Regeln fürs TV-Duell vor US-Wahl: Harris knickt im Streit gegen Trump ein
Die Regeln für das TV-Duell zwischen Kamala Harris und Donald Trump stehen fest. Ein Streitpunkt war die Stummschaltung der Mikrofone, während der Gegner spricht.
Washington D.C. – Die Regeln für das bevorstehende TV-Duell in den Vereinigten Staaten sind nun festgelegt. Es scheint, als hätten sich Kamala Harris, die demokratische Kandidatin, und Donald Trump, der Kandidat der Republikaner, auf die Bedingungen geeinigt. Am Donnerstag (5. September) hat der Sender ABC, der das Duell zwischen den beiden ausrichten wird, die Regeln für die erste Debatte zwischen Harris und Trump bekannt gegeben.
Es gab zuvor Uneinigkeit darüber, ob die Mikrofone der politischen Kontrahenten während der TV-Debatte am 10. September stummgeschaltet werden sollten, wenn der andere spricht. Harris‘ Wahlkampfteam hatte sich gegen eine Stummschaltung der Mikrofone ausgesprochen. In einer Stellungnahme des Teams hieß es: „Wir gehen davon aus, dass Trumps Berater das stumme Mikrofon bevorzugen, weil sie nicht glauben, dass ihr Kandidat sich 90 Minuten lang präsidial verhalten kann.“ Harris äußerte sich am Wochenende wie folgt: „Lassen Sie uns auf transparente Weise debattieren – mit den Mikrofonen die ganze Zeit über.“
TV-Duell vor der US-Wahl: Harris Team gibt bei Regeln zur Debatte gegen Trump nach
Das Team der Vizepräsidentin scheint in dieser Frage nachgegeben zu haben. Trump hatte sich zuvor darüber beschwert, dass Harris die Regeln bezüglich der Stummschaltung der Mikrofone ändern wollte und hatte indirekt damit gedroht, die gesamte TV-Debatte abzusagen. Bei dem TV-Duell zwischen Trump und dem damaligen demokratischen Präsidentschaftskandidaten, US-Präsident Joe Biden, im Juni waren die Mikrofone desjenigen, der gerade nicht sprach, stummgeschaltet.
Berichten zufolge ging die Stummschaltung auf Bidens Team zurück. Die Demokraten wollten damit mutmaßlich verhindern, dass Trump den 81-jährigen Präsidenten unterbricht. Nach der Debatte kamen Beobachter jedoch zu dem Schluss, dass die stummgeschalteten Mikrofone Trump eher geholfen hätten, da er dadurch kontrollierter wirkte. Trump warf Harris vor, dass sie nun forderte, die Mikrofone stummzuschalten, weil sie versuche „da rauszukommen, weil sie nicht debattieren will“.
Harris-Berater sieht Vizepräsidentin durch Mikrofon-Regeln „benachteiligt“
Brian Fallon, der leitende Kommunikationsberater von Harris, erklärte laut Politico-Bericht in einem Brief, dass er glaube, dass dieses Format die Vizepräsidentin „grundsätzlich benachteiligt“. Harris hätte unter diesen Bedingungen als ehemalige Staatsanwältin nicht die Möglichkeit, Trump vollständig ins Kreuzverhör zu nehmen. Das stummgeschaltete Mikrofon „wird dazu dienen, Donald Trump vor direkten Gesprächen mit dem Vizepräsidenten zu schützen“, schrieb Fallon und vermutete, „dass dies der Hauptgrund dafür ist, dass seine Kampagne auf stummgeschalteten Mikrofonen besteht.“ Harris‘ Team wollte die Debatte nicht gefährden und habe daher den Bedingungen zugestimmt, so der Bericht weiter.
Trump vs. Harris: Regeln für die TV-Debatte am 10. September
Die erste Debatte vor der US-Wahl im November zwischen Trump und Biden wurde vom US-Sender CNN ausgerichtet, nun ist ABC an der Reihe. Die Moderation des Spektakels übernehmen der Journalist David Muir und die Journalistin Linsey Davis. Der Sender gab bekannt, dass beide Kandidaten den nun veröffentlichten Regeln zugestimmt haben. ABC kündigte an, dass die Debatte 90 Minuten dauern werde, mit zwei geplanten Werbepausen.
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Es wird keine Eröffnungsstatements geben, die Schlusserklärungen der Kandidaten sollen zwei Minuten dauern. „Requisiten oder vorformulierte Notizen sind auf der Bühne nicht erlaubt“, teilte ABC mit. Harris und Trump erhalten einen Stift, einen Block Papier und eine Flasche Wasser. Für die Beantwortung der Fragen sind zwei Minuten vorgesehen, zwei Minuten für Widerlegungen durch den anderen Kandidaten und eine weitere Minute für Nachfragen oder Klarstellungen. (dpa/pav)