Ukraine attackiert die Hauptschlagadern von Putins Reich – mit verheerenden Folgen für Russland

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Mit Luftangriffen auf Ölzentren hat sich die Ukraine zum Ziel gesetzt, Russlands Energieexporte zu schwächen. Das stellt eine große Gefahr für die russische Wirtschaft dar.

Moskau – Russlands Wirtschaft profitiert überwiegend von Ölexporten. Um diese Hauptschlagader von Kreml-Chef Wladimir Putin zu schwächen, setzt die Ukraine überwiegend auf Luftangriffe mit dem Ziel, Ölzentren in Russland zu treffen. So auch ein Drohnenangriff, der jüngst ereignet hatte. Dieser verursachte einen Großbrand in einer Ölraffinerie von Rosneft in der südrussischen Stadt Tuapse an der Schwarzmeerküste. Die Folgen dürften Putin teuer zu stehlen kommen.

Die ukrainischen Streitkräfte haben ein Luftangriff auf ein Öllager in der russischen Stadt Klinzy gestartet. Die Folge war ein Großfeuer, da die Treibstoffbehälter gebrannt haben. © IMAGO/Russia Emergencies Ministry

Russlands Wirtschaft bald am Boden? Ukraine setzt auf Beschüsse der Ölfabriken

Der Angriff der ukrainischen Luftwache vom Donnerstagmorgen (25. Januar) ist längst kein Einzelfall mehr, wie die russische Zeitung Moscow Times berichtete. Mit Blick auf die vergangene Woche im Ukraine-Krieg war die Attacke in Tuapse bereits die vierte auf die Öl- und Gasinfrastruktur Russlands.

Besonders problematisch sind die Angriffe der ukrainischen Streitkräfte, weil Russland auf seine Ölexporte und die Energieindustrie angewiesen ist. Diese machen rund 30 Prozent des russischen Haushalts aus und sind somit ausschlaggebend für die Finanzierung des Krieges in der Ukraine, wie das US-amerikanische Nachrichtenmagazin Newsweek schrieb. Russlands Energiewirtschaft wurde von westlichen Sanktionen als Reaktion auf den Angriffskrieg gegen die Ukraine bereits geschwächt, dabei gilt sie als Lebensader für Putins Wirtschaft. Im März 2022 hat der US-Präsident Joe Biden ein Verbot von russischen Ölimporten angekündigt. Putin bewertete diesen Schritt als Angriff auf die „Hauptschlagader“ der russischen Wirtschaft.

Verheerender Angriff der Ukraine: „Probleme in russischen Ölraffinerien sind systemisch geworden“

Zum ersten Mal im Verlauf des Ukraine-Krieges nahmen die Ukrainer am 18. Januar mit einem Drohnenangriff auf ein Ölterminal in St. Petersburg Putins Heimatregion Leningrad ins Visier. „Probleme in russischen Ölraffinerien sind systemisch geworden“, sagte Anton Geraschtschenko, ein Berater des ukrainischen Innenministers. Ein weiterer Drohnenangriff der ukrainischen Streitmacht traf drei Tage später ein großes Gasexportterminal in der Nähe von St. Petersburg. Es handelte sich um eine Gaskondensatanlage der Novatek PJSC im Hafen Ust-Luga. Der Luftangriff verursacht einen Großbrand, berichtete die Zeitung Kyiv Post.

Die Nachrichtensendergruppe Bloomberg berief sich auf Branchendaten und gab Auskunft darüber, dass ein erfolgreicher Angriff der ukrainischen Luftwehr auf Russlands zwei große Ölterminals in der Ostsee, den Export stoppen könnte. Mit einem Ausfall der Zentren Ust-Luga und Primorsk muss Russland mit Milliardenverlusten rechnen, da pro Tag etwa 1,5 Millionen Barrel Öl exportiert werden.

Russlands Energieexporte in Gefahr: „Bei Massenangriffen, kann Russland es nicht aufhalten“

Zu einem Großbrand in einem Öldepot in Klinzy in der russischen Region Brjansk kam es bereits nach einem Drohnenangriff am 19. Januar. Ein Beamter sagte, dass die Fabrik ein „wichtiger Transitknotenpunkt für den Transport von Kraft- und Schmierstoffen für den Bedarf der russischen Truppen“ sei. Schon im vergangenen Jahr wurden kleinere Vorfälle auf Energieversorger in Russland gemeldet, doch mit dem Start des neuen Jahres nahmen die Angriffe deutlich an Intensität zu.

„Das wird den russischen Kriegsanstrengungen große Kopfschmerzen bereiten. Die aktuellen Angriffe sind immer noch von geringem Ausmaß und nutzen eine Handvoll Drohnen, diese haben aber bereits erheblichen Schaden angerichtet“, sagte der Open-Source-Geheimdienstsender Tendar. „Wenn die Ukraine mit Massenangriffen auf diese Häfen beginnt, wird die russische Luftverteidigung das Ergebnis nicht aufhalten können, selbst wenn sie 99 Prozent aller Drohnen zerstört.“

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