TV-Duell vor der US-Wahl: Harris steht gegen Trump gehörig unter Druck

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Das TV-Duell zwischen Kamala Harris und Donald Trump findet deutscher Zeit um 2.45 Uhr in der Nacht zum 11. September 2024 statt (Symbolbild). © IMAGO / Bihlmayerfotografie

Kamala Harris hat im TV-Duell gegen Trump viel zu gewinnen – und noch mehr zu verlieren. Etwa ein Drittel der Wählerschaft hat das Gefühl, die Demokratin noch nicht genug zu kennen.

Philadelphia – Die USA sind das Land des Entertainments. Das gilt selbst für die Politik. Auf dem Parteitag der Demokraten im August traten Stars wie die Talkshow-Legende Oprah Winfrey, die Sänger John Legend, Stevie Wonder, Pink und der Rapper Lil Jon auf. Beim wichtigen TV-Duell vor US-Wahl der demokratischen US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris gegen den Republikaner Donald Trump hingegen geht es bedächtiger zu. Es zählen die Inhalte – und besonders die Demokratin steht unter Druck. Denn viele US-Amerikaner und Amerikanerinnen wissen noch immer nicht, wofür die Vizepräsidentin steht.

TV-Duell vor US-Wahl: Stumm geschaltete Mikrofone unterstützen Trumps Taktik gegen Harris

Kein Publikum und strenge Regeln sollen helfen, das TV-Duell vor der US-Wahl 2024 auf die Inhalte und Argumente der Kandidaten zu fokussieren. So wird auch das Mikrofon des Kandidaten, der gerade nicht spricht, stummgeschaltet. Das kommt wohl vor allem Trump zugute, da seine etwaigen emotionalen Ausbrüche und Schimpftiraden durch diese Regelung im Nichts untergehen. Das Ziel des Republikaners bei der Debatte: Möglichst besonnen zu wirken. Wohl genau deshalb hatte das Harris-Lager zuvor dafür plädiert, die Mikrofone durchgehend anzulassen.

Trump hatte zuletzt wie gehabt auf persönliche Angriffe gegen die 59-Jährige im Kampf ums Weiße Haus vor der US-Wahl gesetzt, obwohl selbst Vertraute ihm davon abraten. Die persönlichen Attacken könnten bei den Wählern und Wählerinnen schlecht ankommen, so die Befürchtung. Ob er darauf beim TV-Duell gegen Harris verzichten kann, ist mehr als fraglich. Harris ist eigenen Angaben zufolge gut für das wichtigste Duell ihrer Karriere vorbereitet. In Simulationen soll sie das Argumentieren gegen den Republikaner geübt haben. In einem Interview vor dem wegweisenden Duell für die US-Wahl 2024 sagte sie jüngst, sie glaube, „dass [Trump] wahrscheinlich viele Unwahrheiten sagen wird“.

Harris bei TV-Duell vor US-Wahl 2024 gegen Trump unter Druck: Aufholjagd bei Thema Wirtschaft

Die US-Amerikaner wollen in der Debatte Inhalte sehen. Denn das Bild von Harris ist bei vielen noch sehr unscharf. 28 Prozent der US-Amerikaner wissen laut einer New York Times-Umfrage noch immer nicht, für welche Politik sie vor und auch nach der US-Wahl steht bzw. stehen will. Über Trump sagten das nur neun Prozent der Befragten.

Damit ist vor allem die Demokratin unter Zugzwang, hat im Umkehrschluss aber auch mehr Chancen, vom TV-Duell zu profitieren – sofern sie sich gut schlägt. Beobachtern zufolge muss es Harris gelingen, einerseits Trumps Angriffe und Fehlinformationen zu widerlegen, andererseits aber auch ihre eigene Botschaft an das Wahlvolk zu bringen und damit ihr Profil zu schärfen.

TV-Duell vor der US-Wahl 2024: 70 Prozent wollen Debatte zwischen Harris und Trump verfolgen

Die Bedeutung des TV-Duells vor der US-Wahl 2024 ist groß: Sieben von zehn US-Amerikanern wollen laut einer aktuellen NPR-Umfrage die Debatte im Fernsehen verfolgen. Für rund 30 Prozent beeinflusst das Duell eigenen Angaben zufolge ihre Wahlentscheidung im Kampf ums Weiße Haus zwischen Harris und Trump. In Umfragen liegen Harris und Trump derzeit fast gleich auf. Der Ex-US-Präsident punktet aber bei den Themen Wirtschaft, Immigration und Naher Osten in der Wählergunst: Der NPR-Umfrage zufolge schätzen die Befragten den Republikaner hier kompetenter ein als Kamala Harris. Die Demokratin hingegen wird beim Thema Abtreibung mehr zugetraut als Trump.

Besonders in den Bereichen Wirtschaft und Einwanderung muss Harris gegenüber Trump aber durch ihren Auftritt im TV-Duell aufholen. Das wird vor der Stimmabgabe bei US-Wahl im November nicht einfach, da der Republikaner der aktuellen Regierung unter anderem die Schuld für die hohen Lebenshaltungskosten in die Schuhe schiebt. „Als Haupt-Cheerleaderin der Bidenomics muss sie die Wähler davon überzeugen, dass die Bidenomics funktionieren, obwohl alles deutlich teurer ist als unter Präsident Trump“, hieß es dazu in einem Memo von Trumps Wahlkampfteam, wie CNN vor dem bedeutenden TV-Duell vor der US-Wahl berichtet. (bme)

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