Umfrage zeigt, warum für Harris und Trump im TV-Duell so viel auf dem Spiel steht
Eine aktuelle Umfrage zeigt die Bedeutung des TV-Duells von Harris und Trump auf die US-Wahl. Bei 30 Prozent der Befragten beeinflusst die Debatte ihre Wahlentscheidung.
Washington, D.C. – Schon in der Vergangenheit hat so manches TV-Duell den Ausgang der US-Wahl entschieden. Für die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris und ihren republikanischen Kontrahenten Donald Trump steht auch in diesem Jahr viel auf dem Spiel. Sieben von zehn US-Amerikaner und US-Amerikanerinnen wollen einer aktuellen Umfrage des US-Mediums NPR zufolge die Fernsehdebatte verfolgen.
Fast alle US-Amerikaner wollen das TV-Duell verfolgen: Bei 30 Prozent beeinflusst Debatte Wahlentscheidung
70 Prozent und damit ein Großteil der Bürger und Bürgerinnen in den USA plant demnach, das TV-Duell „ganz oder zum Großteil anzusehen“. Weitere 23 Prozent geben an, zwar nicht viel von der Debatte anzusehen, aber „die Nachrichten darüber aufmerksam zu verfolgen.“ Lediglich sechs Prozent der Befragten wollen, weder die Debatte ansehen noch der Berichterstattung darüber Aufmerksamkeit schenken. Kurz gesagt: Fast alle Wahlberechtigten in den USA wird das, was in der Debatte passiert, auf die ein oder andere Art und Weise erreichen. Der Druck auf Harris und Trump ist hoch.
Auf die Frage, wie sehr die TV-Debatte ihre Wahlentscheidung beeinflussen werde, antworteten 14 Prozent laut NPR mit „sehr stark“, 16 Prozent mit „eine ganze Menge“, 27 Prozent mit „nicht besonders“ und 42 Prozent mit „überhaupt nicht“. Ein Prozent der Befragten war sich unsicher. Unterm Strich hat die Debatte demnach bei rund 30 Prozent der befragten Wählerinnen und Wählern Einfluss darauf, wem sie ihre Stimme geben. Acht von zehn gaben laut NPR zudem an, bei der US-Wahl 2024 auf jeden Fall wählen gehen zu wollen.

Umfrage zeigt deutliche Unterschiede: Trump punkten bei der Wirtschaft, Harris bei Frauenrechten
So gegensätzlich die Kandidaten sind, so unterschiedlich sind auch ihre Strategien für das Duell. Berichten zufolge will sich der Republikaner, der bereits zahlreiche TV-Duelle bestritt und damit viel Erfahrung mitbringt, vornehmlich auf seinen politischen Instinkt verlassen. Harris hingegen bereitet sich intensiv auf die Debatte vor – unter anderem mit Simulationen.
Besonders für die Demokratin steht viel auf dem Spiel: Harris muss im TV-Duell inhaltlich punkten und ihr Profil schärfen. Denn unlängst sagten 28 Prozent der Befragten in einer weiteren Erhebung, sie wüssten nicht genug über Harris. Bei Trump waren nur neun Prozent der Befragten dieser Meinung. Für die Wählerinnen und Wähler gilt bei der US-Wahl die Wirtschaft als wichtigstes Thema. Interessant dürften auch Migration, Gesundheitsvorsorge, Frauenrechte und außenpolitische Fragen sein.
Knappes Kopf-an-Kopf-Rennen bei der US-Wahl 2024: Harris und Trump fast gleichauf
Wie die NPR-Umfrage ergab, sehen die Befragten auch die Kompetenzen der Kandidaten unterschiedlich verteilt: Auf die Frage, wer als Präsident besser mit bestimmten Themen umgehen könnte, nannten bei Abtreibung 56 Prozent Kamala Harris und nur 42 Prozent Trump. Mehr Kompetenzen rechneten die Befragten dem Republikaner aber bei den Themen Immigration (53 Prozent), Naher Osten (51 Prozent) und Wirtschaft (52 Prozent) zu. Hier erzielte die Demokratin jeweils 46 Prozent, 47 Prozent und 48 Prozent. Bei diesen Themen muss Harris ihre Positionen in der TV-Debatte deutlicher machen.
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Indes liegen Harris und Trump im US-Wahlkampf laut der NPR-Umfrage fast gleichauf: 49 Prozent würden demzufolge Harris derzeit ihre Stimme geben, 48 Prozent tendieren zu Trump. Die jüngste Umfrage der New York Times und des Siena College kam zu einem anderen Ergebnis: Erstmals seit Beginn ihrer Kandidatur lag die Demokratin demnach mit 47 Prozent wieder hinter Trump, der auf 48 Prozent kam. Der Abstand zwischen beiden Kandidatin lag allerdings bei beiden Erhebungen innerhalb der Fehlerquote – und ist damit nicht aussagekräftig. Umfragen sind immer Momentaufnahmen. Bis zur Wahl im November kann sich noch viel ändern – auch durch das TV-Duell.
NPR führte die Umfrage vom 3. bis 5. September durch. Das Meinungsforschungsinstitut Marist befragte 1.529 erwachsene US-Amerikaner per Handy, Festnetz und Online-Umfragepanels auf Englisch und Spanisch. Die Fehlerquote der Umfrage beträgt +/- 3,2 Prozentpunkte. Um diese Schwankungsbreite können die tatsächlichen Werte demnach höher oder niedriger ausfallen.