Musk beleidigt Altkanzlerin Merkel mit vulgärem Sprachspiel

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Elon Musk teilt gegen Angela Merkel aus. Der Anlass: ein Interview der deutschen Altkanzlerin. Zudem bezeichnet Musk Großbritannien als „tyrannischen Polizeistaat“.

Berlin – Tech-Milliardär Elon Musk hat Angela Merkel beleidigt. Der Grund: In einem Spiegel-Interview hatte die deutsche Altkanzlerin über Musk gesagt: „Wenn ein Mensch wie er Eigentümer von 60 Prozent aller Satelliten ist, die im Weltraum kreisen, dann muss uns das zusätzlich zu den politischen Fragen enorm beschäftigen.“

Musk betreibt über sein SpaceX-Unternehmen das Satellitennetzwerk Starlink. Dieses nutzt auch die Ukraine bei der Abwehr Russlands.

Musk äußert vulgäres Sprachspiel über Merkel

Ein englischer Medienbericht zitierte Merkels Aussage - worauf Musk auf seiner Plattform X kommentierte: „Who is this Angela Merkin person?“, fragte er auf Englisch. Zu Deutsch: „Wer ist diese Angela-Merkin-Person?“.

Zwei Selbstdarsteller: Donald Trump und Elon Musk.
Beim US-Wahlkampf: Elon Musk (r.) unterstützte Donald Trump mit rund 200 Millionen Dollar. © AFP

Dass Musk „Merkin“ statt „Merkel“ schreibt, ist ein vulgäres Sprachspiel. Denn: „Merkin“ bezeichnet auf Englisch ein Schamhaartoupet. Merkel schildert in ihren neu veröffentlichten Memoiren auch ihre Begegnungen mit dem wiedergewählten US-Präsidenten Donald Trump. Ihre Warnungen für eine Amtszeit sind alarmierend.

In der Vergangenheit äußerte Musk seine Meinung zunehmend über europäische Politik. Der Trump-Unterstützer bezeichnete unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) als „Narr“, nachdem die Ampel-Regierung gescheitert war und Christian Lindner als Finanzminister entlassen wurde.

„Tyrannischer Polizeistaat“: Musk kommentiert Petition in Großbritannien

Scholz reagierte entspannt auf die Beleidigung: „Die Welt, in der wir leben, ist nicht so, dass Internetkonzerne Staatsorgane sind. Deshalb habe ich das mal gar nicht zur Kenntnis genommen“, erklärte der Sozialdemokrat am Rande eines informellen EU-Gipfels in Budapest.

Musks politische Beurteilungen gehen über die deutschen Staatsgrenzen hinaus. Beispielsweise thematisierte er eine Petition in Großbritannien. Die Initiatoren fordern eine erneute Parlamentswahl im Vereinigten Königreich. Musks Kommentar: Die dortigen Menschen hätten „genug von einem tyrannischen Polizeistaat“.

Britische Regierung reagiert auf Musk

Auf diesen Vorwurf reagierte die britische Regierung gelassen. Auf Nachfrage antwortete ein Regierungssprecher: „Ich werde mich nicht zu den Kommentaren einzelner äußern. Der Premierminister konzentriert sich auf die Themen, die dem britischen Volk am wichtigsten sind.“

Die Briten hatten erst Anfang Juli eine neue Regierung gewählt. Damals siegte die sozialdemokratische Labour-Partei. (Jan Wendt)

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