Machtlos gegen Putins Raketen: Ukraine verzeichnet hohe Verluste – jetzt sollen Israels Patriots helfen

  1. Startseite
  2. Politik

KommentareDrucken

Putin greift im Ukraine-Krieg immer wieder die Energieversorgung an. Eine Partnerschaft zwischen Kiew und Israel gibt Anlass zur Hoffnung. Neue Patriots müssen her.

Kiew/Tel Aviv – Im Krieg gegen Russland hat die Ukraine vor allem ein großes Problem: Die Luftangriffe des russischen Autokraten Wladimir Putin treffen immer wieder die kritische Infrastruktur des Landes, wie Kraftwerke und das Stromnetz. Mindestens sieben Regionen sind von den Angriffen betroffen, mit Stromausfällen in insgesamt neun Regionen des Landes, wie Ukrenergo, nationaler Stromversorger der Ukraine, Anfang Mai mitteilte.

Seitdem haben die Angriffe auf die ukrainische Energieversorgung nicht nachgelassen. Um Abhilfe zu schaffen, ist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Gesprächen mit Israel und den USA, um weitere Patriotsysteme von der Regierung Tel Avivs abkaufen zu können, wie die Financial Times berichtet. Konkret soll es wohl um acht MIM-104 Patriotsysteme gehen, die die ukrainische Luftverteidigung verstärken würden.

Israel mit Waffenlieferung an die Ukraine: Ein Novum für beide Parteien

Das Waffensystem soll wohl zunächst in die USA geliefert werden, die das System wiederum an die Ukraine schicken würde, wie es weiter heißt. Ein großer Schritt für Tel Aviv. Israel ist zwar bereits Unterstützer der Ukraine auf diplomatischem Weg und sendet humanitäre Hilfe in die Region, doch Waffenlieferungen blieben bisher aus. Noch ist der Deal aber nicht beschlossen.

Eine Abschussbasis für Patriot-Raketen der israelischen Raketenabwehr, der es gelungen ist, mindestens eine der Raketen aus dem Gaza-Streifen abzufangen (Archivbild).
Eine Abschussbasis für Patriot-Raketen der israelischen Raketenabwehr. Die Ukraine soll nun Unterstützung von dem Land in Nah Ost bekommen. (Archivbild). © afp

Für Israel wäre der Zeitpunkt jedenfalls günstig. Russland verstärkt seit geraumer Zeit die Zusammenarbeit mit dem iranischen Regime in Teheran, wie etwa bei der Herstellung der Shahed-Kamikazedrohne. Der Iran hingegen unterstützt sowohl die Hamas als auch die Hisbollah im Libanon. Und die Spannungen zwischen der libanesischen Miliz und Israel sind seit den letzten Wochen auf einem neuen Höhepunkt angelangt.

Für die Kiew kommt die Hilfe jedenfalls nicht zu früh. Am Samstag (22. Juni) griff Russland erneut in einem „massivem Angriff“ die Energieinfrastruktur der Ukraine an, wie das ukrainische Energieministerium mitteilte. So bliebe die Situation im Energiesektor schwierig, wie in dem Statement die Lage beurteilt wird. Zwölf von insgesamt 16 Raketen konnte die ukrainische Luftverteidigung abschießen – doch die verbleibenden vier Raketen reichten aus, um erneut massiven Schaden anzurichten, wie Politico berichtet.

Energieversorgung der Ukraine im Visier Putins – Selenskyj bittet seine Partner um Eile

Seit den Großangriffen im März auf die Energieversorgung des Landes habe Moskau ungefähr die Hälfte der ukrainischen Energieproduktion lahmgelegt. Um die letzten vier Raketen das nächste Mal abwehren zu können, braucht die Ukraine mehr Patriots.

Erneut wendete sich Selenskyj an die internationale Gemeinschaft und forderte: „Wir brauchen starke Entscheidungen unserer Partner, damit wir die russischen Terroristen und russische Kampfflugzeuge dort vernichten können, wo sie sind“. Weiter dankte der Präsident den bisherigen Waffenlieferungen: „Wir sind dankbar für die genehmigten Pakete, aber wir brauchen sie in vollem Umfang und auf dem Schlachtfeld – ohne Verzögerungen.“ (sischr)

Auch interessant

Kommentare