Verluste für Russland: Mehr als 6000 Elitesoldaten im Ukraine-Krieg gefallen

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Ein russischer Soldat bei einer Militärübung in der Region Donezk (Symbolbild) © IMAGO / ITAR-TASS

Der Ukraine-Krieg zieht sich weiter, mit hohen Verlusten auf beiden Seiten. Laut einem Bericht hat Russland dabei besonders viele Elitesoldaten verloren.

Kiew/Moskau – Ein Bericht des russischen BBC-Dienstes offenbart hohe Verluste unter den russischen Elitetruppen im Krieg gegen die Ukraine. Seit Beginn der Invasion vor fast drei Jahren starben laut Angaben mindestens 6083 Soldaten aus hoch spezialisierten Einheiten, deren Ausbildung Jahre und hohe Kosten erfordert.

Betroffen sind demnach besonders die Luftlandetruppen (3162 Tote), Marinesoldaten (1247), Spezialeinheiten des Militärgeheimdienstes GRU (577), Militärpiloten (267) sowie Angehörige der Geheimdienste FSB und FSO (114). Diese Verluste treffen Russlands militärische Schlagkraft empfindlich, da Elitekämpfer oft Schlüsselrollen an der Front übernehmen.

Verluste im Ukraine-Krieg: Russland könnte bis zu 196.000 Soldaten verloren haben

Laut dem Bericht sind inzwischen insgesamt 88.055 getötete russische Soldaten auf der Grundlage von Open-Source-Daten identifiziert worden. Fachleute gehen jedoch davon aus, dass diese Zahl nur einen Bruchteil der tatsächlichen Verluste abbildet – schätzungsweise 45 bis 65 Prozent. Auf Basis dieser Daten könnte die tatsächliche Zahl der russischen Gefallenen zwischen 135.000 und 196.000 liegen, so der BBC-Bericht. Die Zahlen zu den Verlusten im Ukraine-Krieg sind von beiden Seiten ein militärisches Geheimnis und lassen sich nicht unabhängig überprüfen. 

Zu Beginn der Invasion erlitten Spezialeinheiten, darunter auch GRU-Truppen, nach Angaben die schwersten Verluste und wurden zur Reorganisation ins Hinterland zurückgezogen. An ihrer Stelle setzte Russland mobilisierte Soldaten und freigelassene Gefangene ein. Dennoch bleiben Eliteeinheiten wie Luftlande- und Marinesoldaten im Einsatz, oft in besonders kritischen Frontabschnitten.

Hohe Verluste im Ukraine-Krieg: Russlands Eliteeinheiten könnten langfristig geschwächt werden

Die Ausbildung dieser Spezialkräfte ist langwierig und teuer. Allein die Schulung eines GRU-Offiziers dauert mehrere Jahre und kostet Hunderttausende Rubel. Angesichts der hohen Verluste und der langwierigen Rekrutierung und Ausbildung drohen Russlands Eliteeinheiten langfristig geschwächt zu werden.

Selenskyj betont Bedeutung der Offensive bei Kursk: Russland verliert 38.000 Soldaten

Fünf Monate nach Beginn der ukrainischen Offensive auf russisches Staatsgebiet bei Kursk unterstreicht Präsident Wolodymyr Selenskyj die Bedeutung dieser Operation. „Wir halten eine Pufferzone auf russischem Territorium aufrecht und zerstören dort aktiv das russische Militärpotential“, sagte Selenskyj bereits in seiner abendlichen Videoansprache. Russland habe im Verlauf dieser Aktion und bei seiner Gegenoffensive 38.000 Soldaten verloren, 15.000 von ihnen seien getötet worden. Eine unabhängige Überprüfung dieser Zahl war nicht möglich, da beide Kriegsparteien nicht über eigene Verluste berichten.

Ein wichtiger Effekt der Operation bei Kursk sei, dass Russland seine stärksten Einheiten und auch Soldaten aus Nordkorea dorthin verlegt habe. „Es ist wichtig, dass der Besatzer jetzt nicht all diese Kräfte in unsere anderen Gebiete schicken kann, insbesondere in die Region Donezk, insbesondere gegen Sumy, insbesondere nach Charkiw oder Saporischschja“, sagte Selenskyj. (jal)

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