Schweden-Kampfjets für die Ukraine: Speziell für Einsatz gegen Russland entwickelt
Im Ukraine-Krieg will Schweden dem von Russland angegriffenen Land Kampfjets liefern. Einem Bericht zufolge könnten es 14 Stück werden.
Kiew/Stockholm – Im Rahmen der sogenannten Kampfjet-Koalition bilden die USA sowie mehrere europäische Staaten ukrainische Piloten aus. Außerdem liefern sie im Ukraine-Krieg US-amerikanische F-16-Kampfjets an Kiew. Seit dem Sommer 2024 steht zudem zur Debatte, der Ukraine zur Verteidigung gegen Russland etwa auch schwedische Kampfjets des Typs Saab JAS 39 Gripen zur Verfügung zu stellen. Wie viele dieser Flugzeuge Schweden liefern könnte, hat das Verteidigungsministerium in Stockholm kürzlich durchblicken lassen.
Im aktuellen Ukraine-Hilfspaket seien Ersatzteile für bis zu 14 schwedische Gripen-Kampfjets enthalten, teilte Schwedens Verteidigungsminister Pål Jonson mit. Die Ersatzteile habe man im September angeschafft, ergänzte Jonson auf der gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem ukrainischen Amtskollegen Rustem Umerov über die Defense Express berichtet. Das Ukraine-Hilfspaket im Wert von umgerechnet rund 415 Millionen US-Dollar hatte die schwedische Regierung ebenfalls im September angekündigt.

Zur Verteidigung gegen Russland könnte Schweden der Ukraine 14 Gripen-Kampfjets liefern
Jonsons Erklärung legt nahe, dass Schweden der Ukraine 14 der Kampfjets liefern könnte. Allerdings sagte der schwedische Verteidigungsminister nicht explizit, dass das auch so geschehen wird. Durch die Beschaffung der Ersatzteile hätten einige Jets vor der Demontage bewahrt werden können und könnten daher für einen zukünftigen Transfer in die Ukraine in Betracht gezogen werden, heißt es in einer Mitteilung des schwedischen Verteidigungsministeriums.
Verteidigungsminister Jonson betonte jedoch erneut, dass der fortlaufende Einsatz der F-16-Kampfjets und die dazugehörige Infrastruktur weiterhin oberste Priorität für die Kampfjet-Koalition hätten. Daher werde eine mögliche Lieferung von schwedischen Saab-JAS-39-Gripen-Kampfjets vorerst aufgeschoben.
Warum Gripen-Kampfjets aus Schweden im Ukraine-Krieg besonders wertvoll wären
Im Juli 2024 hatte sich Schweden grundsätzlich zur Lieferung von Saab-JAS-39-Gripen-Kampfjets an die Ukraine bereit erklärt, sobald das F-16-Programm abgeschlossen ist. Der schwedische Außenminister Tobias Billström hatte damals gesagt, beide Kampfflugzeuge gleichzeitig in die Streitkräfte zu integrieren, sei schwierig. Dem schwedischen Verteidigungsexperten Robert Dalsjö zufolge sind Gripen-Kampfjets robust und zudem einfach zu warten. Das sei in der Ukraine besonders von Vorteil, da man von verstreuten Stützpunkten aus und unter schwierigen Bedingungen operieren muss, sagte Dalsjö der Welt.
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Demnach ist das schwedische Kampfflugzeug außerdem speziell für die Verteidigung des eigenen Luftraums gegen einen möglichen russischen Angriff entwickelt worden. Bis zur möglichen Lieferung von Gripen-Kampfjets will Schweden nicht untätig bleiben: Das Land hat sich schon vor Monaten dazu verpflichtet, der Ukraine zwei Luftaufklärungsflugzeuge zu liefern. Was hierbei der aktuelle Stand ist, dazu sagte Verteidigungsminister Jonson bei seiner Pressekonferenz allerdings nichts.