Über 100 Panzer: Russischer Materialverlust im Ukraine-Krieg zuletzt enorm
Russland nimmt im Ukraine-Krieg hohe Verluste in Kauf. Im Oktober wurden so viele zerstörte Fahrzeuge gezählt, wie seit zwei Jahren nicht.
Moskau/Kiew – Die russische Armee hat im vergangenen Oktober im Ukraine-Krieg arge Verluste hinnehmen müssen. Das berichtet das US-Onlineportal Newsweek. Demnach waren die russischen Materialverluste im Oktober so hoch, wie seit zwei Jahren nicht mehr. Dem gegenüber stehen russische Gebietsgewinne an der Frontlinie in der Ukraine.
Laut Newsweek wurden im Oktober 695 Materialeinheiten von Russland zerstört, beschädigt, aufgegeben oder erobert. Newsweek beruft sich dabei auf das Portal Oryx, welches die Verluste anhand von Bild- und Videomaterial ermittelt. Oryx weist darauf hin, dass die tatsächliche Zahl wahrscheinlich höher ist.
Über 100 Panzer zerstört: Russland nimmt hohen Materialverlust im Ukraine-Krieg in Kauf
Das russische Medienunternehmen Agentstvo hat die Daten des vergangenen Monats ausgewertet. Demnach waren unter den verlorenen Einheiten 253 Infanteriefahrzeuge, 103 Panzer und 41 gepanzerte Mannschaftswagen. Newsweek weist darauf hin, dass sich die Angaben der Auswertung bisher nicht prüfen ließen.
Das letzte Mal waren die russischen Materialverluste im Oktober 2022 höher. Damals resultierten sie aus einer ukrainischen Konteroffensive. Diese hatte Russland damals zum Rückzug aus Cherson und Charkiw gezwungen und für Optimismus in der Ukraine gesorgt. Laut Newsweek betrugen die Verluste damals 1.179 Einheiten und waren noch mal deutlich höher, als jene im Oktober 2024.

Opferzahlen im Ukraine-Krieg auf russischer Seite hoch – dennoch Geländegewinne
Auch die Opferzahlen auf russischer Seite sollen zuletzt hoch gewesen sein. Dem ukrainischen Generalstab zufolge liegen die russischen Verluste jeden Tag bei über 1.000 Soldaten. Insgesamt sollen bereits über 700.000 russische Soldaten getötet worden sein. Unabhängig prüfen lassen sich die Angaben nicht.
Trotz der hohen Verluste gelingen Russland aktuell Gebietsgewinne. Insbesondere im Gebiet Donezk verzeichnete die russische Armee zuletzt Eroberungen, wie aus dem Analyseprojekt DeepStateMap hervorgeht.
Wie das Institute for the Study of War (ISW) meldet, verschob sich die Frontlinie im Oblast Kursk in Westrussland zuletzt nicht. Auf Basis ukrainischer Quellen soll es dort bereits zu einem Angriff auf nordkoreanische Soldaten, die dort stationiert sind, gekommen sein. (lab)