TV-Duell in der Schwebe: Harris fordert Trump zur Debatte auf– Republikaner lehnt ab

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Kamala Harris, die Favoritin der Demokraten für die US-Wahl 2024, ist bereit für ein TV-Duell. Doch Donald Trump zögert. Wird es eine Debatte geben?

Washington, D. C. – Die neue Favoritin der Demokraten für die Präsidentschaftskandidatur, Kamala Harris, zeigt sich schon jetzt bereit für das TV-Duell mit dem Gegenkandidaten Donald Trump. Der Republikaner zögert jedoch. Harris beschuldigt Trump, von der früheren Vereinbarung mit US-Präsident Joe Biden „zurückgerudert“ zu sein.

Am Donnerstag (25. Juli) sagte Harris laut AP News, sie sei „bereit, mit Trump zu debattieren“ und habe dem mit Biden vereinbarten Termin, dem 10. September, zugestimmt. Für das Duell waren bereits alle Rahmenbedingungen geklärt: Die Debatte sollte diesmal von ABC News ausgerichtet werden, moderiert von dem „World News Tonight“-Moderator David Muir und der ABC News Live Prime-Moderatorin Linsey Davis.

Kamala Harris, Vizepräsidentin der USA, hält eine Rede während einer Wahlkampfveranstaltung mit US-Präsident Biden.
Kamala Harris ist die neue Favoritin der Demokraten für die Präsidentschaftskandidatur. © picture alliance/dpa/AP | Stephanie Scarbrough

Republikaner halten sich bei Harris zurück – Trump will Pläne für TV-Duell ändern

Trump erklärte sich laut Newsweek zu einem Duell bereit, jedoch sei er nicht zufrieden damit, das TV-Duell bei dem „sehr voreingenommenen“ Sender ABC News auszutragen. Er wolle lieber Fox News als Host, sagte er, worauf Harris nicht antwortete. Der Sender Fox News, der dem rechtskonservativen Spektrum zugeordnet wird, schlug bereits den 17. September als Datum für das zweite TV-Duell vor, nur eine Woche später als die eigentliche Veranstaltung.

Während Trump bereits informell einer Debatte zustimmte und es in der Diskussion vor allem um Formalitäten geht, ist die Kampagne wohl noch vorsichtiger geplant. Die Absprachen zur Debatte könnten erst finalisiert werden, wenn die Demokraten ihren Nominierten formal bestimmt haben, erklärte Trumps Kampagnen-Sprecher Steven Cheung am Donnerstag. Er sagte: „Die Demokraten könnten ihre Meinung noch ändern“.

Die Republikaner wollen vermutlich kein Risiko mit der aktuellen US-Vizepräsidentin Harris eingehen, denn laut dem republikanischen Berater Alex Conant könne die Debatte entscheidend sein. „Das ist die einzige Zeit, in der die Wähler wirklich einschalten“, so der Berater. Deutlich wurde die Kraft eines TV-Duells nach Bidens Auftritt, der die Sorgen um seine Gesundheit verstärkte und schlussendlich in dem Rücktritt des US-Präsidenten aus der US-Wahl 2024 endete.

Ärger über Trump bei Demokratin Kamala Harris – Womöglich mehrere TV-Debatten bei der US-Wahl 2024

So lässt Trump aktuelle noch auf sich warten, zum Ärgernis von Harris. „Was ist aus ‚jederzeit, überall‘ geworden?“, schrieb sie im Onlinedienst X. Die offizielle Nominierung findet auf dem Parteitag der Demokraten im August statt, woraufhin noch etwa ein Monat bliebe, um ein TV-Duell zu planen, auf das sich beide Kandidaten einlassen würden.

Immerhin, eine volle Absage für alle TV-Debatten gab es nicht. Trump hatte laut AFP am Dienstag während eines Telefoninterviews mit Journalisten gesagt, er sei zu einer TV-Debatte mit Harris bereit – auch zu „mehr als einer Debatte“. Bisher war die Debatte am 10. September die einzige, die geplant war, nachdem das erste TV-Duell zwischen Trump und Biden bereits Mitte Juni stattgefunden hatte.

Vize-Duell für US-Wahl 2024 noch unklar – Republikaner können bis zum TV-Duell Harris-Strategie testen

Ob es eine Debatte zwischen den Kandidaten für die Vizepräsidentschaft geben wird, ist aktuell noch unklar. J. D. Vance, der republikanische Kandidat, zeigte sich laut NBC News bereits verärgert, dass er nicht mit Kamala Harris debattieren könne, die bis vor Kurzem noch Vize-Kandidatin gewesen ist. Da Biden erst am Sonntag von der Kandidatur zum erneuten Präsidenten zurückgetreten ist, muss Harris noch einen geeigneten Ersatzkandidaten auswählen.

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Biden hatte bereits kurz nach seiner Rücktrittverkündung für Harris, die derzeit die einzige Anwärterin auf die demokratische Präsidentschaftskandidatur ist, als seine Nachrückerin plädiert. Derzeit wirkt es unwahrscheinlich, dass eine andere Person auf dem demokratischen Parteitag bessere Chancen hätte als die US-Vizepräsidentin. Möglicherweise handelt es sich so auch um ein Spiel auf Zeit der Republikaner, um ihre relativ frische Strategie gegen die Hoffnungsträgerin der Demokraten weiter auszutesten, bevor es in den Ring geht. (lismah)

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