Nordkoreaner im Ukraine-Krieg: Südkorea bestätigt herbe Verluste
Nordkoreas Soldaten kämpfen im Ukraine-Krieg aufseiten Russlands. Nun gibt es Hinweise auf mögliche Todesfälle – obwohl sie offiziell nicht kämpfen.
Kiew – Südkorea hat erstmals öffentlich bestätigt, dass nordkoreanische Truppen, die im Ukraine-Krieg auf der Seite Russlands kämpfen, getötet worden sein könnten. Insgesamt sollen etwa 10.000 Soldaten aus Nordkorea in der russischen Grenzregion Kursk stationiert sein.
„Es gibt konkrete Hinweise darauf, dass es unter den nordkoreanischen Soldaten Opfer gegeben hat“, zitierte die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Montag (25. November) den nationalen Geheimdienst des Landes. Der Spionageagentur zufolge wird die Situation derzeit genau untersucht.
Nordkoreanische Truppen im Ukraine-Krieg: Südkorea bestätigt mögliche Opfer für Putins Russland
Südkorea, die Ukraine und die Vereinigten Staaten unterstreichen immer wieder, dass der nordkoreanische Staatschef Kim Jong-un Tausende von Truppen entsandt hat, um die russischen Streitkräfte in Kursk zu verstärken. Das Pentagon gab Anfang des Monats bekannt, dass wahrscheinlich über 10.000 nordkoreanische Soldaten im russischen Kursk stationiert sind, wo die ukrainischen Streitkräfte seit Beginn einer Gegenoffensive im August Gebiete halten.

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin äußerte am Samstag (23. November), er erwarte, dass die Nordkoreaner „bald in Kämpfe verwickelt werden“. Derzeit würden sie „in die russischen Formationen integriert“. Weder der Kreml noch Pjöngjang haben ausdrücklich bestätigt, dass sich nordkoreanische Soldaten vor Ort befinden – auch wenn der nordkoreanische Vize-Außenminister Kim Jong Gyu behauptet hat, ein solcher Schritt sei mit internationalem Recht vereinbar.
Tödliche Zusammenstöße mit nordkoreanischen Soldaten: Ukraine verteidigt sich weiter gegen Russland
Schon Anfang dieses Monats ließ der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj allerdings verlauten, dass es tödliche Zusammenstöße mit nordkoreanischen Soldaten gegeben habe, nannte aber keine Opferzahlen für beide Seiten.
Der Generalstab der Ukraine hat ebenfalls angegeben, dass nordkoreanische Militärangehörige bereits an Kämpfen gegen die ukrainischen Verteidigungskräfte teilgenommen haben. „Es handelt sich hauptsächlich um allgemeine Militäreinheiten. Sie sind als einheimische Bevölkerung des Fernen Ostens getarnt“, so der Chef des Generalstabs der Streitkräfte der Ukraine, Anatolii Barhylevych, laut Euronews. „Sie verfügen auch über die entsprechenden Dokumente und wurden für Operationen im europäischen Sektor ausgebildet“, führte Barhylevych weiter aus.
Spekulationen über hohe Verluste im Ukraine-Krieg: Bis zu 500 nordkoreanische Soldaten für Putin gefallen
Auch ein russischsprachiger Telegram-Kanal namens „Spy Dossier“, der über den Ukraine-Krieg berichtet und behauptet, Verbindungen zu den russischen Geheimdiensten zu haben, äußerte sich zu den Soldaten aus Nordkorea. Den Angaben zufolge gehörten drei von ihnen zu den 33 Soldaten, die am Mittwoch (20. November) durch einen ukrainischen Angriff mit Storm-Shadow-Marschflugkörpern verletzt wurden.
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Andere Quellen gehen von weitaus mehr getöteten Nordkoreanern aus. Russische Kriegsberichterstatter haben laut „Global Defense Corp.“, einer Plattform für Verteidigungsanalysen, berichtet, dass bis zu 500 nordkoreanische Soldaten bei einem ukrainischen Raketenangriff getötet worden seien. Diese Behauptung ist allerdings nach wie vor unbestätigt. (tpn)