Trump-Kampagne zeigt sich unbeeindruckt von möglichem Biden-Rückzug – bereits Attacken gegen Harris
Die Republikaner testen bereits Strategien für eine mögliche Gegenkandidatin Harris. Drei zentrale Botschaften werden auf dem Parteitag deutlich.
Milwaukee – Laut dem hochrangigen Berater Trumps, Jason Miller, würde sich für die Kampagne nicht viel ändern, sollte die aktuelle Vizepräsidentin Kamala Harris den aktuellen Präsidenten Joe Biden in der US-Wahl 2024 ablösen. Die Republikaner testen bereits erste Wahlkampf-Strategien für eine mögliche Gegenkandidatin Harris auf dem Parteitag.
Ein prominenter Republikaner, der New Hampshire-Gouverneur Chris Sununu, warnte seine Partei laut Politico, dass ein Wechsel zu Harris den Demokraten neuen Auftrieb geben könnte. Besonders bei der unabhängigen Wählerschaft, die bisher weder Trump noch Biden befürworteten, sei dies der Fall. Dann wäre es für die Republikaner wichtig, eine Strategie zu haben. Der Co-Kampagnenmanager von Trump, Chris LaCivita, skizzierte laut der Nachrichtenseite CBC am Donnerstag (18. Juli) auf dem Parteitag der Republikaner drei zentrale Botschaften, die sie gegen Harris ausspielen wollen.

Für den Fall eines Biden-Rücktritts: Trump-Kampagne nimmt sich Harris vor
Die erste Taktik sei demnach, den Rückzug Bidens als einen „Putsch“ der Demokraten darzustellen, der Millionen Wähler entmachten würde. Die Republikaner wollen diesen Vorwurf laut CBC den Demokraten entgegenhalten, wenn diese die Ereignisse vom 6. Januar 2021 kritisieren. Grundlage für die Argumentation sind die Vorwahlen, in denen Harris und Biden nicht offiziell gegeneinander angetreten sind.
Weiterhin würden sich die Republikaner laut LaCivita zunutze machen, dass Kamala Harris bereits jetzt Teil der Biden-Administration ist. So könnten in der Kampagne Vorwürfe recycelt werden, die auch dem aktuellen Präsidenten Biden schon gemacht wurden. Insbesondere die Grenzpolitik bliebe laut dem Kampagnenmanager weiterhin ein Schwerpunkt.
Drittens soll sich darauf fokussiert werden, dass auch Harris Biden als geistig fit dargestellt habe, bevor sie ihn ersetzen wolle. LaCivita nannte sie spöttisch die „Gaslighterin-in-Chief“ und gab an, für diesen Schwerpunkt einiges an Material zu haben.
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Republikaner unbeirrt trotz Chaos bei Demokraten – Rechnet Trump schon jetzt mit Duell gegen Harris?
Trotz des Chaos bei den Demokraten zeigen sich die Republikaner unbeirrt und haben also für den Fall der Fälle bereits eine Strategie parat. „Ob Joe Biden, (Vizepräsidentin) Kamala Harris oder irgendein anderer radikaler liberaler Demokrat, sie alle sind verantwortlich für die Zerstörung unserer Wirtschaft und den Zerfall unserer Grenzen“, sagte Trump-Berater Miller am letzten Tag des Parteitags in Milwaukee der Nachrichtenagentur AFP.
Wenige Stunden vor Trumps Abschlussrede gab Miller an, der republikanische Kandidat würde sich nicht auf Präsident Biden, sondern auf seine Visionen fokussieren. Auch eine „sehr persönliche Reflexion“ über den Attentatsversuch sei bereits geplant gewesen.
Der veränderte Fokus mag auch hier schon ein Strategiewechsel sein, denn Donald Trump ist bekannt dafür, in seinen Reden gegen Gegenkandidaten zu schießen. Zwar ging Donald Trump in seiner Rede letztendlich auch auf Biden ein, jedoch in einem deutlich geringeren Ausmaß als in den Monaten zuvor. (lismah mit afp)