Günstig und von Schülern gebaut: Putin-Drohnen stellen die Ukraine vor große Herausforderung
Russland lässt im Ukraine-Krieg augenscheinlich günstig konstruierte Drohnen auf gegnerische Stellungen los. Für die Fertigung sollen Kinder zuständig sein.
Kiew – Sie bestehen aus zwei verhältnismäßig großen Flügeln, verfügen über einen kleinen Propeller und werden ansonsten nur durch Stangen zusammengehalten. Im Grunde sehen sie wie eine eilig zusammengezimmerte Konstruktion aus. Doch die Flugobjekte machen den Einheiten Kiews im Ukraine-Krieg das Leben schwer.
Dabei sollen die Drohnen sogar aus Kinderhand gefertigt worden sein. So jedenfalls berichtet es „Sova“, ein Soldat der „Artan“-Spezialeinheit der ukrainischen Geheimdienste. Er versteckt sein Gesicht hinter einer Brille und einem Tuch, während er das Flugobjekt in einem Video vorstellt. Den Clip verbreitet die Einheit auf ihren Social-Media-Kanälen.
Drohnen im Ukraine-Krieg: Putin lässt Flugobjekte mit TNT beladen und lautlos zum Ziel fliegen
„Sie sind natürlich aus Schlamm und Stöcken gebaut, aber trotzdem müssen wir wissen, womit wir es zu tun haben“, lässt der mit verstellter Stimme sprechende Soldat wissen. Er selbst habe mehrere der Drohnen mit einem Sturmgewehr abgeschossen. Aber die russischen Einheiten scheinen die ukrainischen Stellungen mit ihnen regelrecht zu terrorisieren.
Sie bestehen demnach aus Sperrholz und sind mit 150 bis 200 Gramm TNT sowie etwa zwei Dutzend Pellets beladen, die beim Aufprall Granatsplitter verteilen. Offenbar sind die Drohnen nicht dafür gedacht, große Zerstörungen anzurichten, doch sie stellen die Ukrainer vor große Herausforderungen. „Der Trick besteht darin, dass sie 700 Meter vor dem Ziel den Motor abstellen und der Vogel lautlos weiterfliegt“, erklärt „Sova“.
Putin und die Drohnen: Werden laut Ukraine „von Kindern und Gymnasiasten hergestellt“
Den Preis gibt er inklusive Batterien mit 300 US-Dollar an – also knapp 280 Euro. Ihr Einsatz scheint sich für die Truppen von Kreml-Chef Wladimir Putin besonders auszuzahlen, wenn die Ukrainer schon öffentlich zugeben, wie sehr ihnen diese Modelle zusetzen. Das Beispiel belegt jedenfalls, dass effektive Waffensysteme nicht kostspielig sein müssen.
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„Wir haben nachgeforscht und herausgefunden, dass sie von Kindern, Gymnasiasten und Berufsschülern gebaut werden“, verrät der ukrainische Soldat: „Sie werden massenhaft hergestellt und massenhaft auf den Markt gebracht.“ Und dann auf ukrainische Stellungen losgelassen. Welche Schäden die Drohnen bereits unter Kiews Truppen angerichtet haben, bleibt dann aber doch ein Geheimnis.

Ukraine-Krieg und Drohnen: Moskau und Kiew nutzen die unbemannten Objekte
Drohnen spielen im Ukraine-Krieg auf beiden Seiten eine große Rolle. Russland baut unter anderem auf die Shahed-Drohnen iranischer Bauart, aber auch auf die Lancet-Variante. Kiew nutzt etwa bei Angriffen auf die Schwarzmeer-Flotte Moskaus unbemannte Schwimmobjekte, die den Schiffen schon so manchen Schlag versetzt haben. Aber auch US-Modelle kommen zum Einsatz, um die Invasoren im eigenen Land zurückzuschlagen.
Eine geheime ukrainische Drohnen-Einheit soll sogar tief in Russland Angriffe ausführen. Mit einer Drohnen-Variante nimmt die Ukraine sogar die Shahed-Drohnen selbst ins Visier.
Zuletzt hieß es, Putin lasse mit Drohnen sogar Jagd auf ukrainische Zivilisten machen. Für Schlagzeilen sorgten auch Vorfälle an der Nato-Grenze, in deren Folge F-16-Kampfjets aufstiegen. (mg)