Satellitenbilder aufgetaucht: Ukraine-Drohnen setzen Putins Öllager in Brand

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Die Ukraine greift gezielt russische Öldepots an, um Moskaus Aggression abzuschwächen. Satellitenbilder zeigen das Ausmaß eines neuen Angriffs.

Rostow – Die Öllager Russlands brennen: Neue Satellitenbilder zeigen, wie Öllager in Rostow am Don in der Nacht vom 17. auf den 18. Juni 2024 nach einem Drohnenangriff der Ukraine in Flammen stehen. Mindestens bis in den folgenden Nachmittag soll das Inferno angedauert haben. Die Bilder stammen von dem Investigativ-Journalist Noch Skhemy (Schemes) von Radio Liberty in der Ukraine. Kiew erhofft sich im russischen Angriffskrieg dadurch, die Kriegsanstrengungen des Kremls zu stören.

Fünf Explosionen an russischem Öldepot

Unabhängig bestätigt werden konnten die Aufnahmen nicht. Die um 14.30 Uhr Kiewer Zeit aufgenommenen Bilder zeigen, dass das Feuer in und um das Öldepot immer noch wütete. Wegen des Rauchs ist die Sicht eingeschränkt und es ist daher schwierig, das Ausmaß des Schadens an der Raffinerie einzuschätzen.

Das getroffene Öldepot gehört zu Azovprodukt. Bis zu 60.000 Tonnen Ölprodukte passieren jeden Monat dieses russische Terminal, und die Tanks, die infolge des ukrainischen Drohnenangriffs in Flammen stehen, können bis zu 30.000 Kubikmeter Ölprodukte auf einmal aufnehmen. Der Gouverneur des Oblasts Rostows, Wassili Golubew, erichtete, dass Tanks mit Ölprodukten infolge eines Drohnenangriffs in Asow Feuer gefangen hätten. Laut russischen Telegram-Kanälen hatten Anwohner fünf Explosionen gehört.

Russische Öllager brennen: Ursache sollen ukrainische Drohnenangriffe sein.
Unbenannt.jpg © Schem (Radio Liberty)

Methanol-Tank in Asow steht in Flammen

Eine Quelle der Ukrainska Pravda beim Sicherheitsdienst der Ukraine (SSU) sagte, SSU-Drohnendie Rostower Öldepots von Azovprodukt und eine Niederlassung von Donnefteprodukt in der Stadt Asow angegriffen, die zusammen 22 Treibstofftanks enthalten. Das russische Katastrophenschutzministerium teilte mit, dass ein großes Feuerwehrteam den Brand bekämpft. Regionale Kanäle der Messaging-App Telegram berichteten, dass ein Tank mit Methanol in Flammen stehe.

Die ukrainische Quelle teilte der Nachrichtenagentur Reuters mit, dass der Angriff vom Sicherheitsdienst der Ukraine (SBU) durchgeführt worden sei. „Nach dem erfolgreichen Einsatz von SBU-Drohnen brachen in den Anlagen starke Brände aus“, sagte die Quelle und fügte hinzu, dass die SBU-Agentur Russlands Ölraffineriekomplex weiterhin angreifen werde, um dessen Kriegsanstrengungen zu behindern. Der Hafen von Asow verfügt über zwei Ölproduktterminals, DonTerminal und Azovproduct, die im Zeitraum von Januar bis Mai 2024 insgesamt etwa 220.000 Tonnen Treibstoff für den Export umgeschlagen haben.

Erst am Freitag griff die Ukraine Russland mit Drohnen an – und trafen ein anderes Öldepot

Erst am Freitag (14. Juni 2024) hatte die Ukraine Russland dem Kreml zufolge mit einem größeren Drohnenangriff überzogen. Alleine über dem Gebiet Rostow seien 70 Geschosse abgewehrt worden, teilte das russische Verteidigungsministerium am Morgen mit. Betroffen waren demnach auch die Regionen Belgorod, Wolgograd, Woronesch, Kursk sowie die von Russland völkerrechtswidrig annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim

Ob Russlands Luftverteidigung tatsächlich all diese Drohnen abschoss, konnte nicht unabhängig überprüft werden. Golubew berichtete von Stromausfällen in mehreren Ortschaften. Tote oder Verletzte gab es demnach ersten Erkenntnissen zufolge nicht. Auch in der Region Woronesch richteten herabfallende Trümmerteile Behördenangaben zufolge kleinere Schäden an einem Öldepot an. Dabei kamen jedoch offenbar keine Menschen zu Schaden. Auch mit ATACMS-Rakten griff Kiew kürzlich ein Öldepot an. Mit 70 Drohnen hatte die Ukraine zudem einen Luftwaffenstützpunkt der Russen angegriffen. (cgsc mit Agenturen)

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