Russland will Nato-Ausbilder für F-16-Kampfjets getötet haben – Ministerium reagiert
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VonSimon Schröderschließen
Russland will im Ukraine-Krieg ein Ausbildungslager für F-16-Piloten getroffen haben. Dabei kursieren auch Gerüchte um einen getöteten Nato-Ausbilder.
Kiew – In den Medien kursiert ein Bericht, dass ein dänischer F-16-Instrukteur von Russland im Ukraine-Krieg getötet worden sein soll. Das dänische Verteidigungsministerium klärt nun auf, dass es sich dabei um eine Falschmeldung handelt.
Am 18. Januar vermeldete die russische Nachrichtenagentur Tass einen vermeintlichen Erfolg für Russland: Ein ukrainisches F-16-Ausbildungslager in der Stadt Krywyj Rih war von einer russischen Iskander-M Rakete zerstört worden. Unter den mutmaßlichen Opfern soll auch ein dänischer F-16-Pilot und Ausbilder gewesen sei.
Russland-Propaganda entlarvt: Kein dänischer Pilot starb bisher im Ukraine-Krieg
Das dänische Verteidigungsministerium entlarvt die Meldung am Tag darauf als russische Propaganda. Kein Däne soll bei einem Angriff in der Ukraine umgekommen sein, schreibt das Ministerium auf der Plattform X. „Die Information ist falsch“, sagt Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen: „Es sind keine dänischen Soldaten in der Ukraine getötet worden. Es ist eine falsche Geschichte, die in russischen Medien verbreitet wird – wahrscheinlich, um Dänemark zu diskreditieren. Ich nehme das sehr ernst.“
Demnach gab es am 18. Januar nicht einmal einen Angriff auf Krywyj Rih. Einen Tag zuvor am 17. Januar traf Russland in einem Luftangriff zwei mehrstöckige zivile Gebäude der Stadt, wie die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform berichtet. Unter den Toten waren allerdings nur zivile Opfer. Von einem Treffer auf militärische Infrastruktur war dabei keine Rede.
F-16-Kampfjets für Kiew im Ukraine-Krieg – Schulung der Piloten nicht in der Ukraine
Bisher haben fünf Länder, darunter auch Dänemark, F-16-Kampfjets an die Ukraine geliefert. Zwar werden die ukrainischen Piloten von westlichen Instrukteuren an der neuen Maschine geschult, doch findet die Ausbildung der Piloten nicht in der Ukraine statt. Das Ausbildungszentrum ist dabei im Nato-Land Rumänien in Fetești. Auch die Briten sind an der Ausbildung der Piloten beteiligt. In Großbritannien sollen bisher 200 Ukrainer an der F-16 geschult worden sein, wie die Royal Air Force erklärte.
Der Propagandaversuch Russlands könnte wohl weiter den Eindruck erwecken, die Nato sei mittlerweile direkt in den Ukraine-Krieg involviert, um den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Wladimir Putins weiter zu rechtfertigen. (sischr)
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