Schwere Verluste für Russland: Opferzahlen im Ukraine-Krieg schießen in die Höhe
Russland muss im Ukraine-Krieg hohe Verluste verkraften. Die Zahlen sind exorbitant hoch. Kiew meldet jeden Tag neue Daten zu Soldaten und Ausrüstung.
Moskau – Russland hat im Ukraine-Krieg mit enorm hohen Verlusten zu kämpfen. Zwar lassen sich Opferzahlen in solchen Konflikten in der Regel nicht unabhängig verifizieren, dennoch sind verlässliche Daten vorhanden. So haben der russischsprachige Dienst der britischen Rundfunkanstalt BBC und das unabhängige russische Nachrichtenportal Mediazona gemeinsam ermittelt, dass im Ukraine-Krieg bisher 88.726 russische Soldaten gefallen sind.
Diesen Daten liegen verifizierte, öffentlich verfügbare Quellen zu Grunde. Darunter fallen Social-Media-Posts von Familienmitgliedern, lokale Nachrichtenberichte und offizielle Ankündigungen regionaler Behörden. Da nicht jeder Militärtod öffentlich bekannt wird, dürften die russischen Verluste im Ukraine-Krieg noch deutlich höher sein.
Zum Vergleich: Im zehn Jahre währenden Afghanistan-Krieg von 1979 bis 1989 beliefen sich die Verluste der damaligen Sowjetunion nach offiziellen Angaben auf 14.523 Tote.
Die Verluste von Russland im Ukraine-Krieg in Zahlen
Die Zahlen zu den Verlusten im Ukraine-Krieg sind ein militärisches Geheimnis. Die Politik in Russland hält die Daten zu den eigenen Opfern unter Verschluss. Nur im September 2022 war das anders: Der damalige Verteidigungsminister Sergei Schoigu bezifferte die Zahl der bis dahin im Ukraine-Krieg gefallenen russischen Soldaten zu jenem Zeitpunkt mit 5937.
Dafür veröffentlicht der ukrainische Generalstab jeden Tag neue Zahlen zu Russlands Verlusten. Demnach sollen allein in den vergangenen 24 Stunden etwa 1690 russische Soldaten bei Kampfhandlungen getötet oder schwer verletzt worden sein. Die Gesamtzahl der Opfer steigt demnach auf knapp 820.430 tote und verwundete Soldaten. Auch diese Daten lassen sich unabhängig nicht überprüfen.
Datum | Verluste am Tag | Verluste insgesamt |
---|---|---|
20. Januar (Mo) | 1690 | 820.430 |
19. Januar (So) | 1580 | 818.740 |
18. Januar (Sa) | 1340 | 817.160 |
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Russland muss auch bei der Ausrüstung schwere Verluste im Ukraine-Krieg hinnehmen
Neben den Verlusten unter den Soldaten werden auch zerstörte Panzer, Drohnen und andere Waffensysteme dokumentiert. Die Zahlen in der folgenden Liste werden ebenfalls von der ukrainischen Militärführung mitgeteilt (Stand 20. Januar). Diese Zahlen können ebenfalls nicht überprüft werden.
- Panzer: 9821 (+10 zum Vortag)
- Gepanzerte Fahrzeuge: 20.454 (+52)
- Artilleriesysteme: 22.074 (+19)
- Mehrfach-Raketenwerfer: 1262
- Luftabwehrsysteme: 1049 (+3)
- Flugzeuge: 369
- Hubschrauber: 331
- Drohnen: 22.768 (+153)
- Marschflugkörper: 3051 (+2)
- Kriegsschiffe und Boote: 28
- U-Boote: 1
- Fahrzeuge und Tanklaster: 34.488 (+87)
- Spezialausrüstung: 3706 (+6)
Krieg in der Ukraine
Über alle Entwicklungen aus dem Ukraine-Krieg und die Lage an der Front informieren wir aktuell in unserem News-Ticker zum Ukraine-Krieg.
Russlands Verluste im Ukraine-Krieg steigen von Tag zu Tag
Trotz der hohen Verluste konnte die Armee des russischen Machthabers Wladimir Putin die Ukraine an den verschiedenen Frontabschnitten zuletzt immer mehr unter Druck setzen. Die größten Probleme haben Kiews Einheiten derzeit im Osten des Landes im Gebiet Donezk. Im Norden ist derweil die Lage rund um die Stadt Kupjansk prekär.
Auch im westrussischen Gebiet Kursk, wo die Truppen der Ukraine im Sommer bei einer überraschenden Gegenoffensive etwa 1.000 Quadratkilometer einnehmen konnten, rücken die russischen Einheiten ungeachtet eigener Verluste weiter vor. Unterstützt werden sie dabei von Truppen aus Nordkorea. Es ist absehbar, dass sich die ukrainischen Einheiten hier in den nächsten Monaten werden zurückziehen müssen. (cs)