Freiwillige aus 50 Ländern kämpfen in der Ukraine –„Internationale Legion“ wirbt für Kampf gegen Russland

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Im Krieg gegen Russland kämpfen nicht nur ukrainische Soldaten. Ein Bataillon von Freiwilligen soll aus Soldaten von mehr als 50 Ländern bestehen – und wirbt weiter an.

Kiew – Mehr als zwei Jahre ist es mittlerweile her, dass Russland seinen Krieg gegen die Ukraine begonnen hat. Ein Krieg, bei dem ausländische Soldatinnen und Soldaten, sowie private Söldnergruppen eine zentrale Rolle spielen. Prominentestes Beispiel dürfte die russische Söldnergruppe Wagner sein, die im Ukraine-Krieg vor allem durch ihre extreme Brutalität auf sich aufmerksam machte.

Doch nicht nur Russland setzt auf Militärs, die nicht zur offiziellen Armee zählen. Auch für die Ukraine kämpfen Soldatinnen und Soldaten aus vielen verschiedenen Ländern – und sie haben sogar eine eigene Einheit. In der „internationalen Legion“ des ukrainischen Geheimdienstes sollen sich Freiwillige aus mehr als 50 Ländern zusammenfinden, um die Ukraine im Kampf gegen russische Besatzungstruppen zu unterstützen.

„Internationale Legion“ kämpft für die Ukraine gegen Russland – und wirbt um Freiwillige

„Heute, am 7. März, jährt sich die Gründung der internationalen Legion des Verteidigungsgeheimdienstes der Ukraine“, zitiert Defence Express eine Erklärung der Legion. Die Soldatinnen und Soldaten seien aktiv an Einsätzen in den Regionen Charkiw, Mykolajiw, Cherson, Saporischschja und Donezk, beteiligt gewesen und führten ihren Kampf gegen Wladimir Putins Truppen auch weiterhin fort. Auf ihrer Website wirbt der Trupp aus Freiwilligen aktiv für die Beteiligung am Krieg. Als einzige Bedingungen werden ein Mindestalter von 18 Jahren, keine kriminelle Vergangenheit oder chronische Krankheiten, eine gute physische Fitness und die Möglichkeit, legal in die Ukraine einreisen zu können, genannt.

US-Freiwillige kämpfen an der Seite der Ukraine an der Front.
US-Freiwillige kämpfen an der Seite der Ukraine an der Front. © Twitter.com/Screenshot

Eine genaue Zahl, wie viele Freiwillige der internationalen Legion angehören, sei bislang nicht bekannt, berichtete der Deutschlandfunk. Medienberichten zufolge hätten sich bis zum Mai letzten Jahres etwa 20.000 Menschen für den freiwilligen Kriegseinsatz beworben. Wie die Legion selbst mitteilte, seien in der Gruppe Menschen aus den USA, Großbritannien, Australien, Dänemark und verschiedenen Ländern Europas, Asiens und Südamerikas vertreten.

„Konnte einfach nicht sitzen bleiben“ – Wieso kämpft man freiwillig im Ukraine-Krieg?

„Von Anfang an habe ich gefühlt, dass das nicht nur ein Angriff auf die Ukraine ist, sondern auf ganz Europa“, erzählte eine namentlich nicht genannte junge Frau im Interview mit dem Deutschlandfunk. Für das ukrainische Militär betreibe sie einen Social-Media-Account und helfe bei der Versorgung der Frontsoldaten. Sie selbst stamme aus Ungarn. „Ich habe mir das zu Hause im Fernsehen angesehen. Und ich konnte einfach nicht sitzen bleiben und nichts tun“, sagte sie.

Freiwillige kommen aber nicht nur aus dem Ausland. Im Interview mit Ippen.Media erzählte der Ukrainer Dimitri Cooper von seiner Entscheidung, bei der Verteidigung Kiews zu helfen. „Irgendwann erreichten uns sogar Berichte über Panzer in Obolon, einem nördlichen Teil von Kiew“, so Cooper. „Das war der Punkt, als wir uns entschieden, nach Kiew zu gehen.“ In seinem Bataillon seien keine internationalen Soldatinnen und Soldaten vertreten. „Wir als Bataillone würden uns freuen, Internationalist:innen aufzunehmen“, sagte er im Interview. Doch die ukrainische Regierung habe die Rekrutierung ausländischer Freiwilliger mit hohen bürokratischen Hürden erschwert. (nhi)

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