Nach Demontage bei TV-Duell: Harris luchst Trump laut Umfragen zwei Swing States ab

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Bei der US-Wahl dürfte es ein enges Rennen zwischen Donald Trump und Kamala Harris werden. © Montage: Saul Loeb/AFP

Es wird wohl ein enges Rennen um das Weiße Haus. In bestimmten Bundesstaaten könnte es besonders knapp werden. Jetzt erfährt Harris einen Umfrageaufwind.

Washington, D.C. – Die Swing States (zu Deutsch etwa „Schaukelstaaten“) sind die umkämpften Bundesstaaten im US-Wahlkampf. Beide großen Parteien, Demokraten und Republikaner, haben dort eine gute Chance auf einen Wahlsieg. Nach der TV-Debatte zwischen den beiden Präsidentschaftskandidaten Kamala Harris und Donald Trump, machen zwei dieser Swing States ihrem Namen alle Ehre und beginnen zu swingen – zu schaukeln.

Neue Umfrage zu den Swing States im US-Wahlkampf 2024: Harris mit deutlichem Vorsprung

In einer neuen Umfrage zur US-Präsidentschaftswahl 2024 liegt die demokratische Kandidatin Harris in zwei dieser Swing States deutlich vor ihrem republikanischen Kontrahenten Donald Trump. Laut der am Mittwoch (18. September) von der Quinnipiac-Universität veröffentlichten Umfrage lag Harris in Pennsylvania mit 51 zu 45 Prozent vor Trump. Auch in Michigan schaffte es die Demokratin auf einen Vorsprung von fünf Prozentpunkten – mit 50 zu 45 Prozent. Für Swing States deutliche Vorsprünge.

Die Umfrage wurde nach dem TV-Duell der beiden Präsidentschaftskandidaten durchgeführt, die Harris nach Meinung vieler Wähler gewonnen hatte. Dass die Swing States beginnen zu swingen, könnte an genau dieser TV-Debatte liegen. Trump hatte dort Verschwörungstheorien verbreitet, denen zufolge haitianische Einwanderer angeblich Hunde und Katzen aus der Nachbarschaft essen würden. Die rassistischen Behauptungen, die von den republikanischen Wählern aufgenommen wurden, wurden von der Stadtverwaltung Springfield nachdrücklich entkräftet.

Die Swing States können auch wieder zurück swingen: Diese Umfrage war „in den letzten Jahren demokratisch ausgerichtet“

Meinungsforscher und Datenwissenschaftler sind sich uneinig, was sie von der Umfrage halten sollen, die Kamala Harris mit einem erheblichen Vorsprung vor Donald Trump in den zwei entscheidenden Staaten zeigt. Tim Malloy, Umfrageanalyst der Quinnipiac-Universität, schrieb in einer Stellungnahme, dass die Ergebnisse der Umfrage mit Vorsicht zu genießen sei: „Eine Warnung ist, dass die Umfragen in Quinnipiac in den letzten Jahren demokratisch ausgerichtet waren“.

Frank Luntz, langjähriger republikanischer Meinungsforscher, hielt die Zahlen für übertrieben. In einem Beitrag auf der Social-Media-Plattform X kommentierte er die Zahlen und erinnerte an die US-Wahl 2020. Damals hatte die Quinnipiac-Umfrage vorhergesagt, dass Joe Biden im August 2020 im Bundesstaat Pennsylvania einen Vorsprung von acht und im Oktober 2020 einen Vorsprung von 13 Prozentpunkten vor seinem Kontrahenten Trump hatte. „Biden gewann den Staat mit 1,2 Prozent“.

Trump bei speziellen Themen eigentlich Favorit: Wähler sehen „kaum noch einen Unterschied“

In vielen nationalen Umfragen führt Harris im US-Wahl 2024. Wenn es aber darum geht, welchem ​​Kandidaten man die Wirtschafts- und Einwanderungsfragen eher zutrauen wird – Themen, die die Wähler durchweg als die wichtigsten Anliegen der diesjährigen Wahl bezeichnet haben – favorisierten die Amerikaner bisher Trump. In mehreren Umfragen wird Trump bei Themen, wie Inflation, Einwanderung oder Wirtschaft bevorzugt.

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Die Quinnipiac-Umfrage zeige, dass Harris in den Bereichen Wirtschaft und Einwanderung, in denen die Republikaner bisher bevorzugt wurden, das Vertrauen der Wähler gewinne. Davon ist Malloy überzeugt. „Wahrscheinlich sehen die Wähler jetzt in den meisten Fällen kaum noch einen Unterschied zwischen Harris und Trump, wer diese Schlüsselthemen am besten handhaben kann.“ (lw)

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