Neue Mobilisierung in Russland: Putin zieht 150.000 neue Soldate ein – wie schnell kämpfen sie in der Ukraine?

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Neue Mobilisierung in Russland: Putin zieht 150.000 neue Soldaten ein – wie schnell kämpfen sie in der Ukraine?

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Russland erleidet beim Krieg in der Ukraine erhebliche Verluste. Putin reagiert. Doch wo wird das neue Personal eingesetzt?

Moskau – Mehr Soldaten für den Ukraine-Krieg: Russland zieht von diesem Montag (1. April 2024) an rund 150 000 Wehrpflichtige zum Grundwehrdienst ein. Präsident Wladimir Putin veröffentlichte einen entsprechenden Erlass am Sonntag in Moskau.

Zwar würden die Soldaten regulär zum zwölfmonatigen Grundwehrdienst einberufen, aber nicht im Kriegsgebiet in der Ukraine eingesetzt. Dies hatte das russische Verteidigungsministerium vorher mitgeteilt. Wehrpflichtige können also per Gesetz nicht zum Kampf außerhalb Russlands eingesetzt werden. Allerdings handelt es sich bei den umkämpften Gebieten in der Ukraine nach Lesart Putins um russische Gebiete.

Hat in der Ukraine sehr viele Soldaten geopfert: Kreml-Autokrat Wladimir Putin (re.) vor russischen Hubschrauber-Piloten.
Putin zieht traditionell im Frühjahr 150.000 Wehrdienstpflichtige ein. © IMAGO/Sergei Karpukhin

Grundwehrdienstrekruten in Russland entlassen – sie können in der Ukraine kämpfen

Gemäß des Dekrets sollen bis zum 15. Juli 150 000 Soldaten im Alter zwischen 18 und 30 Jahren eingezogen werden. Zweimal im Jahr gibt es in Russland diese regulären Einberufungswellen. Vergangenes Jahr wurde das Höchstalter für die Einberufung von 27 auf 30 Jahre erhöht.

Auch die Entlassung der Rekruten, die den Grundwehrdienst absolviert haben, ist in dem Dokument festgehalten, das auch das Verteidigungsministerium veröffentlichte. Die ausgebildeten Soldaten können sich zum Kriegsdienst in der Ukraine verpflichten. Laut Beobachtern ist der Druck innerhalb der Truppe groß ist, einen solchen Vertrag zu unterzeichnen. 

Russland verliert in der Ukraine Zehntausende Soldaten und braucht dringend neue

Moskau hat seit Beginn der Invasion in der Ukraine am 24. Februar 2022 nach Einschätzung unabhängiger Medien bereits Zehntausende Soldaten verloren und braucht dringend neues Personal. Spekuliert wird seit Tagen außerdem darüber, ob eine weitere Mobilmachung von Reservisten angesichts der Verluste für den Krieg in der Ukraine geplant sein könnte.

Bei einer Teilmobilmachung im Herbst 2022 wurden 300 000 Reservisten eingezogen. Die Mobilmachung hatte in der Gesellschaft im Herbst vorigen Jahres zu massiven Protesten geführt, zu Hunderttausenden flüchteten Reservisten zudem ins Ausland aus Angst, eingezogen zu werden. (cgsc mit dpa und rtr)

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