Kim Jong-un und Putin zeigen Atomwaffen – Sorge um Nordkorea-Soldaten in Ukraine
Nordkorea und Russland stärken ihre militärische Allianz, nicht nur in der Ukraine. Putin und im John-UN präsentierten jetzt ihre Atomwaffen.
Moskau/Pjöngjang – Russlands Präsident Wladimir Putin holt sich im Ukraine-Krieg militärische Unterstützung von Nordkorea – das hat der US-Geheimdienst jetzt bestätigt. Es gebe gesicherte Erkenntnisse, dass nordkoreanische Truppen in der Ukraine sind, gab US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am Donnerstag (24. Oktober) bekannt. Der ukrainische Präsident Selenskyj sprach bereits vom „ersten Schritt“ zum nächsten Weltkrieg.
Dass die unberechenbare Macht Nordkorea womöglich in den Ukraine-Krieg einsteigt, beunruhigt. Nato-Generalsekretär Mark Rutte befürchtete bereits eine „Eskalation erheblichen Ausmaßes“.
Russland und Nordkorea prahlen mit Atomwaffen – Sorge wegen Nordkorea-Soldaten an Ukraine-Front
Brisant ist die russisch-nordkoreanische Allianz auch deshalb, weil sowohl Russland als auch Nordkorea über Atomwaffen verfügen. Nach Schätzungen das Friedensforschungsinstitut in Stockholm besitzt Russland rund 4.489 Nuklearsprengköpfe und ist damit das Land mit den meisten Atomwaffen weltweit. Nordkorea besitzt gemäß der Schätzung von 2023 etwa 30 einsatzbereite Atomwaffen.
Und mit diesen Atomwaffen prahlten Wladimir Putin und Nordkoreas Diktator Kim Jong-un jetzt demonstrativ. Kim Jong-un stattete am Dienstag (23. Oktober) den strategischen Raketenbasen seines Lands erstmals einen öffentlichen Besuch ab. Mit schwarzer Lederjacke posierte er vor Abschussanlagen für Interkontinentalraketen, die in der Lage wären, das Festland der USA zu treffen.

Kim Jong-un posiert vor Nuklearwaffen, mit denen Nordkorea USA treffen könnte
Kim Jong-un inspizierte laut einem Bericht der vietnamesischen Zeitung Thanh Nien unter anderem die Hwasiong-1, eine Interkontinentalrakete mit geschätzten 15.000 Kilometern Reichweite. Ein von der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur veröffentlichtes Bild zeige ihm auch vor einer ballistischen Mittelstreckenrakete, die mit fünffacher Schallgeschwindigkeit fliegen kann. Sie könne US-Militärstützpunkte im Westpazifik und die Insel Guam treffen, ein US-amerikanisches Außengebiet in Mikronesien.
Mit dem Besuch an der Atomraketenbasis wollte Kim Jong-un wohl eine drohende Botschaft an die USA und den Westen senden. Er erklärte bei dem Termin an den Raketenbasen, Nordkorea wolle seine Atomstreitkräfte technisch modernisieren, „um dem Feind jederzeit und unter allen Umständen umgehend einen strategischen Gegenschlag versetzen zu können“. So lautet es in einer Mitteilung der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur.
Kim Jong-un wird darin mit folgenden Worten zitiert: „Wie ich in letzter Zeit mehrfach betont habe, stellen die strategischen Nuklearwaffen der USA eine immer größere Bedrohung für die Sicherheitslage der Demokratischen Volksrepublik Korea dar.“ Dies erfordere „dringend“, dass Nordkorea seine militärische Abschreckung verstärke.
Meine news
Putin lässt Atombomber über japanische See fliegen – Japan alarmiert Kampfjets
Nicht nur Kim Jong-un, auch Russlands Machthaber Wladimir Putin ließ die atomaren Muskeln spielen. Laut dem US-Magazin Newsweek ließ er am Dienstag (23. Oktober) vier Atombomber einen zehn Stunden langen Flug über dem Japanischen Meer vor Russlands äußerstem Osten absolvieren. Die Bomber des Typs Tu-95MS können laut dem Bericht sechs bis 14 nukleare Marschflugkörper tragen.
Eskortiert von vier russischen Su-30SM Kampfjets hätten sich die strategischen Nuklearbomber den japanischen Hauptinseln genähert, woraufhin die Luftwaffe Japans ihrerseits ihre Kampfjets alarmiert habe. Die russischen Militärmaschinen hätten daraufhin gewendet. Laut dem russischen Verteidigungsministerium habe der Flug unter Einhaltung internationaler Luftraum-Regeln stattgefunden.
Dass sowohl Russland als auch Nordkorea ihre nukleare Macht demonstrierten, ist wohl ein Teil der Zurschaustellung einer antiwestlichen Front. Putin betonte diese auch beim derzeit stattfindenden Brics-Gipfel in Moskau und sprach von einer neuen „Weltmehrheit“, die die Dominanz der USA brechen solle.
Russland und Nordkorea wollen sich bei Angriff Beistand leisten – neue Allianz zur Verteidigung
Das russische Parlament hat derweil auch mit Nordkorea geschlossenen Vertrag über eine allumfassende strategische Partnerschaft ratifiziert. Die Vereinbarung hebt die militärische Zusammenarbeit beider Länder auf eine neue Ebene. Russland und Nordkorea und Russland leisten sich danach gegenseitig Beistand, sollte eines der Länder angegriffen werden.
„Der Vertrag trägt der aktuellen geopolitischen Lage in vollem Umfang Rechnung“, sagte der Chef des Auswärtigen Ausschusses der Duma, Leonid Sluzki. Putin und Kim Jong-un hatten den Vertrag bereits im Juni in Pjöngjang unterzeichnet. (smu)