits im Wahlkampf vor der US-Wahl die Hilfen für die Ukraine infrage gestellt. Nach seinem Wahlsieg und dem Amtsantritt im Weißen Haus sagte er das Ende der US-Unterstützung voraus. Stattdessen wolle er ein Friedensabkommen zwischen Russland und der Ukraine anstreben, erklärte der neue US-Präsident.
Ein erstes Treffen von Delegationen aus den USA und Russland in Riad, Saudi-Arabien, sollte mögliche Verhandlungen vorbereiten. Vertreter der Ukraine und der Europäischen Union waren zu diesem Treffen nicht eingeladen.
Selenskyj in Washington: Alle infos zum Besuch bei Trump
Wann? | Freitag, 28. Februar 2025 |
Wo? | Weißes Haus, Washington DC |
Wer? | Donald Trump, Wolodymyr Selenskyj |
Warum? | Ukraine-Krieg, Militärhilfen und Rohstoffe |
Selenskyj warb lange um mehr US-Hilfe: Kann die Ukraine weiterhin auf Washington zählen?
Selenskyj kann dennoch auf US-Unterstützung im Ukraine-Krieg hoffen, was vor allem an den wertvollen Rohstoffen der Ukraine liegt. Insbesondere die Seltenen Erden im Boden des Landes haben Trumps Interesse geweckt. Selenskyj bot den USA in einem Friedensplan exklusive Schürfrechte im Austausch gegen Sicherheitsgarantien an.
Selenskyj trifft den US-Präsidenten in Washington
Von amerikanischer und ukrainischer Seite heißt es jetzt, man habe einen Entwurf ausgearbeitet. Offenbar soll die Unterzeichnung während des US-Besuchs von Selenskyj erfolgen. Besonders die US-Seite weist darauf hin. Kurz vor dem Treffen mit Selenskyj bestätigte der US-Präsident, dass bereits eine Einigung erzielt und ein Rohstoffabkommen ausgearbeitet worden sei. Es fehle nur noch Selenskyjs Unterschrift, die er am Freitag leisten solle.

Selenskyj widersprach dieser zu optimistischen Darstellung von Trump. Zwar gebe es einen Rahmen für ein mögliches Abkommen zwischen den USA und der Ukraine über Rohstoffe und Unterstützung, doch viele Details müssten noch geklärt werden, bevor der Deal abgeschlossen werden könne. Das Treffen zwischen Trump und Selenskyj in Washington am Freitag dürfte dafür die beste Gelegenheit bieten.