News zum Ukraine-Krieg - Mindestens fünf Tote bei russischem Raketenschlag auf Isjum
Selenskyj spricht von Kontakten zur Trump-Regierung
20.08 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj berichtet von engen Kontakten zur US-Führung von Donald Trump. „Unsere Teams - die Teams der Ukraine und der Vereinigten Staaten - bereits begonnen, konkrete Gespräche zu führen“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.
Sein Präsidialamtsleiter Andrij Jermak habe am Dienstag mit US-Sicherheitsberater Mike Waltz gesprochen. „Und wir bereiten einen Zeitplan für Treffen vor“, sagte Selenskyj in Kiew. Details nannte er aber nicht.
Trump hat mehrfach versprochen, den mittlerweile seit fast drei Jahren andauernden russischen Krieg gegen die Ukraine zu beenden. Aber auch zwei Wochen nach seinem Amtsantritt ist unklar, wie er dies erreichen will.
Fünf Tote nach russischem Raketenschlag auf Isjum
13.33 Uhr: Infolge eines russischen Raketenangriffs auf die ostukrainische Stadt Isjum sind mindestens fünf Menschen getötet worden. „Durch diesen Schlag wurde ein Teil des örtlichen Rathauses zerstört“, schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyj bei Telegram. Solche Brutalität könne nicht hingenommen werden. Behördenangaben zufolge sind bei dem Angriff auf das Stadtzentrum gut drei Dutzend Bewohner verletzt worden, einige mussten in Krankenhäuser gebracht werden.
Demnach traf eine ballistische Rakete ein Verwaltungsgebäude und beschädigte ein weiteres. Zudem seien Schäden an einem fünfstöckigen Wohngebäude verursacht worden. Weitere Opfer werden noch unter den Trümmern vermutet.
Isjum war von April bis Anfang September 2022 von russischen Truppen besetzt und wurde von den Kämpfen stark in Mitleidenschaft gezogen. Nach der Befreiung der Kleinstadt durch ukrainische Truppen war in einem nahen Wald ein Massengrab mit hunderten Leichen entdeckt worden. Die Opfer waren während der russischen Besatzung getötet worden. Die Ukraine wehrt sich seit knapp drei Jahren gegen die russische Invasion.
Nach Angaben Südkoreas: Abzug nordkoreanischer Soldaten aus Kursk
Dienstag, 4. Februar, 10.03 Uhr: Nordkorea hat laut südkoreanischem Geheimdienst NIS und internationalen Medienberichten seine Soldaten aus dem Kursk-Gebiet im Ukraine-Krieg abgezogen. Seit Mitte Januar gebe es keine Hinweise mehr auf Kampfbeteiligung der dort stationierten Truppen, melden die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap, ukrainische Medien und die New York Times .
Der NIS vermutet schwere Verluste als Grund – Mitte Januar schätzte der Dienst 300 Tote und 2.700 Verwundete unter nordkoreanischen Soldaten in der Region .
Die genauen Ursachen werden noch untersucht, die Zahlen sind bisher nicht unabhängig bestätigt. Die Meldungen unterstreichen die indirekte Einbindung Nordkoreas in den Ukraine-Konflikt, offizielle Stellungnahmen aus Pjöngjang oder Moskau liegen jedoch bisher nicht vor.
Selenskyj spricht über Modernisierung der Armee
22.12 Uhr: Wolodymyr Selenskyj hat umfassende Veränderungen in der Kommandostruktur der Streitkräfte angekündigt. Der Übergang zum Armeekorps sei bereits genehmigt worden, sagte der ukrainische Präsident in seiner abendlichen Videoansprache. „Wir haben heute die Ansätze für die Ernennung von Korpskommandeuren besprochen: Es sollten die am besten ausgebildeten, vielversprechendsten Offiziere mit Kampferfahrung und modernem Denken sein.“ Die Modernisierung der Armee sei unumgänglich, sagte er dazu.
Bislang ist die Brigade die größte Einheit der ukrainischen Streitkräfte. Dort dienen rund 5000 Soldaten. Diese Aufstellung stammt noch aus der Vorkriegszeit, als das Militärkonzept der Ukraine eine weitgehend auf professionellen Soldaten beruhende Armee für begrenzte Einsätze vorsah. Bei der Verteidigung gegen den umfassenden russischen Angriffskrieg fehlen der Ukraine nach Ansicht von Militärexperten damit die Strukturen für großangelegte Aktionen. Immer wieder komme es so zu Durcheinander und Verzögerungen - und damit zu Verlusten und Niederlagen, so die Kritik an der aktuellen Struktur.
Für Selenskyj gehört die anstehende Modernisierung der Armee zu den wichtigsten Aufgaben. Daneben nannte er in seiner Videobotschaft einmal mehr die Stärkung der Flugabwehr - vor allem zum Schutz der Energieanlagen, die Russland systematisch zerstört. Davon, ob es der Ukraine gelinge, genügend eigene Systeme zu entwickeln, diese von Partnern zu bekommen oder in Lizenz nachbauen zu können, hänge die Zukunft des Landes ab, sagte Selenskyj.
UN-Bericht: Dutzende ukrainische Kriegsgefangene getötet
18.02 Uhr: Das UN-Menschenrechtsbüro beklagt einen starken Anstieg der Tötungen gefangen genommener ukrainischer Soldaten durch die russische Armee. Seit Ende August habe die Menschenrechtsbeobachtungsmission in der Ukraine 79 Hinrichtungen in 24 Fällen verzeichnet, teilte das Büro mit. Viele Ukrainer, die sich ergeben hätten oder in der Hand der Russen gewesen seien, seien an Ort und Stelle erschossen worden.
Die Mission dokumentierte demnach auch, dass ein verletzter und außer Gefecht gesetzter russischer Soldat durch ukrainische Streitkräfte getötet wurde.
Das UN-Büro hat nach eigenen Angaben Video- und Filmmaterial aus ukrainischen und russischen Quellen analysiert und Zeugen befragt. Zeit und Ort der Vorfälle deuteten darauf hin, dass es solche Erschießungen vor allem dort geschahen, wo russische Truppen bei ihrer Offensive vorrückten. Die Berichte seien als glaubwürdig eingestuft worden.
Das bedeute einen starken Anstieg im Vergleich zu früheren Zeiträumen, sagte ein Sprecher der Beobachtungsmission auf Anfrage. Die Verifizierung solcher Taten dauere sehr lange. Zwischen Dezember 2023 und August 2024 wurden demnach 13 Vorfälle bestätigt, bei denen 30 ukrainische Militärangehörige getötet wurden.
Die Leiterin der UN-Menschenrechtsbeobachtungsmission in der Ukraine, Danielle Bell, sagte, solche Taten passierten nicht im luftleeren Raum. „Personen des öffentlichen Lebens in der Russischen Föderation haben explizit zu unmenschlicher Behandlung und sogar Hinrichtung von gefangengenommenen ukrainischen Militärangehörigen aufgerufen“, sagte sie laut Mitteilung. Das humanitäre Völkerrecht verbiete Befehle wie den, keine Gefangenen zu machen, dies dem Gegner anzudrohen oder auf dieser Grundlage Kampfhandlungen zu führen.
Selenskyj: Echter Frieden nur mit starker Flugabwehr möglich
Montag, 3. Februar, 06.18 Uhr: Einen stabilen und dauerhaften Frieden mit dem Nachbarn Russland kann es nach Ansicht der ukrainischen Staatsführung nur geben, wenn Kiew eine schlagkräftigere Flugabwehr bekommt. Als Sicherheitsgarantie brauche es effektiven Schutz vor Attacken aus der Luft, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. „Nicht nur ein paar Worte oder ein paar Papiere, sondern etwas, das ein Ende des russischen Terrors garantieren kann.“
Selenskyj äußerte sich mit Blick auf die jüngsten russischen Raketenangriffe auf ukrainische Städte mit zahlreichen Todesopfern. Eine ausreichende Anzahl von Flug- und Raketenabwehrsystemen sei „eine Voraussetzung, um dem Frieden näherzukommen“, sagte er. Die Ukraine und ihre Unterstützer wüssten sehr genau, was benötigt werde: „Patriots, Iris-T, alle Arten von Flugabwehrsystemen, Entwicklung von Drohnen und Investitionen in die Waffenproduktion hier in der Ukraine.“
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