Nicht nur mehr Nordkorea-Soldaten für den Ukraine-Krieg: Kim hat noch einen Trumpf für Putin
Neben Soldaten will Diktator Kim nun auch Kamikazedrohnen als Unterstützung für Russland schicken. Für die Ukraine kann das schwere Folgen haben.
Pjöngjang/Kiew – Seit Monaten nimmt der Einfluss Nordkoreas im Ukraine-Krieg mehr und mehr zu. Das Land unterstützt Moskau mit militärischer Ausrüstung und entsendet auch Soldaten zum Kampfeinsatz in der Ukraine. Nun berichtet der südkoreanische Geheimdienst, dass auch eine neu entwickelte Waffengattung zum Einsatz kommen soll, was nicht nur die Ukraine, sondern auch die Nachbarn in Südkorea in Alarmbereitschaft versetzt.
So meldet das ukrainische Nachrichtenportal Ukrainska Pravda, das sich auf Berichte der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap beruft, dass schon bald neben Soldaten aus Nordkorea, nordkoreanischen Raketenwerfern und Munition für Panzerartillerie künftig auch ein neues Modell Kamikazedrohnen zum Einsatz kommen könnte. Laut Angaben der südkoreanischen Militärführung könnte dahinter nicht nur die Absicht stecken, Nordkoreas Verbündeten Russland zu unterstützen, sondern damit auch einen Nutzen für Nordkoreas Militär selbst geschaffen werden.

Nordkorea und der Ukraine-Krieg: Möglicher Einsatz von Kamikazedrohnen aus Pjöngjang
So erklärten die Vereinten Stabschefs in Seoul, dass Nordkorea durch den Einsatz in der Ukraine womöglich wichtige Kampferfahrung gewinnen wolle. Es gäbe zudem Hinweise, dass das auch für die erst kürzlich öffentlich gewordene Neuentwicklung einer in der Demokratischen Volksrepublik Korea entwickelten Kamikazedrohne gelten könnte.
So hätten erst vor wenigen Wochen nordkoreanische Staatsmedien über einen Besuch von Nordkoreas Diktator Kim Jong-un bei einem Test der neuen Drohnen berichtet und zitiert, für wie bedeutsam der 40-Jährige die Rolle neuartiger Waffensysteme in der modernen Kriegsführung halte. Seit diesem Auftritt habe es laut der südkoreanischen Militärführung Hinweise gegeben, dass Nordkorea die verstärkte Produktion und Lieferung der Drohnen vorbereiten könnte.
Nordkoreas Rolle als Helfer für Russland: Keine Entwarnung für Konflikt mit Südkorea
So zitiert Ukrainska Pravda die Stabschefs, dass „eine Auswertung mehrerer Geheimdienstquellen“ ergeben habe, dass Nordkorea weiteres Personal für den Einsatz für Russland entsenden wolle und darüber hinaus die Lieferung von 240mm-Raketenwerfern sowie Munition für Panzerartillerie geplant sei. Auch im nächsten Jahr liege der Fokus des Landes laut Einschätzung südkoreanischer Geheimdienste ganz auf der Unterstützung Russlands.
Für Südkorea bedeute das jedoch nicht, dass sich nicht auch eine Verhärtung des Konflikts zwischen den Nachbarstaaten entwickeln könne. Zwar seien keine spezifischen Anzeichen einer Provokation durch Nordkorea absehbar, es könne dennoch zu unvorhergesehen Aktionen wie erneuten Mittelstrecken-Raketentests kommen.
Übereinstimmenden Berichten zufolge sind mindestens seit Anfang November nordkoreanische Soldaten im Kampfeinsatz in der Ukraine, von denen bereits mehrere Hundert gefallen sein sollen. Trotz der hohen Verluste bedeuten die zusätzlichen Kräfte jedoch ein Problem für die ukrainische Verteidigungsstrategie. So hat Russland in den vergangenen Tagen erneut die Einnahme weiterer Ortschaften gemeldet. (saka)