Kämpft auf der Seite der Ukraine: Russische Freiwilligeneinheit ruft Putins Soldaten zum Überlaufen auf

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Eine russische Einheit kämpft auf Seiten der Ukraine und ruft mehr Soldaten dazu auf, die Seiten zu wechseln. Es drohen ihnen harte Strafen.

Kiew – Aktuell gibt es viele positive Nachrichten für Kiew im Ukraine-Krieg: Die angegriffene Nation operiert in seiner ersten Bodenoffensive auf Boden des russischen Aggressors in der Region Kursk. Außerdem kommen erstmals westliche F-16-Kampfjets zum Einsatz, weswegen einige Schläge gegen russische Radar- und Flugabwehrstationen besonders gefeiert werden.

Auch unter den Soldaten könnte es Zuwachs für die Ukraine geben: Freiwillige der Legion der Freiheit Russlands, die bereits auf der Seite der Ukraine kämpfen, rufen mehr russischen Soldaten auf, sich zu ergeben, mit der Möglichkeit, der ukrainischen Armee beizutreten. Die Legion der Freiheit Russlands besteht aus russischen Staatsbürgern und reklamierte in der Vergangenheit bewaffnete Überfälle auf russische Grenzregionen für sich.

Wechsel auf Seite der Ukraine ist „gesunde Alternative zum sinnlosen Tod“

So heißt es von der Legion der Freiheit Russlands in Richtung der russischen Soldaten auf Telegram: „Ihre politischen Berater, die hinter der Frontlinie ausharren, empfehlen Ihnen dringend, sich nicht zu ergeben, sondern sich lieber mit Ihrer eigenen Granate in die Luft zu sprengen.“

Anstatt zu sterben oder „für eine neue Medaille oder ein weiteres Herrenhaus für [Valery] Gerasimov [Generalstabschef der russischen Streitkräfte und erster stellvertretender Verteidigungsminister – Anm. d. Red.] zu leben“ würden sich „hunderte russische Soldaten“ dafür entscheiden, den „verbrecherischen Befehl“ zu ignoriereren, und die Seiten zu wechseln. Dies sei „eine gesunde Alternative zum sinnlosen Tod.“

Russisches Freiwilligenkorps ruft mehr Soldaten zum Kampf gegen den Kreml auf

Die Legion ruft deshalb mehr russische Soldaten zu diesem Schritt auf: „Wir rufen alle Mitglieder der russischen Streitkräfte auf, sich freiwillig den Streitkräften der Ukraine zu ergeben, wie es Ihre Kollegen getan haben.“ Man könne der Legion beitreten, wenn man den Wunsch habe, weiter für eine „richtige Zukunft für Russland“ zu kämpfen. Die Legion wolle mit allen sprechen, die bereit wären, ihre Waffen gegen den Kreml zu richten.

Sie kämpfen gegen, nicht für ihn: Wladimir Putin und die „Legion der Freiheit Russlands“. © Montage: Ippen.Media, Fotos: IMAGO/Gavriil Grigorov/Vyacheslav Madiyevskyy

Potenzielle Überläufer werden in Russland hart bestraft. Ein russisches Militärgericht hat einen Mann wegen Hochverrats zu 14 Jahren Haft verurteilt, weil diese der pro-ukrainischen Legion Freiheit Russlands beigetreten sein und einen Anschlag geplant haben soll. Das Gericht in der sibirischen Region Krasnojarsk verurteilte Artem Sanscharajew im Juli 2024, weil er ein „überzeugter ideologischer Gegner“ Russlands und „unzufrieden mit dem derzeitigen politischen Regime“ sei.

Harte Strafen für potenzielle Überläufer in Russland

Die Staatsanwaltschaft wirft Sanscharajew vor, Materialien für Molotowcocktails gekauft zu haben, „um Russlands wirtschaftliche Sicherheit und Verteidigungsfähigkeit zu untergraben“. Sicherheitskräfte hätten einen Anschlag auf einen elektrischen Schaltkasten vereitelt, hieß es weiter.

In der südlichen Region Rostow verurteile im Juli ein Militärgericht einen 23-Jährigen zu elf Jahren Gefängnis, der sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft der Legion anschließen wollte. (cgsc mit afp)

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