Sorge vor Putins neuer Armee: Russland will über Zehntausend Nordkorea-Soldaten an die Front schicken
Nordkorea soll Angaben zufolge über Zehntausend Soldaten zur Unterstützung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine nach Russland verlegt haben. Wie viele es genau sind, kann man derzeit nicht sagen.
Kiew – Der Ukraine-Krieg dauert nun seit mehr als zwei Jahren an. Die Kämpfe gehen weiter und bringen beiden Seiten hohe Verluste. Jetzt soll Russland nach Angaben weitere Unterstützung von Nordkorea bekommen.
Der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanov, bestätigte im Interview mit The War Zone, dass derzeit etwa 11.000 nordkoreanische Infanteriesoldaten im Osten Russlands ausgebildet werden. Der Chef des ukrainischen Verteidigungsgeheimdienstes wies darauf hin, dass diese Truppen voraussichtlich ab dem 1. November kampfbereit sein werden und dabei russische Ausrüstung und Munition verwenden werden.
Die erste Einheit von 2.600 Soldaten soll in die Oblast Kursk verlegt werden. Über die weitere Bewegung der verbleibenden nordkoreanischen Truppen liegen derzeit keine Informationen vor. „Wir haben derzeit nicht das Gesamtbild“, fügte Budanov hinzu.
Ukraine-Krieg: Nordkorea schickt Truppen zur Unterstützung des russischen Angriffskriegs
Südkoreanischen Geheimdienstangaben zufolge soll Nordkorea 1500 Soldaten zur Unterstützung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine nach Russland verlegt haben. Der nationale Geheimdienst habe festgestellt, dass Nordkorea vom 8. bis zum 13. Oktober „seine Spezialkräfte mit einem Transportschiff der russischen Marine nach Russland transportiert hat“, teilte die Behörde am Freitag mit. Damit sei der Beginn der „militärischen Beteiligung“ Nordkoreas bestätigt.
Die Nato kündigte an, die Berichte über die nordkoreanische Beteiligung im Ukraine-Krieg überprüfen zu wollen. Generalsekretär Mark Rutte sagte nach einem Verteidigungsministertreffen der Bündnisstaaten, man könne eine aktive Beteiligung nordkoreanischer Soldaten an den Kriegshandlungen bislang nicht bestätigen, arbeite aber mit den Partnern im Indopazifik daran, alle vorhandenen Beweise auf den Tisch zu bringen. Die Situation, dass die Nato die Beteiligung nordkoreanischer Soldaten an Kampfhandlungen nicht bestätige, könne sich ändern, betonte Rutte.

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Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap hatte zuvor unter Berufung auf den Geheimdienst berichtet, Pjöngjang plane, „vier Brigaden mit 12.000 Soldaten, unter ihnen auch Spezialkräfte“, an die Front zu schicken. Ein Einsatz von nordkoreanischen Soldaten in der russischen Armee hätte für den Kreml sowohl Vor-, als auch Nachteile.
Selenskyj in Brüssel: „Nordkorea liefert Russland nicht nur Waffen, sondern auch Militärpersonal“
Ähnlich hatte sich am Donnerstag der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj geäußert. „Wir wissen von den Geheimdiensten, dass 10.000 Soldaten aus Nordkorea dafür trainiert werden, gegen uns zu kämpfen“, sagte er nach einem Treffen mit den EU-Staats- und Regierungschefs in Brüssel. Selenskyj erklärte, Nordkorea liefere Russland nicht nur Waffen, sondern auch Militärpersonal und forderte seine Partner auf, ihre Hilfe für die Ukraine zu erhöhen.
Nordkorea und Russland haben in den vergangenen Jahren ihre militärischen Beziehungen verstärkt. Experten berichten seit Langem, dass Russland in der Ukraine nordkoreanische Raketen einsetze, was Moskau und Pjöngjang jedoch bestreiten. Russland dementierte auch Berichte über die Präsenz nordkoreanischer Soldaten in der Ukraine, die an der Seite der russischen Truppen kämpfen. (afp/jal)