Massive Verluste für Russland: Soldaten machen Putin schwere Vorwürfe – „ Verdammtes Chaos“

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Massive Verluste für Russland: Soldaten machen Putin schwere Vorwürfe – „Verdammtes Chaos“

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Die Frustration russischer Soldaten über den Ukraine-Krieg wächst. Ein abgefangenes Telefonat offenbart die Moral an der Front. Putins Verluste sind enorm.

Moskau – Dass Russland im Ukraine-Krieg massive Verluste hinnehmen muss, ist kein Geheimnis. Immer wieder beschweren sich die russischen Soldaten über die Taktiken des Kremls an der ukrainischen Front. Und auch in Russland selbst gibt es Grund für Unmut. In einem Telefonat, das der ukrainische Militärgeheimdienst (HUR) abgefangen hatte, wird die Frustration über die wiederkehrenden Angriffe bei den russischen Städten Belgorod und Kursk unter Soldaten deutlich.

„Es ist ein verdammtes Chaos. Ein absoluter Scheiß“, ist ein Soldat zu hören. Die Verluste in der Region um Belgorod und Kursk sind immens. Anti-Kreml Truppen formierten sich hier und griffen die russische Armee unerwartet im März an. Die Miliz unterstützt Kiew und hat laut eigenen Angaben das Dorf Gor‘kovskii eingenommen, wie Newsweek berichtet.

Junge russische Männer in einem Rekrutierungsbüro in Russland, kurz bevor sie für den Militärdienst versetzt werden. 19.10.2023
Junge russische Männer in einem Rekrutierungsbüro in Russland, kurz bevor sie für den Militärdienst versetzt werden. © IMAGO/Alexandr Kryazhev

In dem Telefonat, das von der Kyiv Post übersetzt und am Donnerstag (12. April) veröffentlicht wurde, beschwert sich der Russe außerdem über eine neue Brigade, die formiert werden soll. „Jetzt sagen sie bei einem Treffen, dass sie neue Brigaden bilden werden. Am Samstag und Sonntag wurden die Jungs bis 7:00 oder 8:00 Uhr auf ihren Einsatz vorbereitet“, schimpft der Soldat am Telefon.

Moral der russischen Soldaten an einem Tiefpunkt – Putin bestreitet die Authentizität der Telefonate

Diese Beschwerden von der Front sind seit einigen Monaten regelmäßig zu hören. Erst kürzlich hatte der Geheimdienst ein Telefonat abgefangen, in dem ein Soldat von der Verschleierung russischer Verluste an der Front berichtete. Wladimir Putin und der Kreml in Moskau bestreiten die Authentizität dieser Telefonate vehement.

Eine Mitarbeiterin des Geheimdiensts jedoch, die aus Sicherheitsgründen anonym bleibt, teilte der Kyiv Post jedoch mit, dass die abgefangenen Konversationen durchaus real seien. „Ja, sie sind alle real, auch wenn sie vielleicht verrückt erscheinen. Manchmal kann ich die Worte, die ich höre, selbst nicht glauben, aber wir haben, was wir haben“, wie die Mitarbeiterin des Geheimdienstes bekräftigte.

Russische Verluste verzeichneten einen Höchststand im Februar – Putin verliert 840 Soldaten am Tag

Erst am Donnerstag hatte Russland laut ukrainischen Berichten und der Nachrichtenseite Pravda 840 Soldaten verloren. Somit würden sich die aktuellen Verluste der russischen Armee auf über 450.000 Soldaten belaufen. Unabhängig bestätigen kann man die Zahl jedoch nicht. Der britische Geheimdienst hingegen geht von ungefähr 355.000 getöteten oder verwundeten Russen aus. Im Februar seien die Verluste besonders schlimm gewesen: im Schnitt 983 Soldaten am Tag. Ein Rekordwert seit Beginn der russischen Invasion.

Laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj belaufen sich die ukrainischen Verluste hingegen auf 31.000 Soldaten, wie Euronews berichtet. Am 25. Februar bestätigte er erstmals die ukrainischen Zahlen und sagte: „Nicht 300.000, nicht 150.000, nicht was auch immer Putin und seine betrügerischen Kreise gelogen haben. Aber dennoch ist jeder dieser Verluste ein großes Opfer für uns.“ Wie belastbar die Zahlen wirklich sind, lässt sich nicht prüfen. (SiSchr)

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