Ukraine erleidet „einen der heftigsten Luftangriffe“ Russlands: Sogar Polen lässt Kampfjets aufsteigen

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Die Folgen eines russischen Luftangriffs in der Ukraine: Ein Mann betrachtet am 15. November ein beschädigtes Wohngebäude in Odessa (Archivbild). © IMAGO/Viacheslav Onyshchenko / SOPA Images

Russland greift in einem der schwersten Luftangriffe seit Beginn des Ukraine-Kriegs die Energieinfrastruktur an. Mindestens zwei Zivilisten sterben.

Kiew – Die Ukraine ist nach eigenen Angaben Ziel „eines der heftigsten Luftangriffe“ Russlands seit Beginn des Ukraine-Krieges geworden. Dabei sei vor allem die Energie-Infrastruktur des Landes attackiert worden, teilte Außenminister Andrij Sybiha am Sonntagmorgen mit. Nach Angaben des Energieversorgers DTEK musste in der Hauptstadt Kiew und zwei weiteren Regionen des Landes wegen der Angriffe der Strom abgeschaltet werden.

120 Raketen, 90 Drohnen: Ukraine stemmt sich gegen massiven Luftangriff

Das russische Militär startete in der Nacht zum Sonntag (17. November) wieder einen massiven Angriff mit Drohnen und Raketen. „Russland hat einen der heftigsten Luftangriffe ausgeführt: Drohnen und Raketen gegen friedliche Städte, schlafende Zivilisten, wichtige Infrastruktur“, erklärte Außenminister Sybiha. Energieminister German Galuschtschenko zufolge griff Russland in der ganzen Ukraine wichtige Infrastruktur zur Energieerzeugung und -versorgung an.

Der russische Angriff erfolgte mit etwa 120 Raketen und 90 Drohnen. „Unsere Flugabwehr hat über 140 Luftziele zerstört“, schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyj am Sonntagmorgen bei Telegram. „Leider gibt es beschädigte Objekte durch Einschläge und herabfallende Trümmer“, teilte der Staatschef mit. In einigen Gebiete gebe es Stromausfälle. An der Beseitigung der Folgen des Angriffs werde gearbeitet. Er sprach zudem den Angehörigen von zwei Frauen sein Beileid aus, die in der südukrainischen Stadt Mykolajiw getötet wurden.

Polen reagiert: Radaraufklärungssysteme und Bodenluftverteidigungssysteme in höchster Bereitschaft

Wegen der massiven Angriffe ließ das Nachbarland Polen Kampfjets aufsteigen. Wie das Führungskommando der polnischen Armee in Warschau auf der Online-Plattform X mitteilte, wurden in der Nacht zu Sonntag zudem die Radaraufklärungssysteme und Bodenluftverteidigungssysteme in höchste Bereitschaft versetzt. Die ergriffenen Maßnahmen zielten darauf ab, die Sicherheit in den Grenzbereichen zu gefährdeten Gebieten in der Ukraine zu gewährleisten, hieß es weiter.

Zudem seien „alle nötigen Kräfte“ zur Verteidigung des eigenen Staatsterritoriums mobilisiert worden, erklärte die polnische Armee. Grund für die Entscheidung seien „massive Angriffe der Russischen Föderation“ unter anderem auf Ziele in der Westukraine, die an Polen grenzt. Der Nato-Mitgliedstaat Polen lässt bei jedem größeren Angriff auf den Westen der Ukraine Kampfjets aufsteigen. Dabei kommen wie in diesem Fall auch regelmäßig Kampfflugzeuge von Nato-Partnern zur Unterstützung zum Einsatz (bme/dpa/AFP). 

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